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Autor Nachricht
Isabella
(Angehörigenbereich)

Zitat von Frozen:

Hab gerade gestern meinem Mann erklært, wie ich die Zahlen gelernt habe ohne diese auch noch stændig zu verdrehen.

Das ist so lustig, das macht Thaddäus auch. Das ist wie die Wörter rückwärts aussprechen. Thaddäus möchte immer, daß man Wörter und Namen aufschreibt. Hängt das damit zusammen, alles in "Bildern" zu übersetzen?
07.11.08, 23:32:12
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Isabella
(Angehörigenbereich)

Zitat von Frozen:
In Norwegen werden die Zahlen, wie in Deutschland ausgesprochen

Kommst Du aus Norwegen, oder warst Du auf einer Reise durch Norwegen?
07.11.08, 23:36:30
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tabby
(stillgelegt)

Zitat von Isabella:
Zitat von Frozen:

Hab gerade gestern meinem Mann erklært, wie ich die Zahlen gelernt habe ohne diese auch noch stændig zu verdrehen.

Das ist so lustig, das macht Thaddäus auch. Das ist wie die Wörter rückwärts aussprechen. Thaddäus möchte immer, daß man Wörter und Namen aufschreibt. Hängt das damit zusammen, alles in "Bildern" zu übersetzen?


Vielleicht, mir muss man auch alles neues aufschreiben, was ich nicht kenne, dann behalte ich mir das so vor Augen. Wenn ich was høre, wie in der Schule, gehts in einem Ohr rein und wieder raus, aufgeschrieben und gesehen, war es fuer immer drinnen.

Und ich dachte immer, alle machen es so fröhlich

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
07.11.08, 23:38:08
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tabby
(stillgelegt)

Zitat von Isabella:

.Ich weiß auch, so wie er guckt, daß ich keinen Erfolg haben werde, ihn nicht erreiche.
Das was Du mir jetzt schreibst, macht mir die Augen auf. Ich sollte ihn garnicht mehrmals fragen, sondern erstmal abwarten und ablenken, wenn es mal wieder schnell gehen muß; das werde ich mal ausprobieren.
Seit Thaddäus Geburt habe ich viel darauf geachtet, daß er viel in Kontakt mit anderen Kindern ist. Mittlerweile weiß ich auch, daß das insofern Quatsch ist, daß er schön mit anderen zusammen spielt. Er möchte garnicht mitspielen, aber es scheint so, daß er es auch genießt, von weitem zu beobachten.


Gut, das ich das erwæhnt habe zwinkern Es passiert mir ueberall. Bei meiner Mutter, Schwester, Schule, Ehemann, alle gleich, alle denken, ich høre nicht richtig und wiederholen es mehrfach, was mich dann ganz konfus macht und ich mich nicht konzentrieren kann oder einige antworten fuer mich. Bei meinem Mann wurde ich dann schon grimmig. Die Norweger denken immer, ich verstehe sie nicht und sprechen dann auf deutsch, wenn sie kønnen und wundern sich dann, wenn immer noch nichts kommt.

Im norwegischen Autistenforum hab ich erfahren, das NAs innerhalb 5 Sekunden antworten und Autisten weit længer brauchen und irgendwo im deutschen Netz lass ich, das bei ADSlern + Autisten alles versetzt læuft im Gehirn und man deshalb so lange braucht.

Dem Dolmetscher hab ich es dann so erklært. "Ich bin wie ein Baby, das hinfællt und erst weit verspætet anfængt zu weinen"

Mein Zahnarzt fragte mich heute, was ich fuer Musik høren møchte. Mit Fragen, mit denen ich uebehaupt nicht rechne, kann es passieren, das dann gar nichts raus kommt und ich mal wieder vergessen hab, was ich mag

Als er mir den Bohrer ansetzte, war so ca. 4 Minuten spæter, da fiel es mir wieder ein, da wars zu spæt Zunge rechts

Zwing Deinen Kleinen nicht, das er Dich angucken soll, da kommt noch weniger raus. Bei mir klappts nur mit weggucken

Kann sein, das Dein Suesser mal ausprobiert, wie es mit Kids so ist und sich dann wieder verkruemelt, weil so unnatuerlich zwinkern

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
07.11.08, 23:52:34
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tabby
(stillgelegt)

Zitat von Isabella:
Zitat von Frozen:
In Norwegen werden die Zahlen, wie in Deutschland ausgesprochen

Kommst Du aus Norwegen, oder warst Du auf einer Reise durch Norwegen?


bin Deutsche, die aus Deutschland nach Norwegen "gefluechtet" ist zwinkern

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
07.11.08, 23:54:44
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Hans
(Autistenbereich)

Du dachtest schon richtig Frozen,
das lernt man in der Schule,
daß man es noch und noch mal schreibt bis was hängenbleibt.
Da habe ich in der Schule auch nicht gern nur gehört.
Wenn ich es gesehen habe, habe ich es mir gemerkt.
Ich dachte auch das ist bei allen gleich,
aber duch Nachhilfestunden geben habe ich bemerkt,
daß da große Unterschiede zwischen den Menschen sind.
Ich habe es bei einem Mädchen auch so erlebt,
sie wollte lieber herumzicken und heulen und so
als nur einen Bruchteil der "Heul-Energie" für das lernen anzuwenden.
@Isabella
Ja wenn man nur dabei und nicht mittendrin ist kann man alles viel besser beobachten.
Mittendrin ist oft viel zu viel.
Wenn ich etwas oft und genau beobachtet habe, wie es gemacht wird, konnte ich es beim ersten eigenen Versuch viel besser,
als ob ich es nur einmal gesehen habe.
Da dachte ich auch, das ist für alle so.
07.11.08, 23:57:49
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Isabella
(Angehörigenbereich)

Zitat von Frozen:

Ich sitze seit klein auf bei MenschenAnsammlung in einer Ecke und beobachtete, um das Geheimnis zu entlueften, was mir so fremd war. Meine æltere Schwester beschwerte sich immer, das ich mich wegsass, meistens sass ich vor dem Plattenspieler in sicherer Entfernung und beobachtete.

Oh mann, das kenne ich auch. Ich saß, auch bei heißer Live-Musik, stets am Ofen oder da hinten am Tisch. Ständig kamen welche und sagten: Jetzt tanz doch mal mit! Was guckst du denn so ernst! Gehts dir nicht gut? Viele hielten mich für eingebildet und abgehoben. Am liebsten saß ich aber einfach nur da und habe gerne beobachtet und über ein Schachspiel in all dem Trubel habe ich mich immer gefreut. Ich weiß, mich hat nie einer verstanden, aber es hat mich auch nicht gestört. Heute noch sagen Klassenkameraden und Freunde: "Isa war immer irgendwie komisch ..." Dennoch bin ich ein absoluter NA. Es ist bei allen immer eine Frage des Temperaments. Thaddäus wiederum ist eine Rampensau, nicht vor Kindern, aber vor Erwachsenen kämpft er regelrecht um den Mittelpunkt. Ach, er ist so süß; heute morgen kam er ins Mamibett getrampelt mit den Worten: "Soooo, jetzt kommt was Kleines!" Mittlerweile weiß ich, daß er Bezeichnungen (kleines Schnüfflein, du/ich) als Name versteht.
08.11.08, 00:06:53
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tabby
(stillgelegt)

wie suess *g Ich beneide Dich, hætte auch gerne was kleines, allerdings denke ich, das ich nicht genug Aufmerksamkeit dem Kinde schenken kønnte, wenn es allerdings auch ein Auti wird, dann brauche ich mir ja nicht so grosse Sorgen machen. Hehe

vielleicht bist Du nicht typisch NA? Viele Muttis wurden im Nachhinein noch nachdiagnostiziert.

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
08.11.08, 00:12:34
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Isabella
(Angehörigenbereich)

Zitat von Frozen:

Dein Kleiner kann wirklich froh sein, das Du so erfahren bist, das macht sehr viel aus, so eine liebe und verstændnisvolle Mutti zu haben zwinkern

Nee, echt nicht, ich habe so viele Fehler gemacht. Thaddäus war kaum ein Jahr alt, als die heftigen Schrei- und Wutanfälle anfingen, teilweise bis zu drei Stunden lang. Seine Agressionen waren so schlimm und wir sahen alle im Gesicht zerkratzt aus. Das war ein Zeitpunkt, wo ich von der Außenwelt so unter Druck stand, daß ich mich völlig falsch verhalten habe. Ständig kam von anderen Müttern oder aus dem Kindergarten:"Er will Grenzen testen, da mußt du dich behaupten." "Der hat dich aber ganz schön im Griff." Wenn er am Tisch kaspert, dann nimm das Essen weg." Wenn er nicht alleine essen will, dann hilf ihm nicht, wenn er Hunger hat, wird er schon alleine essen." ... Er hat Kleinere mit bestem Willen umgeschubst, gebissen, gekratzt. Ich habe Teddy so oft angeschrien, war so verzweifelt, habe ihn gemaßregelt, nach "deutschen" Erziehungsregeln versucht zu erziehen, ihn geschüttelt, sogar auch mal unter die kalte Dusche gestellt - bis die Diagnose kam. Seitdem schäme ich mich und wünsche, daß er dadurch nicht zusätzlich noch psychische Schäden davon bekommen hat. Es hat sich viel gebessert, aber stets gibt es Tage, wo ich immer sage: "Er hat seine Tage." - wo garnichts mehr geht. Dann muß ich mich total zusammen reißen. Deshalb neulich auch die Frage, ob Eltern autistischer Kinder irgendwann mal aufgegeben haben, ihre Kleinen "normal" zu behandeln. Ich selbst erwische mich dabei, mein Verhalten und meine Kommunikation (zu Gunsten von Teddy) zu manipulieren, aber ich weiß es auch nicht besser, momentan. Das macht mich oft hilflos. Das wieder merkt Teddy sofort und verhält sich dann auch wie verrückt.
08.11.08, 00:44:26
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Isabella
(Angehörigenbereich)

Zitat von Hans:

Wenn ich etwas oft und genau beobachtet habe, wie es gemacht wird, konnte ich es beim ersten eigenen Versuch viel besser,
als ob ich es nur einmal gesehen habe.

Was ich heute noch verrückt finde: Als ich zur Schule ging und am Nachmittag aus der Schule kam, habe ich mich so ca. 4-5 Stunden lang hingesetzt und auf einen Punkt gestarrt. Am liebsten habe ich mir dabei "Die schönsten Opernchöre" angehört (und auch mitgesungen). Wenn ich danach Hausaufgaben gemacht habe, war ich am Tag danach meißt diejenige, die z.B. in Mathe die richtige Lösung hatte. Ich wußte damals schon um die Qualität dieser Art von Klärung der Gedankengänge (selbstinduziertes Yoga ?) und vergleiche das mit Eurem Umgang mit Streß und Entspannung.
08.11.08, 00:58:09
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Isabella
(Angehörigenbereich)

Zitat von Frozen:
wie suess *g Ich beneide Dich, hætte auch gerne was kleines, allerdings denke ich, das ich nicht genug Aufmerksamkeit dem Kinde schenken kønnte, wenn es allerdings auch ein Auti wird, dann brauche ich mir ja nicht so grosse Sorgen machen. Hehe

Mir wurde gesagt, daß der Auti in der nächsten Generation nicht vorkommt, erst zwei, drei Generationen später. Wenn ich Familien mit zwei und mehreren Kindern sehe, bin ich auch neidisch, will auch gern mehr Kinder haben. Aber die Beziehung zu meinem Mann konzentriert sich (schon seit Jahren) eher auf eine innig freundschaftliche. Wenn es bei Dir passiert, dann lass es unbedingt zu. Es gibt nichts Schöneres. Und weil das so ist, merkt man auch gar nicht, daß man das irgendwie schafft. Wir haben auch oft die "Lebenshilfe" in Anspruch genommen, da wir gar keine Omis und Opis mehr haben.
08.11.08, 01:19:24
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haggard
(Autistenbereich)

Zitat von Isabella:
Mir wurde gesagt, daß der Auti in der nächsten Generation nicht vorkommt, erst zwei, drei Generationen später.

wenn ich mir meine familie anschaue, stimmt das nicht.;)

was bedeutet "gemaßregelt"? warum bist du so mit deinem kind umgesprungen? selbst die größte verzweiflung sollte es einem verbieten, sich so gehen zu lassen. erinnere mich noch ganz gut, wie aus fortwährendem normalen alltag heraus plötzlich für mich unerwartet massiv meine persönliche grenze missachtet wurde und ich körperlich unterlegen war, um mich effektiv wehren zu können (wenn ich vor schreck und nicht verstehen können der situation und der eindrücke überhaupt dazu in der lage gewesen wäre). für "harmlose" grenzübergriffe genügte es schon, wenn mein onkel der meinung war, mich hochheben zu müssen ohne mich gefragt zu haben, ob ich das überhaupt wollte. kinder können erwachsene nicht einfach packen und woanders absetzen, z. b. dieses ausgeliefert sein, ist grauenvoll. wenn ich vor fassungslosigkeit heulend auf einem schrank saß und den onkel fragte, ob er das gut finden würde, wenn ich ihn einfach so absetzen würde, von wo er nicht herunter käme, lachte er, weil ich das ja gar nicht könnte. auf gedeih und verderb den launen erwachsener ausgesetzt zu sein, ist kein sicheres gefühl. diese person kann ich bis heute nicht ausstehen.
08.11.08, 11:34:08
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