Community zur Selbsthilfe und Diskussionsforum für alle weiteren Fragen des Lebens. Fettnapffreie Zone mit demokratisch legitimierten Moderationsregeln.
Von Autisten lernen heisst lieben lernen. Ehrlich, nüchtern, authentisch, verrufen, fair, sachorientiert: autistisch.
- Für neue Besucher und Forennutzer gibt es [hier] eine Anleitung inkl. Forenregeln. -

Tipp: Wenn https bei der Forennutzung Probleme macht: autismus-ra.unen.de; wenn https gewünscht wird: autismus.ra.unen.de
 

Urteil: Klettern über Castor-Bahnstrecken ist nicht illegal

original Thema anzeigen

 
02.07.09, 00:52:01

55555

Auch unter grünen Bundesumweltminstern gingen die Tranporte weiter. Es ist in absehbarer Zeit illusorisch zu erwarten, daß die Grünen entsprechende Mehrheiten bekommen um ohne Kompromisse mit großen Koalitionspartnern entscheiden zu können. Für Einzelthemen halte ich konkreten Protest für sinnvoll.

Das letzte Zitat sollte verdeutlichen, worum es bei den Protesten näher geht.
02.07.09, 10:39:04

die sigi

Ein wesentlich wirkungsvolleres Mittel, um gegen Atomenergie zu protestieren ist auch die Wahl des Stromanbieters.
Wähle ich einen mit alternativen Strom, so zeige ich auch automatisch meine Position.
Und das dürfte auf lange Sicht wesentlich wirkungsvoller sein, wenn das immer mehr Kunden machen, als Proteste gegen Castortransporte.

Die großen Stromanbieter werden so wirkungsvoll gezwungen, umzudenken und mehr auf alternative Methoden der Stromerzeugung zu realistischen Preisen zu setzen.
Denn was sie im Moment anbieten in der Richtung ist für Otto Norm Bürger unbezahlbar.
02.07.09, 10:53:43

55555

geändert von: 55555 - 02.07.09, 10:54:50

Es ist nicht wirkungsvoll, solange immer mehr Menschen in Armut getrieben werden und sich so gezwungen sehen finanziell billigen aus politischen Gründen staatlich hochsubventionierten Atomstrom zu kaufen. Andere schauen auch ohne Not auf den Preis. Wenn es um Gefahren für die Allgemeinheit geht, reicht die "Marktlösung" meines Erachtens nicht aus.

Im übrigen sollte man bei Nichtatomstromanbietern darauf achten, daß man nicht "Ökostrom" aus alten Wasserkraftanlagen z.B. aus Skandinavien nimmt. Manche verkaufen den als Ökostrom, was dann rein rechnerisch zur Folge hat, daß eben im übrigen Strommix der schon lange vorhandenen Anteil dieser alten Stauanlagen reduziert wird und letztlich gar nichts anders wird.
02.07.09, 11:19:53

die sigi

Wir sparen an den Stromkosten seitdem wir zu einem alternativen Anbieter gewechselt sind.

Unserer bezieht auch nicht seinen Strom aus Skandinavien.
02.07.09, 11:35:13

55555

Woher bezieht er denn seinen Strom?
02.07.09, 11:52:43

Bluna

Ich denke auch,dass es langfristig wesentlich wirkungsvoller ist,
den Protest bei den Ursachen anzusetzen.
Mit Sicherheit macht das Sinn,wenn möglichst viele Menschen über die Marktwirtschaft Einfluss darauf nehmen.

Bei so einer Aktion ,wie oben beschrieben,ist höchstens mal der Zugführer beindruckt.

Wenn man effektiv sein möchte,muss man sich ,meiner Meinung nach ,intensiv mit den Dingen auseinandersetzen und möglichst schon Problemlösungen parat haben.
02.07.09, 12:55:24

55555

geändert von: 55555 - 02.07.09, 12:55:40

Daß subventionierter Atomstrom auf dem Markt so billig ist, ist eine politische Entscheidung. Das zeigt denke ich schon auf, daß der Weg über den Markt hier nicht an den Ursachen ansetzt.
02.07.09, 13:31:54

Nord

Zitat von 55555:
Auch unter grünen Bundesumweltminstern gingen die Tranporte weiter. Es ist in absehbarer Zeit illusorisch zu erwarten, daß die Grünen entsprechende Mehrheiten bekommen um ohne Kompromisse mit großen Koalitionspartnern entscheiden zu können. Für Einzelthemen halte ich konkreten Protest für sinnvoll.

Das letzte Zitat sollte verdeutlichen, worum es bei den Protesten näher geht.


als die grünen mit der spd die regierung bildeten wurde der atom austieg mal beschlossen. als die cdu an die regierung kam wurde es rückgängig gemacht. trotzdem ist der ausstieg aus der atomenergie die einzige möglichkeit das keine castorzüge mehr rollen.
02.07.09, 15:15:59

55555

Bisher kündigt vor allem die CDU immer wieder an, den beschlossenen Ausstiegskompromiß aufheben zu wollen. Bisher ist das meines Wissens aber nicht der Fall, weil die SPD daran festhielt.
02.07.09, 15:22:12

Nord

das kann auch sein(hatte das nur so mitbekommen das die cdu angekündigt hatte das rückgängig zu machen wenn sie wieder regiert, was der fall ist). mir gings jetzt eher darum das der ausstieg dadurch zustande kam das die grünen mit in der regierung waren.
13.07.09, 23:34:22

Andreas K.

Auch ich sehe es so, daß der Wechsel des Strombetreibers hin zu ausdrücklich umweltfreundlichen Kleinanbietern für Geringverdienende nicht zu bezahlen ist.
Den Freispruch für Cecile Lecomte, die als Spitznamen "Eichhörnchen" hat, da sie so leichtfüßig klettern kann, begrüße ich. Wenigstens diese kreative und dennoch kraftaufwändige Form eines eingeifenden Protestes kann nicht mehr kriminalisiert werden. Wenn die Castorzüge rollen, hat die Polizei bislang das Wendland zur demokratiefreien Zone gemacht.
Die Konzerne sind beeindruckbar, da sie wie jedes Unternehmen im Kapitalismus Kosten-Nutzen-Rechnungen machen. Jede Stunde, die ein Castortransport länger dauert,kostet Geld und unterstützt damit die Suche nach letzlich günstigeren (auch sichereren???) Endlageralternativen als im "Atomklo Gorleben".
Bei den Ursachen anzusetzen, die herrschende Wirschaftsordnung und den unkritischen Umgang mit vermeintlich naturbeherrschender Technik grundsätzlich zu hinterfragen, ist natürlich richtig. Langfristige Strategien sind aber kein Argument gegen praktische Interventionen, sondern sollten Rahmen und Maßstab ihrer Bestimmung sein.
15.07.09, 17:24:22

Hans

In Wackersdorf haben die Leute damals auch scheinbar aussichtslos protestiert,
jetzt ist dort ein KFZ-Hersteller und viele strahlungsfreie Arbeitsplätze.
 
 
Powered by: phpMyForum 4.1.55 © Christoph Roeder