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Meinung oder Tatsachenbehauptung

original Thema anzeigen

05.12.08, 14:57:09

55555

Es mag sein, daß es bei mündlicher Kommunikation über die Betonung signalisierbar ist. Mir ist es wichtig, daß in einem Gespräch alle Teilnehmer zur Kenntnis nehmen, daß ihr Meinung eine Meinung ist. Das ist für mich sozusagen eine wesentliche Grundlage. Manches formuliere ich auch als Fakt, dennoch schränke ich oft formal ein. Bei vielen Formulierungen von dir stören mich solche Verallgemeinerungen. Ich bekomme dadurch den Eindruck, daß du sowieso nicht bereit bist dich zu hinterfragen oder gar nicht in der Lage bist deine Meinung von Tatsachen zu differenzieren (ich halte das für möglich). ich finde, daß eine fruchtbringende Diskussion oft erst dann möglich wird, wenn beide Seiten bereit sind ihre Positionen in einem gewissen Rahmen zu hinterfragen, lieber zurückhaltender mit Tatsachenbehauptungen sind als diese vorschnell vorzunehmen. Ich habe auch keine Lust diese kleine Irrtümer die mit solchen Tatsachenbehauptungen oft verbunden sind ständig aufzuklären. Wenn jemand ständig irgendwas behauptet, was nicht stimmt sinkt sein Ansehen bei mir. Er redet oft etwas, das nicht stimmt, also lege ich auf seine Meinung weniger Wert, weil ich weniger Vertrauen in sie habe, etc.
05.12.08, 16:43:04

stringbound

Zitat:
Mir ist es wichtig, daß in einem Gespräch alle Teilnehmer zur Kenntnis nehmen, daß ihr Meinung eine Meinung ist. Das ist für mich sozusagen eine wesentliche Grundlage.
Aha. Jede Äußerung in einem Gespräch ist für dich demnach eine Meinung.

Zitat:
Bei vielen Formulierungen von dir stören mich solche Verallgemeinerungen. Ich bekomme dadurch den Eindruck, daß du sowieso nicht bereit bist dich zu hinterfragen oder gar nicht in der Lage bist deine Meinung von Tatsachen zu differenzieren (ich halte das für möglich)
Interessant. Kann es sein, dass du nicht differenzieren kannst, ob jemand seine eigene Meinung oder eine fremde Meinung äußert?

Zitat:
Ich habe auch keine Lust diese kleine Irrtümer die mit solchen Tatsachenbehauptungen oft verbunden sind ständig aufzuklären.
MEINER MEINUNG nach werden Tatsachenbehauptungen gemacht, um sie durch andere hinterfragen zu lassen. Wenn du keine Lust hast Irrtümer aufzuklären, warum beteiligst du dich dann an "Gesprächen"?

Zitat:
Wenn jemand ständig irgendwas behauptet, was nicht stimmt sinkt sein Ansehen bei mir. Er redet oft etwas, das nicht stimmt, also lege ich auf seine Meinung weniger Wert, weil ich weniger Vertrauen in sie habe, etc.
Eine TATSACHE: mein Ansehen ist mir egal.

MEINER MEINUNG nach sind in einer Debatte/Diskussion nur die Richtigstellung von Fehlinformation und die Korrektur von Irrtümern wichtig.
Meine eigenen Fehlinformationen und Irrtümer inbegriffen.
05.12.08, 17:34:37

55555

Zitat von stringbound:
Jede Äußerung in einem Gespräch ist für dich demnach eine Meinung.

Ich tendiere dazu. Auch Beobachtungen sind oft so subjektiv gefärbt, daß ich sie als Meinungen betrachtet wissen will.
Zitat:
Interessant. Kann es sein, dass du nicht differenzieren kannst, ob jemand seine eigene Meinung oder eine fremde Meinung äußert?

Wie kommst du von meinem Zitat auf diese Frage? Ob eigene Meinung oder fremde Meinung ist mir hierbei ziemlich gleich. Die Grenze zwischen beiden ist eh fließend (das formuliere ich z.B. nun als Tatsache, weil ich mir dessen ziemlich sicher bin, anderes formuliere ich eingeschränkter, weil ich mir weniger sicher bin oder auch öfter, weil meines Wissens nach mit der Thematik eine allgemeine Erkenntnis-Unschärfe verbunden ist).
Zitat:
MEINER MEINUNG nach werden Tatsachenbehauptungen gemacht, um sie durch andere hinterfragen zu lassen. Wenn du keine Lust hast Irrtümer aufzuklären, warum beteiligst du dich dann an "Gesprächen"?

Den ersten Satz kann ich in gewisser Weise so bestätigen, wenn er auch aus meiner Sicht nur einen Aspekt darstellt. Dennoch wird es langweilig, wenn diese Tatsachenbehauptungen auf mich zu oft zu haltlos wirken.
Zitat:
MEINER MEINUNG nach sind in einer Debatte/Diskussion nur die Richtigstellung von Fehlinformation und die Korrektur von Irrtümern wichtig.

Und eine realistische Selbsteinschätzung dessen, was als Meinung formuiert wird und was mehr als Tatsache ist für mich ein Zeichen dafür, daß jemand halbwegs weiß, was er äußert. Stell dir vor jemand behauptet gegenüber dir ständig Dinge wie 4+2=12 oder 1-8=3. Würdest du mit dieser Person umd er Sache selbst willen über Rechnungen diskutieren?
05.12.08, 17:54:48

stringbound

geändert von: stringbound - 05.12.08, 17:57:35

Zitat:
Stell dir vor jemand behauptet gegenüber dir ständig Dinge wie 4+2=12 oder 1-8=3. Würdest du mit dieser Person umd er Sache selbst willen über Rechnungen diskutieren?
Nein. Ich würde die Person fragen, ob sie rechnen kann und ihr Hilfe anbieten.

Ich würde die Person auch fragen, wo sie ihre Informationen her hat.
06.12.08, 14:36:43

drvaust

Zitat von stringbound:
MEINER MEINUNG nach werden Tatsachenbehauptungen gemacht, um sie durch andere hinterfragen zu lassen.
...
MEINER MEINUNG nach sind in einer Debatte/Diskussion nur die Richtigstellung von Fehlinformation und die Korrektur von Irrtümern wichtig.
Meiner Meinung nach werden Tatsachenbehauptungen gemacht, wenn man überzeugt ist, daß es sich um Tatsachen handelt und keine Zweifel hat.
Wobei manche Leute (nicht stringbound) aus einer Machtposition heraus ihre Meinung als Tatsache formulieren, um anzudeuten, daß sie keinen Wiederspruch dulden.
Meiner Meinung nach geht es in einer Diskussion um Informationsaustausch und die Erarbeitung von Erkenntnissen und gemeinsamen Meinungen.
06.12.08, 14:44:18

Friederike

Aber ist es nicht von vornherein klar, dass alles nur eine Meinung ist? Selbst wenn man sagt das Gras ist grün kann es ein anderer ganz anders sehen.
06.12.08, 15:05:12

Löwenmama

Zitat von stringbound:
Aha. Jede Äußerung in einem Gespräch ist für dich demnach eine Meinung.




Ich sehe mittlerweile auch Gesten als Meinung.Zum Verständnis: mein Sohn spricht nicht,äussert oft nur kurze Silben...aber durch seine Kopfbewegung,eine Geste,ein Zeigen oder anderweitig kann er seine Meinung kundtun...ich denke jede noch so gering geschätze Äusserung kann für denjenigen,der sie zeigt oder andeutet,von grösster Wichtigkeit sein...
06.12.08, 18:13:50

bianka018

geändert von: [modmod] - 11.12.08, 01:19:41

(Ich habe den ersten Teil des Beitrages ins ursprüngliche Thema verschoben [drvaust].)

Zitat von stringbound:
Zitat von 55555:
Im übrigen nervt mich derzeit zunehmend, daß du ständig deine Meinung als Tatsache formulierst. Es kann sein, daß ich irgendwann unter diesen Umständen keine Diskussionen mehr unter diesen Bedingungen führe, sondern ggf. nur noch Gegendarstelungen abgebe.
Zitat:
bianka018, hast du die gleichen oder ähnliche Schwierigkeiten mich zu verstehen, wie 55555?


Er hat doch garnicht geschrieben dass er Schwierigkeiten hat dich zu verstehen. Deine festgesetzten Thesen nerven ihn, glaub ich. Wo andere schreiben: "ich denke", oder "meines Erachtens" e.t.c. schreibst du, dass ES SO IST. Du drückst damit aus dass es nicht anders sein kann. Ich denke dass es in einem Forum besser ist, wenn man nicht alles als feststehende Tatsache hinstellt. Hab ich aber auch erst hier gelernt.

Ich persönlich habe damit aber keine Probleme, nur mal so angemerkt. Denn ich habe zu vielen Dingen meinen festen Standpunkt, und da juckt es mich kaum wenn Jemand einen anderen Standpunkt klar vertritt. Es gibt auch Dinge in denen ich keinen festen Standpunkt habe, aber das sind dann Sachen die mich sowieso nicht interessieren.. Ich sehe deine Art der Kommunikation als eine klare Darstellung deiner Meinung an. Wenn ich etwas nicht davon akzeptieren kann, dann sage ich es. Ansonsten bin ich, glaub ich in Kommunikationsangelegenheiten recht tolerant, solange ich oder Andere nicht persönlich angegriffen werden.
06.12.08, 18:39:13

stringbound

geändert von: stringbound - 06.12.08, 18:54:29

Ok, ich versuche es Mal anders.

Die Beobachtung von bianka018, deckt sich mit meiner, also scheint das richtig zu sein.

Ich glaube das 55555 jede von mir gemachte "Meinungsäußerung" als meine persönliche Meinung angesehen hat.
Auch dann, wenn ich eine fremde Meinung zur Diskussion oder Debatte stelle, weil es mich interessiert, was Andere von dieser Meinung halten.

Ich glaube mein Fehler ist, dass ich nicht darauf hinweise, wenn ich eine fremde Äußerung/Meinung/Ansicht/Tatsachenbehauptung zur Debatte/Diskussion stelle.
Mir geht es immer nur um die Information an sich.
Es ist mir egal, von wem die Information kommt, die ich in Frage stellen möchte.
In dem Moment finde ich es unerheblich ob es meine Meinung/Ansicht/Tatsachenbehauptung oder eine Fremde ist.
Ich finde das irrelevant (scheint aber falsch zu sein).

Ich verteidige auch jede fremde Meinung, als wäre es meine eigene, um Schwachstellen in der Argumentation "dafür/dagegen" zu finden.
Ich denke, wenn keiner diesen Part übernimmt, besteht die Gefahr, dass etwas übersehen wird.
In einer Diskussion, in der alle auf der "gleichen" Seite sind, vertrete ich immer die "Gegenseite".
Ist eine meiner "schlechten" Angewohnheiten.
Eine einseitige Diskussion ist, meine ich, aber auch sinnlos.

Ich werde versuchen darauf zu achten differenzierter zu kommunizieren, weise aber darauf hin, dass von mir keine Wunder erwartet werden dürfen.

Interessant finde ich, dass 55555 der Einzige ist, der das "angesprochen" hat.
Es scheint ja außer ihm auch drvaust und bianka014 aufgefallen zu sein.

@drvaust, wie kannst du sicher sein, dass eine Tatsachenbehauptung den Tatsachen entspricht?
Aus deiner Perspektive mag die Tatsachenbehauptung ja stimmen... ;)

@bianka018, ich bin nicht dressiert und ich dressiere auch nicht.
Das gibt manchmal Schwierigkeiten, aber die nehme ich in kauf.

Wenn ich die Deutung für "intelligente Tiere" auf mich übertrage, muß ich allerdings eingestehen, dass ich mich durch "Versuch und Irrtum" selber "dressiere", um neue "Bewgungsabläufe" zu erlernen.

Die Belohnung dafür gibt es hier: http://youtube.com/user/stringbound

Ich kann da nichts Schlechtes dran erkennen.

Wie haben dich deine Eltern eigentlich erzogen, wenn Zuwendung und Süßigkeiten als "Motivation" schlecht sind?
06.12.08, 18:51:08

55555

Vielleicht könnte die Moderation den Thread splitten? Das eigentliche Thema finde ich zu wichtig um hier so breit wie nun schon geschehen über den Stil Meinungen zu kennzeichnen (oder auch nicht) zu sinnieren.
06.12.08, 18:56:39

stringbound

Zitat von 55555:
Vielleicht könnte die Moderation den Thread splitten? Das eigentliche Thema finde ich zu wichtig um hier so breit wie nun schon geschehen über den Stil Meinungen zu kennzeichnen (oder auch nicht) zu sinnieren.


Die Debatte über "Stil" ist von meiner Seite aus erledigt.
Für mich ist der Fehler gefunden und die relevanten Fragen dazu von drvaust und biana018 beantwortet.
09.12.08, 03:05:09

[modmod]

Ich habe die Beiträge von diesem Theme hierher verschoben,
wegen Abschweifung.
 
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