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Geschrieben von: Löwenmama am: 01.01.10, 18:55:02
Ich glaube,dass NA damit bezwecken,sowas wie Trost oder Mitleid zu bekommen...so nach dem Motto "Du Armster".Viele wollen keine Lösungsvorschläge oder echte Hilfe,sondern "Verständnis" für ihre Gefühlsage oder Stimmungslage...der Ausdruck des Bedauerns scheint damit angestrebt zu werden.


Geschrieben von: Mama am: 01.01.10, 19:04:56
Ich verstehe dies nicht: Was bringt es mir bedauert zu werden? Wenn ich ein Problem habe, möchte ich Lösungen finden, da Probleme belasten und mein Kopf nichts anderes mehr aufnehmen kann.


Geschrieben von: Löwenmama am: 01.01.10, 19:23:17
Bei NA scheint das aber anders zu funktionieren...


Geschrieben von: 55555 am: 01.01.10, 19:39:02
Ich weise bei der Gelegenheit nochmal darauf hin, daß der Begriff "Hilfe" hier nicht ganz stimmt. Es liegen nicht barrierefreie, diskriminierende Zustände vor. Es geschieht also Unrecht. Weil aber Unrecht nicht beseitigt wird und jemand deswegen Probleme hat braucht er als Mensch keine Hilfe, er wird behindert. Jemandem zu helfen wird oft als Großzügigkeit verstanden, hier geht es jedoch um Selbstverstänbdlichkeiten, die oft nur unzureichend umgesetzt werden.


Geschrieben von: uppsdaneben am: 01.01.10, 19:41:38
Zitat von Mama:
Ich verstehe dies nicht: Was bringt es mir bedauert zu werden? Wenn ich ein Problem habe, möchte ich Lösungen finden, da Probleme belasten und mein Kopf nichts anderes mehr aufnehmen kann.


Und schon hast du deinen Autismus bewiesen. Du brauchst eine Lösung, NAs Streicheleinheiten.

Nimm dies als gegeben hin.


Geschrieben von: uppsdaneben am: 01.01.10, 19:44:34
Zitat von 55555:
Ich weise bei der Gelegenheit nochmal darauf hin, daß der Begriff "Hilfe" hier nicht ganz stimmt. Es liegen nicht barrierefreie, diskriminierende Zustände vor. Es geschieht also Unrecht. Weil aber Unrecht nicht beseitigt wird und jemand deswegen Probleme hat braucht er als Mensch keine Hilfe, er wird behindert. Jemandem zu helfen wird oft als Großzügigkeit verstanden, hier geht es jedoch um Selbstverstänbdlichkeiten, die oft nur unzureichend umgesetzt werden.


Bist du sicher, dass du noch in der richtigen Diskussion bist? Oder dreht sich dein Denken 24h lang nur noch um Diskriminierungen, sodass du alles nur noch darunter siehst?


Geschrieben von: 55555 am: 01.01.10, 19:48:33
Zitat von Mama:
Was ich in diesem Zusammenhang nicht verstehe, ist die Tatsache, daß manche Menschen, die Hilfe benötigen, dies nicht einfach sagen.
Sie reden und reden, man bietet Hilfe an. Und dann wollen sie diese nicht. Aber warum erzählen mir sie dann von ihren Problemen?

Es kann gut sein, daß das eher auf die geschilderte Situation bezogen war, ich hatte es erst in Beziehung z.B. zum Beitrag von Hans gedeutet.


Geschrieben von: uppsdaneben am: 01.01.10, 19:49:56
Zitat von azrael:
was hat man davon, irgendetwas mitzumachen, dessen sinn einem vollkommen unberührt lässt, außer, ärger zu vermeiden oder wegen etwaiger persönlicher "vorteile"?


Ärger vermeiden und persönliche Vorteile halte ich schon für erstrebenswert.

Zitat:
wenn ein vermeintlicher vorteil mit vielen nachteilen aufgewertet werden muss


Ich sehe die Vorteile als deutlich gewichtiger.

Zitat:
erfolge, so wie sie andere menschen definieren, waren für mich persönlich noch nie welche.


Das sehe ich genau so. Nur definiere ich meine Erfolge wohl deutlich anders als du.


Geschrieben von: drvaust am: 01.01.10, 20:10:57
Zitat von Mama:
... Sie reden und reden, man bietet Hilfe an. Und dann wollen sie diese nicht. Aber warum erzählen mir sie dann von ihren Problemen?
Zitat von Mama:
Was bringt es mir bedauert zu werden? Wenn ich ein Problem habe, möchte ich Lösungen finden,
Es geht um Zuwendung, gesellschaftliche Beachtung. Das arme Opfer wird bedauert, getröstet usw..
Wenn alle Problem gelöst sind, gibt es keine Zuwendung mehr.
Wer keine Probleme hat und erfolgreich ist, wird beneidet, hat eine schlechte Stellung in der Gemeinschaft.
Also lieber das arme Opfer.


Geschrieben von: Mama am: 02.01.10, 07:18:31
Das finde ich sehr kompliziert. Verstehe nun, warum ich häufiger schonmal als "Gefühlskalt" bezeichnet wurde. Getröstet habe ich bisher nur meine Kinder, wenn sie sich verletzt haben.
Da ich diese "Problembehandlung" nicht nachvollziehen kann ist dies etwas, wo ich mich nicht anpassen werde.


Geschrieben von: Hans am: 04.01.10, 04:52:44
Ich habe das über Sarkasmus gelernt:
Als ich mich mal eigentlich beschwert habe, weil mir etwas nicht so gefiel,
hat mich mein Gesprächspartner auf gezogen:
"Eine Tüte Mitleid für den Hans:
Booah ( laut und gedehnt, da Pause)

so, jetzt ist es wieder gut."

Ich sollte also nur ruhig sein, da man das Problem jetzt nicht lösen konnte.
Ist das der Sinn von Trost?

Irgendwie kann ich mich noch an so eine "Verarsche" der Kindheit erinnern:
"Heile heile Segen,
drei Tage Regen,
drei Tage Sonnenschein ... "
da habe ich mich damals schon geärgert, daß das doch nichts hilft
und warum manche Erwachsene so was mit mir machen.
Mir ist auch eine Lösung wichtiger, als das sinnlose Bla bla.

Mann, bin aber wieder autistisch heute.;)


Geschrieben von: Mama am: 04.01.10, 09:38:04
Wie ist der Satz:" Mann, bin ich aber wieder autistisch heute.;)" gemeint?