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Kaspar, ein Roboter als Therapeut

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31.05.07, 10:27:23

uppsdaneben

Artikel
31.05.07, 10:34:28

55555

Ein interessanter Ansatz. Mich würde interessieren wie die Erfahrungen ausfallen.
16.08.07, 13:50:48

55555

Zitat:
Zwölf Sekunden schaut Paul seinem Gegenüber in die Augen. Zwölf Sekunden rutscht er nicht auf dem Stuhl hin und her, ruft nicht "tut weh, tut weh". Zwölf Sekunden - eine kleine Ewigkeit und ein kleines Wunder. Denn der 15-jährige Paul ist Autist. Normalerweise kann er sich nur für wenige Augenblicke konzentrieren, bevor sein Blick wieder durch den Raum zappelt, als verfolge er eine Fliege - und bevor der Fuß wieder zu zucken beginnt, dann das Bein und schließlich der ganze Körper. Nur wenn Kaspar da ist, ist es anders.

Kaspar trägt Jeans, eine Baseballkappe und ein T-Shirt mit viel zu langen Ärmeln. Und ihm gelingt, was Pauls Lehrer oft vergeblich versuchen: Er verwickelt Paul in ein Spiel. Abwechselnd schlagen sie auf ein Plastiktamburin, erst Kaspar, dann Paul, dann wieder Kaspar. Für die Sprachtherapeutin Lisabeth Connor, die das Treffen im Gymnastikraum der St.-Elizabeth's-Förderschule nördlich von London beobachtet, ist das unfassbar. Schließlich ist Kaspar nur ein ferngesteuerter Roboter. In den Kinderklamotten Größe 52 stecken Teile einer Puppe, ein Computer, Motoren und eine Gummimaske mit menschlichen Zügen.

Quelle
19.08.07, 17:32:08

KleinAdlerauge

Ich hätte auch KASPER gewählt!
Menschen nehmen-Roboter geben
Ist es nicht so?! Mensch=Gefahr - Roboter=keine Gefahr.
(Aber warum muss der roboter n menschl. namen haben? Das hat gedauert bis ich geschnallt hab, wer hier wer ist.)
03.08.08, 11:49:01

55555

Zitat:
Anja lebt in ihrer eigenen Welt. Sie spielt nicht mit anderen Kindern und stapelt lieber alleine Bauklötze zu einem Turm. Sie wirkt dabei vollkommen in sich versunken. Wenn ihre Eltern sie ansprechen, dreht sie den Kopf weg. Sie scheut den Blickkontakt und noch mehr jede Berührung. Anja ist eines von Tausenden autistischen Kindern. Diese Kinder erkennen jedes Detail ihrer Umwelt, tun sich aber schwer, Wesentliches von Unwesentlichem zu trennen. Gesten und Gesichtsausdrücke wie beispielsweise ein Lächeln können sie nicht richtig deuten. Die Kinder kapseln sich deshalb häufig ab.

Ausgerechnet Roboter sollen diese Einsamkeit jetzt durchbrechen.

[...]

Das Entscheidende ist jedoch, dass das Kind mit Kaspar nicht alleine ist. Der Roboter wird von einem Betreuer gesteuert. "Wir haben also ein Beziehungsdreieck: Kind - Roboter - Betreuer", sagt die Forscherin. Sobald die Kinder herausfinden, dass sich hinter der ferngesteuerten Puppe noch ein Mensch verbirgt, beginnen sie sich auch für ihn zu interessieren. Dabei überwinden sie im Spiel viel leichter als sonst ihre Scheu. Einige blickten dem Betreuer in die Augen. Besonders ermutigend und aufregend waren für Dautenhahn Situationen, bei denen die Kinder den Betreuer berührten oder gar mit ihm spielten, indem sie beispielsweise im Wechsel die Trommel schlugen.

Quelle
07.08.08, 15:45:38

cony

Hört sich interessant an,aber inwieweit man dafür einen Roboter braucht?
Wäre ein interesse des Kindes nicht auch über ein Tier zu erreichen?
Indem man vielleicht zum Reiten oder zu Hunden mit ihr geht und über diese dann an auf die Betreuer der Tiere aufmerksam wird.
Ich weiß nicht genau was ich davon halte.
07.08.08, 16:09:38

tabby

Ich hab einen Bericht gesehen gehabt aus der Uni Frankfurt, wo dort der Kaspar vorgestellt wurde, das die Kinder mit ihren Hænden auf die Augen von Kaspar einstachen.

Ob das wirklich ein gutes Projekt ist bezweifel ich. Was ist, wenn sie das pløtzlich bei Menschen machen? Aua

Allerdings hatte ein jugendlicher, nachdem er in die Augen stach auf seine Betreuerin geguckt, wie diese Kaspar nachahmte. Das hætte er noch nie gemacht. Wære also ein Erfolg gewesen

07.08.08, 16:15:14

cony

Ich weiß noch genau wie ich vor zwei Jahren mit Kilie zu einer Kasperle Veranstaltung gegangen bin.Aber mmit richtig großen Puppen.
Erst dachte ich, wenn Kilie nicht durchhält, können wir ja früher gehen.Aber er hat damals das erste mal volle 2 Stunden begeistert zugesehen mit nur einer kurzen Pause.
Das war eine große Überraschung für mich, sonst waren solche Veranstaltungen spätestens nach 15 Minuten für ihn beendet und wir konnten gehen.
07.08.08, 19:22:28

tabby

Aaaah, das ist interessant. Vielleicht bewirkt es wirklich was?
07.08.08, 19:28:03

cony

Ich glaube jedes Kind ist anders, Autist oder nicht.
So muß bei jedem auch extra geschaut werden.
Aber Kilie liebt Kasperle Theater.
Letztens waren wir sogar mit ihm bei Pinoccio.Das war ein mit richtigen arstellern und er hat wunderbar stillgesessen und aufgepasst.Hat auch lautstark die Darsteller angefeuert oder gewarnt.<3
07.08.08, 21:30:21

drvaust

Dieser Roboter ist eine stark vereinfacht Nachbildung eines Menschen. Das macht es vermutlich einfacher und weniger bedrohlich als bei einem Menschen. Wenn der Roboter lächelt, dann lächelt er wirklich nur, und signalisiert nicht gleichzeitig anderweitig, daß das Lächeln z.B. zynisch ist o.ä.. Der Roboter zeigt eine eindeutige Emotion deutlich, keine unklaren Nebensignale.
Ich vermute, daß das beim Kaspertheater ähnlich ist. Die Figuren haben eine einfache klare Ausdrucksweise, und sagen was sie meinen, haben ja keine Mimik.

07.08.08, 23:20:46

cony

Das kann schon sein und die Handlungen bei solchen Theaterstücken sind ziehmlich vorhersehbar.
Vieleicht gefallen sie ihm deswegen so.
Letztlich ist es ja eine bekannte Geschichte, die dargestellt wird.
 
 
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