Streit/Diskussion aus 'BA: Besondere Wahrnehmung'
02.05.12, 17:50:01
Gast
Vielleicht sollte hier neutral miteinander diskutiert werden?
Tatsächlich kann man den Titel einer solchen Arbeit nicht einfach ändern, aber die Verfasserin kann in ihrer Arbeit gezielt darauf eingehen, das Autisten ungern ihre Wahrnehmungen als gestört bezeichnen lassen.
Ich begrüße solche Arbeiten und ich finde es auch sehr gut das sich Studenten direkt bei Autisten informieren. Durch diese Arbeiten kann sich die Sicht auf den Autismus zum Positiven wandeln.
02.05.12, 21:00:42
[modmod]
Ich habe den Streit, die Diskussion, um den BA-Titel und die Formulierungen von dem Thema '
BA: Besondere Wahrnehmung' als dieses neue Thema abgetrennt.
02.05.12, 23:05:00
Fundevogel
Der Bachelor leitet sich aus der antiken Bezeichnung "mit beerenreichem Lorbeer Bekränzter" ab, was für Mut, Begeisterung, neue Wege, Führungsqualitäten stand. Er ist also in wissenschaftlicher Hinsicht eine Einladung, eingefahrene Wege zu verlassen und dem Neuen Bahn zu brechen.
Gerade weil du die Tochter von zoccoly bist, wundert mich, dass du im Vorfeld keine Möglichkeit gefunden hast, diese für Diskriminierung stehenden Bezeichnungen abzulehnen.
Ich kenne auch Studenten, die zur Freude ihrer Betreuer/Doktorväter bis zuletzt mit ihnen gerungen haben, eingefahrene Wege im Sinne einer WissenSchaft verlassen zu wollen und müssen. Wissenschaft verwaltet sicher auch das Wissen, aber der Schwerpunkt sollte doch darauf liegen, das bisherige Wissen von allen Seiten zu beleuchten, es auf den Kopf zu stellen, es in Frage zu stellen, es als Ballast zu betrachten, es wegzuwerfen, wenn es nichts taugt. Und das muss eine Arbeit erkennen lassen und zwar nicht nur auf Seite 117. Die meisten großen Wissenschaftler haben lange gebraucht, ehe sie gesellschaftlich akzeptiert wurden. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass gute Wissenschaft nur entstehen kann, wenn sie sich vom mainstream konsequent fern hält.
02.05.12, 23:49:06
Nedeko
ich muss ehrlich gestehen, dass ich für manche ansichten im ersten moment blind war und sicherlich für andere spätere begriffe auch noch sein werde.
als ich mit meiner dozentin den titel erarbeitet habe, erfasste ich gar nicht, dass die bezeichnung ass diskriminierend wirken könnte (im nachhinein leuchtet es mir ein).
letztendlich zählt jedoch, was der inhalt dieser arbeit ist. da ich selbst keine expertin bin, frage ich natürlich nach, um nichts falsches zu schreiben.
02.05.12, 23:59:27
wolfskind
manchmal muss man auch etwas wagen um etwas zu erreichen.
ich hätte eine arbeit abgelehnt die einen namen tragen muss
dem ich nicht zustimme.
wenn wir alle weiter so tun als wären diese worte okay
wird sich nichts ändern und alles bleibt wie es ist. ist das wünschenswert?
03.05.12, 01:32:08
55555
Nocheinmal: Ich glaube nicht, daß das irgendwelche negativen Konsequenzen hätte den Titel eigenmächtig zu ändern und die Gründe irgendwo in der Arbeit zu erläutern. Im Gegenteil, Wissenschaftler müssen fähig sein im Zweifel alles umwerfen zu können, was sich nicht als tragfähig erweist, genau das ist ihre Aufgabe.
03.05.12, 08:06:32
schuschu
zu fundevogels wolfskinds und 55555s Beitrag : JA, ich bin der selben Meinung.
zu nedeko s Beitrag:
es "wirkt" nicht diskriminierend , es IST diskrimimnierend !!!
03.05.12, 09:28:37
Nedeko
geändert von: Nedeko - 03.05.12, 09:55:57
@ 55555 und schuschu
das hat nix mehr mit diskussion zu tun, dazu bräuchte man sachliche argumente. im endeffekt dreht sich das hier im kreis. wir können auch gerne noch 6 seiten füllen mit einem "nein" - "doch" wortgefecht, nur gibt es sinnvollere beschäftigungen
fakt ist (nun auch an wolfskind), dass das thema wochen vor arbeitsbeginn feststand und definitiv nicht mehr zu ändern ist. sollten jetzt wieder die argumente kommen, dass es sicherlich doch ne möglichkeit gibt, dann werde ich just nicht mehr darauf reagieren. der inhalt der arbeit ist für mich weitaus wichtiger als der titel.
03.05.12, 09:42:03
55555
geändert von: 55555 - 03.05.12, 09:42:19
der inhalt der arbeit ist für mich weitaus wichtiger als der titel.
Der Titel ist Teil des Inhalts. Deine Reaktionen sprechen in der Tat für sich. Im Interesse der Allgemeinheit sollte jemand mit der Einstellung die ich bei dir erlebe nicht über solche Themen schreiben. Eines der Hauptprobleme der Bewußtseinsbildung ist ja die Masse an unausgegorenen Arbeiten in der die echte Qualität verlorengeht. Und sollte es dir nur um den Abschluß geben, denk dir halt irgendwas aus, kommt wohl aufs Gleiche raus.
03.05.12, 10:39:20
schuschu
Stimmt nedeko, da ist jedes weitere Wort zuviel.
10000 Worte und mehr, werden es dir nicht in dein Herz , in dein Bewusstsein pflanzen, wenn es nicht aus Dir selbst kommt, die Erkenntnis und das, was alle hier mit sehr viel Geduld und Respekt versuchen Dir zu vermitteln.
Mach Du Dein Ding.
Aber wichtig war und ist es, das wir die Wahrheit sprechen.
Würdest Du aufgrund deiner Haarfarbe, Objekt einer Arbeit sein und jahrelang dazu hören und erfahren müssen, dass nur die andere Haarfdarbe normal ist und die , die Du hast eine Störung ist....Dann kommt irgendjemand daher, und meint, er macht jetzt mal den bachelor und schreibt auf Deine Kosten schon in der Überschrift über deine gestörte Haarfarbe. Und das nicht nur einmal, sondern immer und immer wieder, du wirst gesellschaftlich sogar dazu gezwungen, dich selbst als jemand mit Störung zu bezeichnen.
Wie ginge es Dir damit?
Und dann kommt jemand, der die selbe Haarfarbe hat und zu dir sagt: Gehts noch? Wieso sollte das ne Störung sein, da wo ich bin, sind noch mehr mit dieser Haarfarbe...welch Erleichterung für Dich! nun seid ihr scvhon mehr und wollt diese Wahrheit natürlich der Welt verkünden...und das OHNE Kompromisse, denn unter Vorurteilen und Betitelungen und dergleichen habt ihr jahre, viel zu lang gelitten und euch niedermachen lassen...Jetzt ist Schluss damit!
Noch eins, ich finde es feige udn wenn nicht feige, dann nicht weiter denkend könnend ...Schade.
Das war mein letzter beitrag dazu, denn ich finde, es ist alles gesagt und jetzt muss es in dir stattfinden oder eben nicht.
03.05.12, 11:15:47
55555
geändert von: 55555 - 03.05.12, 11:23:18
Homosexualität bietet sich als Beispiel ja immer gut an. Wenn jemand vor einigen Jahrzehnten z.B. eine Abschlußarbeit "Der Umgang mit der sexuellen Orientierungsstörung in der Schule" verfasst hatte, dann ist das sicher nichts auf das die Enkel jetzt stolz sein können. Aus dem ICD wurde die Pathologisierung von Homosexuellen erst 1992 endgültig gestrichen!
03.05.12, 13:08:00
Vendela
Meiner Erfahrung nach ist es sehr unterschiedlich, wie streng das mit dem Titel gehandhabt wird. An manchen Unis / Fachbereichen muss einfach nur eine Arbeit abgegeben werden und der Titel kann beliebig gestaltet und geändert werden, an anderen geht es weit formeller zu.
Vielleicht lässt sich als Kompromiss ein geeigneter Untertitel finden?