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Studie: Spiritualitaet als Ressource von Autisten

original Thema anzeigen

 
27.02.17, 09:19:56

[55555]

geändert von: [55555] - 27.02.17, 09:20:48

Titel eingefügt.
28.02.17, 11:34:56

Fabius

Vielen lieben Dank! Das mit dem Titel habe ich irgendwie nicht hinbekommen... ;)
28.02.17, 18:30:15

Antares

"Fabius: Bei diesem Forschungsanliegen geht es also um das Aufzeigen von Ressourcen, die gefördert werden können, um letztlich auch eine inklusive Anerkennung der Besonderheit von Menschen mit einer höheren Ausprägung auf der Dimension des Autismus-Spektrums in der Gesellschaft zu begünstigen."

"Feder: Die Resultate dieser Studie könnten dann in weiteren Untersuchungen verwendet werden, in denen es auch um Inklusion gehen könnte."

Ja natürlich ist das möglich. Ob allerdings der Reccourcengedanke als "Universelles Design" betrachtet werden kann, also die Umsetzung von Inklusion - da kann man ja geteilter Meinung sein. Dass Glaube(n) Berge versetzt, dazu gibt es ja einen Bestand an bestätigender Forschung. Aus meiner Sicht ist diese Aussage bereits erforscht.
04.03.17, 16:44:51

Siiri

Tolle Erklärung, Antares. Sehe ich ebenso. Die Fragen und deren Antworten zu sogenannten "Ressourcen" sind allumfassend bekannt.
Institutionen haben heute mehr intime Informationen über die Erdbewohner als in meinen Augen gesund und akzeptabel ist.
Alles dient nur einem weiteren Ausbau und funktionsfähig-Machen einer Maschine, die längst als menschenverachtend identifiziert wurde.
Da hilft es leider auch nicht mehr zu wissen, dass da auch viele Menschen sitzen und forschen, die eigentlich gute Motive haben und helfen wollen.
Es setzt auch eine gewisse Naivität und unbewusste Überheblichkeit voraus (siehe Verhältnis Behinderter/Nichtbehinderter) zu erfragen, wo denn genauestens die Glaubens- und Copemechanismen eines Autisten liegen, der ja "aus der Reihe tanzt", die unbedingt inklusioniert werden muss, ohne gleichzetig zu hinterfragen, ob die Reihe vielleicht in ihrer Definition als Reihe falsch ist.
22.03.17, 17:35:33

Fabius

Liebe alle,

ich bedanke mich schon einmal ganz herzlich für die fleißige Teilnahme an unserer Studie. Insgesamt benötigen wir etwa 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer und würden uns daher freuen, wenn ihr sich noch einige von euch die Zeit nehmen und unseren Fragebogen ausfüllen würden:

https://www.soscisurvey.de/Autismus_Spiritualitaet/
02.11.17, 10:45:11

Fabius

Liebe alle,

ich möchte mich bei allen schon einmal ganz herzlich für die tolle Unterstützung, die Hinweise und kritischen Anmerkungen bedanken!

Die Hälfte ist bereits geschafft - 100 TeilnehmerInnen brauche ich aber noch. Falls jemand also nicht Lust und Zeit hat, würde ich mich riesig über Unterstützung freuen! :)
02.11.17, 12:08:24

Antares

"Ziele
Interprofessionelle Erforschung der komplexen Zusammenhänge, die zu Heilung und Gesundung beitragen, insbesondere zu den salutogenen Ressourcen und Coping-Strategien chronisch Kranker. Besondere Beachtung finden hier die im Gesundheitssystem wenig berücksichtigten spirituellen Bedürfnisse chronisch Kranker und alter Menschen.

Wir führen klinische Studien im Bereich der Mind-Body-Medizin durch, die die Krankheitsbewältigung und Gesundungs-Ressourcen chronisch Kranker modulieren und zur Verbesserung ihrer Lebensqualität und -zufriedenheit sowie der Krankheitssymptomatik beitragen. Das langfristige Ziel ist somit, dass sich Patientinnen und Patienten (vor dem Hintergrund eines verbesserten Selbst-Managements) wieder als aktiv ihr Leben gestalten – möglicherweise auch mit einer bestehenden Krankheitssymptomatik. Die entsprechenden Inhalte werden im Rahmen der universitären Lehre an Studenten vermittelt sowie in Fachvorträgen für Ärztinnen und Ärzte sowie für Patientinnen und Patienten vertieft."

Ich glaube, dass Du überhaupt nicht verstanden hast, was hier in den Forenregeln steht. In dieser Umfrage wird anscheinend voraus gesetzt dass:

Autisten chronisch krank sind?

Oder wie ist das zu verstehen was diese Professur erforscht? Es fehlen dahingehend in der Umfrage sämtliche Fragestellungen wie: ist es ethisch überhaupt vertretbar einen Autisten als "krank" zu bezeichnen - ja sogar chronisch krank - im grundlegenden Forschungsziel?

Ich finde das ganz schlimm, wenn in diesem defizitären Gedankensystem auch noch die Spiritualität befragt wird... was bringt es Menschen die eugenischen Strömungen unterliegen, sie nach ihrem Glauben zu fragen, in einem Atemzug man sie "krank" benamst?

Wie kann man seinen Glauben bewahren, als Minderheit die einer eugenischen Bestrebung unterliegt, das wäre vielleicht eine gute Frage, steht doch Jesus als gekreuzigter beschrieben, der nie den Glauben verlor. In Anbetracht der massiven Abtreibungs-Fälle von jenen die "anders" sind, finde ich diese ganze Frage irgendwie anmaßend schon fast, es löst in mir Wut aus, dieser Umstand.
08.02.18, 09:46:39

Fabius

​Liebe alle,

zunächst einmal herzlichen Dank für die Anmerkungen und Kritik am Fragebogen. Ich nehme das dankend an und würde viele Punkte sofort unterschreiben. Das werde ich alles ganz offen in der Diskussion und Kritik zum Projekt beschreiben.

Um das Projekt abschließen zu können, benötige ich aber leider immer noch 36 TeilnehmerInnen​ und würde mich sehr freuen, wenn noch die ein oder andere/der ein oder andere mich unterstützen würde.

www.soscisurvey.de/Autismus_Spiritualitaet/

Sobald ich die 200 TeilnehmerInnen "voll" habe, werde ich privat 250€ an den Verein Achtsam e.V. (http://www.achtsam-mg.de) spenden, um auch wieder ein etwas als Dank zurück zu geben.

Vielen Dank für die Unterstützung!
08.02.18, 09:58:23

Antares

geändert von: Antares - 08.02.18, 09:59:14

Ich mag Vereine nicht, die schon die Grundlagen nicht einhalten, wie auf pathologisierende Sprache zu verzichten.

Spende doch lieber an Autisten-Verein das Geld, so mein Rat, wie z.B. auties e.V. der Verein in dessen Forum Du Dich hier aufhältst? Du befindest Dich hier in einem Forum von Autisten für Autisten die Autisten als Teil gesunder menschlicher Vielfalt sehen.

In mir ruft das keinesfalls positive Gefühle hervor, wenn Du jenen Geld spenden ankündigst die das Prinzip weder leben, noch ausführen im Umgang mit Autisten. Und auch überhaupt keine Autistenmehrheit im Vorstand haben und überhaupt ^^ Ich bin froh, dass Dir noch Teilnehmer fehlen, ich gönne diesen Vereinen keinen Pfennig - auch wenn ich hier vielleicht emotional unfair bin und/oder Dir eigenartig erscheine.

Mich macht sowas eigentlich nur wütend, wenn Studien missachtet werden (dass Autisten selbst Stigma und Pathologisierung ablehnen) und Autisten in ihrer Stimme übergangen werden.
09.02.18, 05:33:34

Fundevogel

Fabius,
wir hatten lange keinen Menschen mehr im Forum, der so stringent nur sein Ziel der Fristerfüllung und Umsetzung einer Studie verfolgte.

Ihre Universität stellt sich so dar: "Zur Freiheit ermutigen, nach Wahrheit streben, soziale Verantwortung fördern.
Studierende, Dozierende und Forschende, die ihr Wissen und ihre Kompetenz an der Praxis reflektieren. Freiräume, die dazu auffordern, Studium und Entwicklung selbst in die Hand zu nehmen. Werte, die Neugierde, Gestaltungswille und Menschlichkeit vereinen.
Dafür steht die UW/H. Und wofür stehen Sie?"

Ja Fabius, wo stehen Sie?

Bei Forschungsprojekten in psychologischen/medizinischen Bereichen (für die erhebliche Drittmittel eingeworben werden) werden sehr großzügige Aufwandsentschädigungen gezahlt. Warum bedienen Sie sich der Menschen in unserem Forum, zahlen aber nichts an die Teilnehmer sondern spenden einen eher lächerlichen Betrag an einen Verein Ihrer Wahl, für den Sie dann eine Spendenbescheinigung erhalten, die Sie für Ihre persönlichen Interessen verwenden können?

Bitte teilen Sie uns die Kontaktdaten von der/dem Vorsitzenden Ihrer Ethikkommission mit.
11.02.18, 12:48:25

Fabius

Ich erhalte keine Aufwandsentschädigung - was übrigens in der Wissenschaft auch nicht erlaubt ist - und wir haben für das Projekt auch keine Drittmittel erhalten. Es geht lediglich um eine Grundlagenforschung, die ich aus reinem Interesse durchführe. Meine persönliche Motivation die Studie abzuschließen ist außerdem, die Promotion abschließen zu können.

Den Verein habe ich gewählt, da ich einige Mitglieder dieses Vereins persönlich kenne und mich daher persönlich mit ihm verbunden fühle.
11.02.18, 13:06:46

Fabius

Übrigens "bediene" ich mich keiner TeilnehmerInnen, sondern würde mich über eine Teilnahme freuen - die Teilnahme ist ja freiwillig.

Die Studie (Antragsnummer 136/2017) wurde von der Ethikkommission der Universität Witten/Herdecke als unbedenklich bewilligt.
 
 
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