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Thema: Musik & Kleidung der Ordnung (http://autismus.ra.unen.de/topic.php?id=2393)


Geschrieben von: tabby am: 26.10.08, 22:43:04
Mein Mann kam letztens auf die Idee, das mein Uniform-Wahn und Liebe zur Drill-Musik vielleicht an der autistischen Ordnungsliebe liegen wuerde.
Was meint Ihr? Kennt Ihr das von Euch?


Musik-Nicht lachen

Roter Oktober

Gatedrillen

Bei Karneval-Zuegen finde/fand ich die Marschmusik immer am Besten und stehe da sogar heulend da und kann es mir nicht erklæren, warum.

Einen Sinn fuer Macht habe ich dabei nicht und auch nicht, das ich auf die Typen scharf bin, die das tragen, wie meine Mutter und Mitschueler vermuteten, weil es duerfen nur Herren-Uniformen sein, die fuer Frauen langweilen mich.

Der Sohn meiner Autistenverwalterin hat eine grosse Uniform-Sammlung und ich beneide ihn darum fröhlich


Geschrieben von: haggard am: 26.10.08, 22:53:19
uniformen mag ich nicht. sind zu aufdringlich. drillmusik etc. ist zum wegrennen. kann den klang von blechblasinstrumenten nicht ausstehen.


Geschrieben von: mor am: 27.10.08, 01:44:57
Zitat von Frozen:

Bei Karneval-Zuegen finde/fand ich die Marschmusik immer am Besten und stehe da sogar heulend da und kann es mir nicht erklæren, warum.


Karneval und Marschmusik ist nicht so mein Ding. Und da bin ich auch nicht gerne.


Geschrieben von: Hans am: 27.10.08, 06:07:26
Karneval und laute Blechmusik mag ich auch nicht,
aber als wir bei der Bundeswehr im Gleichschritt marschiert,
und ein dazu passendes Lied gesungen haben,
war das ein starkes Erlebnis, ähnlich dem Tanzen.
Die Gruppendynamik reißt einen mit.


Geschrieben von: tabby am: 27.10.08, 08:57:44
Ihr wisst nicht, was gut ist *gg, ausserdem ist das keine Blechmusik,


Der Aspie-Sohn meiner AutistenVerwalterin, der liebt das auch,
wenn sie mir von ihm erzæhlt, denke, das er mein Zwillingsbruder sein muss.


Geschrieben von: mor am: 27.10.08, 10:28:21
Zitat von Frozen:


@Frozen Warum sollte ich da lachen?

Die Melodie, die scheint mir bekannt vorzukommen. Das muss älter sein, das Lied und es hört sich ruhiger an, als die Lieder, die heutzutage gespielt werden.


Geschrieben von: tabby am: 27.10.08, 10:37:24
Wegen Heintje, da lachen einige, wenn ich sage, das ich ihn mag

Der Song ist ein ganz altes Lied. In dieser Version auch sehr schøn

http://de.youtube.com/watch?v=0XYeWG3bvL0


Geschrieben von: Andreas K. am: 27.10.08, 23:08:22
Im allgemeinen mag ich keine Uniformen, erst recht keine soldatischen. Ich verbinde damit, Krieg und Zerstörung in andere Länder zu bringen, zu töten und auch getötet werden zu können. Mein einer Großvater ist durch Krieg und Gefangenschaft zum Alkoliloker geworden. Er starb ein Jahr vor meiner Geburt.
Was ich mitunter gut finde, ist, in einer gemeinsamen Aktion von vielen aufzugehen, z.B. auf einer Demonstration für eine gerechtfertigte Sache. Uniformierung braucht es nicht, aber ähnliche Kleidung hat eine psychologische Wirkung. Musik vom Lautsprecherwagen oder gemeinsames Parolen Rufen hilft. Ich finde Demos nur halb so stressig wie individualistische Menschenansammlungen (Volksfeste, Popkonzerte und co) wo alle nur auf ihre persönlichen Freunde orientiert sind und das Gewusel keine Ordnung hat. Da bekomme ich die neurologische Selektion nicht hin. Die Massenerfahrung Demo etc. muß aber immer geistig hinterfragbar bleiben, um nicht politisch manipuliert zu werden.
Im Alltag sind Uniformen und stereotype (!) Dienstkleidungen sinnvoll, weil ich dann schon von weitem sehen kann, welche Funktion Menschen gerade ausüben.


Geschrieben von: mor am: 28.10.08, 00:00:03
Zitat von Andreas K.:
Im allgemeinen mag ich keine Uniformen, erst recht keine soldatischen. Ich verbinde damit, Krieg und Zerstörung in andere Länder zu bringen, zu töten und auch getötet werden zu können.
Es gibt auch 'Blauhelmsoldaten' und so viel ich weiß, gehen die nicht in den Krieg. Aber wenn das deine Empfindung ist, sagst du nichts Falsches. zwinkern

Krieg mag ich auch nicht.


Geschrieben von: Hans am: 28.10.08, 00:06:33
Dann gibt es noch viele uniformierte Hilfsorganisationen ohne Waffen:
Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, ...
Er verbindet es halt mit dem Militär.
In einem Lied von Reinhard May : Annabell
kommt der Ausdruck "Nonkonfirmisten-Uniform" vor.


Geschrieben von: akurei am: 28.10.08, 00:15:37
Karneval-Umzuge waren damals die Hölle. Ich bin nur so lange mitgekommen, bis ich selber Entscheidungen fällen konnte. "Ein Haufen besoffener Irrer, die sich auch noch maskieren, auf Pferden reiten und laute, stupide Musik spielen, dazu auch noch schreien und Dinge durch die Gegend werfen". Was gibt es Schlimmeres?

Uniformen allerdings mag ich. Sie beseitigen Unterschiede. Es sei denn, es sind militärische Uniformen. Ich wäre bspw. für Schuluniformen in allen Stufen.


Geschrieben von: drvaust am: 28.10.08, 06:19:17
Ich höre gerne Marschmusik, aber richtige Marschmusik, weniger konzertante Märsche. Solche mit hauptsächlich Trommeln, gleichmäßigem Rhythmus, wenig Blasinstrumenten, zu der man stundenlang marschieren kann. (Oder Dampfloks mit Zweizylinder-Triebwerk in gleichmäßiger Fahrt.) Mir gefällt der gleichmäßige Rhythmus. Ich marschiere auch gerne, alleine, im Gleichschritt.
Übertriebenes Marschieren, z.B. Stechschritt, und solche Vorführungen wie z.B. Gatedrillen gefallen mir nicht, das ist eher Zirkus-Artistik.

Richtige Uniformen, die alten deutschen Uniformen, gefallen mir. Leider gibt es kaum noch richtige Uniformen, auch die Bundeswehr ist nur noch in Tarnkleidung zu sehen. Das was heutzutage in der BRD als Uniform gilt, ist eher lächerlich. Obwohl mir Uniformen gefallen, kann ich die meisten Uniformträger nicht leiden. Eigentlich bin ich gegen Uniformierung (über den Wiederspruch muß ich dringend nachdenken).
An meiner Garderobe hängt meine Uniform, obwohl die mir nicht mehr passt und es die Deutsche Reichsbahn seit fast 15 Jahren nicht mehr gibt (ich war nie uniformpflichtig).