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Autor Nachricht
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Ich stelle das einfach mal zur Diskussion:
Zitat:
Eisbären sind die größten lebenden Raubtiere. Bei der Haltung in Gefangenschaft entwickeln sie autistische Verhaltensweisen und neigen zur Autoagression, so das WDSF. In der Zoonachzucht sei gerade der ursus maritimus selten gesellschaftsfähig. Eisbären seien in Freiheit als ausgewachsene Tiere absolute Einzelgänger. Allerdings würden Menschen grundsätzlich nicht zum Beuteschema von Eisbären gehören.

Quelle

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
12.04.09, 23:42:46
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drvaust
(stillgelegt)

Die Behauptung, Eisbären würden in Gefangenschaft autistische Verhaltensweisen entwickeln, ist Quatsch. Da hat jemand kaum Ahnung von Autismus, nur Klischeevorstellungen, redet aber davon. Was hat Autoagression mit Autismus zu tun, abgesehen davon, daß es bei erhöhter Belastung öfter zu Autoagression kommt.
Da hat wieder ein Verein einen Vorwand gefunden, in die Schlagzeilen zu kommen.
So weit ich weiß, ist bis jetzt nicht bekannt (oder nicht bekanntgegeben) warum diese Frau in das Eisbärengehege sprang. Ich glaube nicht, daß sie diese großen Eisbären knuddeln wollte, das sind keine niedlichen Bärchen, wie Knut und Flocke waren. Ich vermute, daß sie nicht unüberlegt gesprungen ist, sondern absichtlich, weil Eisbären gefährlich sind.

13.04.09, 03:10:57
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haggard
(Autistenbereich)

interessanter weise leben die eisbären im berliner zoo scheinbar ziemlich friedlich zu viert miteinander in ihrem gehege.

über schildkröten wird auch gerne berichtet, dass sie einzelgänger seien. ferner wird behauptet, ausgewachsene exemplare würden jüngeren beim fressen den kopf abbeisen, weil sie diesen nicht von potentieller beute unterscheiden könnten. soweit ich das beobachtet habe, ist das quatsch.

ob sich eine tierart auf begrenztem lebensraum zu mehreren wohlfühlt, wenn sie in ihrem natürlichen lebensraum aufgrund dezimierter population u.a. durch den menschen selten auf ihresgleichen treffen, sei dahingestellt.

wusste gar nicht, dass sich eisbären von einem leben an land verabschiedet hätten (meeressäuger). dann müssten eskimos auch meeressäuger sein...
13.04.09, 10:12:21
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NA66Love
(Nur rote Bereiche)

Autoagression ist ganz typisch bei Asperger Syndrom und Autismus. wer eingibt Asperger und Autoagression bei google wird fuendig. Ich habe sämtliche schwere Dekogläser oder Metalldosen verschenkt, hatte auf einmal so eine Agression. auf mich selbst, hatte Angst mich mit den schweren Teilen mich zu erschlagen und mich und mein inneres Kind zu verletzen.

Eisbeeren mag ich sehr gerne. Die können rennen 40 Kmh, ziemlich schnell fuer so einen molligen grossen Eisbären, finde ich!
19.10.15, 15:46:02
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towerowitch
(Standard)

Hmm,

ich nicht alles, was Rückschlüsse auf schlechte Haltungsbedingungen zulässt, ist autistisch!
Die Eisbären verhalten sich unter extrem isolierenden Bedingungen wie Rilkes Tiger! Der Fachbegriff ist Hospitalismus...nachgooglen

LG
05.01.16, 20:30:14
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

Rilkes Panther ist ein interessantes Beispiel, weil bei diesem Tier eben nicht von Krankheit sondern von Müdigkeit gesprochen wird. Der Panther kann trotz seiner Gefangenschaft den Gedanken an seine Freiheit immer noch aufblitzen lassen, er hat eine Möglichkeit gefunden, ihn zwar bis ans Herz kommen zu lassen, aber sein Herz nicht davon zerstören zu lassen, weil er ihn aufhören lassen kann? Wenn die Käfigtür aufginge, wäre er immer noch eine Raubkatze, die sich selbst nicht verlernt oder verloren hat.
Kaum berücksichtigt wird auch, dass Rilke das Gedicht nicht wie so oft zitiert "Der Panther" genannt hat sondern "Der Panther - im Jardin des plantes, Paris"...der Panther mitten im Garten der Pflänz'chen ;)

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
06.01.16, 01:35:19
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rasputin
(Standard)

Ist doch kein Wunder wenn man ein Tier auf ein paar hundert qm² einsperrt, was es genetisch seit tausenden Jahren gewohnt ist über zig tausende Hektar zu laufen!!!
14.05.16, 22:22:39
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Antares
(White Unicorn)

geändert von: Antares - 15.05.16, 07:48:57

Es gibt von diesen Menschen die denken das sei "Autismus" unzählige - so wie in diesem Eisbärenartikel. Autistische Verhaltensweisen werden vor allem bei Tieren dann zwanghafte Bewegungswiederholungen, Aggression, nicht vergesellschaftungsfähig, Nahrungsaufnahmeverweigerung, etc gesehen...

Ich vermute ja dass das an dem ICD und DSM liegt, in denen sowas gelistet ist. "Autismus" als ominöse psychische Krankheit da im Katalog sitzt in dieser Oberflächlichkeit in den Köpfen der Menschen.

Hier in Berlin gibt es Kinder im Kita-Alter da wird es "normal" gesehen wenn das autistische Kind mit dem Kopf gegen die Wand schlägt, harte Gegenstände gegen Menschen werfen möchte, auf Bewegungsmuster bestehen möchte, sie keinen Menschen sehen möchten, sie nicht mehr essen... Levopamin, Risperidon und dann in der Schule zur Konzentration Ritalin geben sie Kindern - ob ihres "normal für Autisten und mit Medis behandelbaren" Verhaltens.

Wie diese Eisbären - werden weg sediert, sind ja autistisch.

In so fern kann ich den Vergleich in gewisser Weise nachvollziehen, auch wenn dieser Umstand unendliches Leid bedeutet. Für mich ist das bereits "pathologisch" im Erscheinungsbild, auch durch Hospitalismus bedingt, auch durch Überlastung und vielem mehr. Die Rahmen- und Umgebungsbedingungen sind so gelagert, dass das entsteht. Diese Kinder mit solch einem Verhalten können ganz ohne Medikamente durch einfache Umgebungs- und Rahmenbedingungsänderung ganz ruhige ausgeglichene Autisten sein, anders autistisch eben. Die Beispiele dass das tatsächlich funktioniert mehren sich für mich und es ist jedes Mal wie ein inneres Aufatmen für mich, weil es so einfach ist eigentlich.

In der Beobachtung zählen aber leider im ICD11 und DSM5 bereits ganz einfache autistische Eigenschaften als psychisch gestört. Der Eisbär wäre dann schon aufgrund dessen Eisbär zu sein Autist sozusagen, nicht erst wenn er schwer pathologisch ob der Umgebungs- und Rahmenbedingugnen auch Überlastungsreaktionen zeigte.

An sich finde ich es auch kein Wunder, dass die hoch sensiblen Wesen, autistische Kleinkinder diese Verhaltensweisen zeigen. Jeder Mensch zeigt das früher oder später... Wenn man allerdings einen Nicht-Autisten dazu bringen möchte aufgrund Überreizung z.B. eine Sprachblockade zu entwickeln ist das anders gelagert was man dazu bräuchte... wenn ich diesen Vergleich bringe gucken mich Nicht-Autisten immer ganz entsetzt an bei der Vorstellung ich würde dies mit ihnen tatsächlich machen. - Autisten durchleben hier genau den selben Prozess, sie sind auch Menschen, es ist enorm was ihnen zugemutet wird.

Wenn der Käfig aufgeht ist es aber bei diesen Kindern für mich zu beobachten, dass sie nicht zu wilden Panthern werden und somit lebensfähigen Individuen, sondern es gefolterte Wesen sind, zerbrochen, Lebensunfähig und wenn früh genug begonnen wurde sowie das lang genug ging bis ins Erwachsenenalter z.B. konnte ich auch nicht beobachten, dass das reversibel wäre - obwohl es denke ich einen Weg gibt, wir sind eigentlich in der Lage selbst schwere Folter und Traumatisierung zu überleben und hinterher zu leben. Ich habe den Weg nur (noch?) nicht gefunden das aufzulösen.

15.05.16, 07:40:05
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

Ein bekannter Psychiater sagte bei einer Fortbildung, dass selbst die schwerste psychische Erkrankung nicht vermag, den inneren reinen Kern des Menschen zu zerstören.
Wahrscheinlich gilt das für alle Wesen.
Man kann also nicht von Zerstörung und Zerbrochenem sprechen, sonst könnten z.B. Austausch, Freundschaft und Liebe keine Wirkung mehr zeigen. Das tun sie aber zuverlässig in jedem Alter.

Dass der Weg zu diesem Kern oft auf grausame Weise verstellt wurde, sehe ich auch und stimme auch zu, dass der Eindruck entstehen kann, es sei nichts mehr reparabel.

Doch ist sehr beruhigend, dass nichts verloren gehen kann und geht...nicht die eigene Meinung, nicht das eigene Profil, nicht das Unzerstörbare in uns. Ich spreche nicht ab, dass es enormer Anstrengungen und Hoffnungen bedarf, ein neues Ziel anzustreben...aber

es gehört zu den ältesten Geschichten der Welt die Information, dass wer wie Lots Frau zurück blickt, zur Salzsäure erstarrt.


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27.08.16, 02:19:16
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