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Autor Nachricht
Quadriga
(Irrgeleitetes Subjekt)

Am Samstag erfuhr ich von meiner Mutter, dass ich schon nach einem halben Jahr in der Schule sehr gut lesen konnte. Ich weiß, dass ich sehr schnell die Buchstaben und Wörter erlernen konnte und in diesem Bereich als nahezu perfekt beschrieben wurde in der Grundschule, ebenso wie in Mathematik. Ich wurde damals immer als nahezu "fehlerfrei" beschrieben, vorallem im schriftlichen. Ich hatte nur immer das Problem, dass ich im mündlichen sehr "nuschelte" (mich unverständlich ausdrückte) und wohl eher zu leise dabei war.

Meine Mutter sagte mir dann am Samstag, dass ich nachdem ich ein halbes Jahr in der Schule war, alles, was ich um mich herum an Schriften sah, laut vorgelesen habe; ob nun Werbetafeln, oder die Speisekarte, oder sonstiges, was sich in meiner Umgebung befand. Sie sagte auch, dass sich die anderen Menschen, die das mitbekamen, wunderten, dass ich schon lesen konnte, da ich ja noch nicht sehr alt war und auch sehr klein war. Ich finde das im Jetzt sehr lustig, dass ich damals alles vorgelesen habe, was ich um mich herum sehen konnte, als ich dann schon wusste, was diese Zeichen bedeuten bzw wie man diese ausspricht.

Ich frage mich gerade, wie das bei anderen war.

Durch das Wissen, wie ich in der Grundschulzeit war, kann ich mir jetzt auch erklären, warum ich jetzt noch sehr genau und sehr perfektionistisch bin in allem, was ich mache und tue. Ich weiß also, dass ich schon immer so war. Ich finde ebenso die Tatsache, dass ich zwar sehr schnell gut lesen konnte, aber mich dennoch sehr häufig und sehr lange ziemlich unverständlich äußerte, wunderlich. Das Problem habe ich ja heute noch, dass ich mich vorallem im Dialekt noch sehr unverständlich vom Laut her ausdrücke, und daher nun häufiger im Hochdeutschen rede, damit man mich möglichst auf Anhieb verstehen kann.

I'm only a unidentifiable broken piece of myself.

-

[Aufgrund eines Kniggeverfahrens zu dauerhafter Sperrung nach Nutzerabstimmung verurteilt, gesperrt, auf Bewährung nach Nutzerentscheid wieder freigeschaltet und nach einem weiterem Regelverstoß nach Verständigung in einem Kniggeverfahren dauerhaft gesperrt, mfg [55555]]
24.05.10, 04:09:31
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Bicycle
(Autistenbereich)

Das mit den Dialekt ist bei mir witzig :D.
Ich sprech zwar fränkisch, aber red trotzdem ab und an sämtliche Dialekte. Wobei man trotzdem hören würde das ich Franke bin.
Schreiben tu ich in Forens meist auf hoch deutsch und in Chats so wie mia mei Schnauzn gwachsn is oder wie ich grade Lust hab.

Ich konnte in der ersten Klasse innerhalb zwei Tagen mein Namen vollständig und fehlerfrei schreiben, obwohl wir die Buchstaben noch gar nicht hatten und nach paar Tagen konnte ich alle Buchstaben schreiben und lesen. Nur das es keiner mit bekommen hat, weil ich immer heimlich geschrieben hab, weil ich alle Buchstaben sorgfältig lernen sollte und nicht irgendwie wie ichs grade will.
Und weil ich beim Vorlesen und normalen reden meist genuschelt und gestottert hab und mir somit immer gesagt wurde "Mach dein Mund auf beim Reden", hab ich eigentlich nie gerne vor gelesen somit hat das auch nicht wirklich jemand mit bekommen.
Nuscheln und stottern tu ich immer noch beim Vorlesen zum Großteil und beim Reden auch oft, oder wiederhol Wörter oder bring Fantasiewörter ein.

Was noch aufgefallen ist bei Diktaten, das ich die schwierigen Wörter immer fehlerfrei geschrieben hab und solche Wörter wie "und" dann aufeinmal "unt" geschrieben hab.

Aber früh schreiben und lesen ist heut zutage leider nichts mehr seltenes.
Heut zutage dürfen viele Kinder in Kindergärten nicht mal mehr richtig Kind sein...
Wenn die sich im Sandkasten wälzen kommt gleich die karrieregeile Mutter neben der Erzieher vor geschossen und schimpft, weil man schließlich die Designerklamotten die im Kindergarten Pflicht sind nicht dreckig machen darf...
Und als zweite Fremdsprache kann man gleich noch englisch wählen "Mein Kind soll zwei sprachig aufwachsen, dann muss es sich eines Tages nicht mehr in der Schule rum quälen".
Wahrscheinlich ist ein Kind heut zutage nur noch ein Vorzeigeobjekt "Hier guck mal der kann schon lesen und schreiben".

Musste ich einfach mal gesagt haben, weil wenn ich mal draußen bin nur irgendwelche karrieregeile Mütter an Spielplätzen seh, die gerade sich über den neusten Modetrend fürs Kind unterhalten, während sich die Kinder halb schlag mich tot spielen. Und wenn die Zofferei unter den Kindern zu ende ist und sich in Sandkasten wälzen, dann kommt wieder der Schutzeffekt "Neeeeiiiin die Wäsche darf nicht dreckig werden" und dann gibts ärger.
Hab ich übrigenz tatsächlich des öfteren beobachtet...
24.05.10, 05:07:39
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Hans
(Autistenbereich)

Ich habe mit vier das Lesen angefangen und mit fünf habe ich auch alles
Lesbare vorgelesen und habe in Großbuchstaben geschrieben/gemalt.
Dann bin ich mit meinen Eltern wieder von Nürnberg weg gezogen und
in Oberbayern schlimm aufgefallen, weil ich das "r" immer übertrieben gerollt habe.
Für mich war das ein wichtiger Schritt in meiner Entwicklung,
weil jetzt nicht mehr warten mußte, bis mir vorgelesen wird.
24.05.10, 10:03:43
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haggard
(Autistenbereich)

vielleicht ist es bei kindern normal, dass sie kundtun, was sie können?

aus meinen schulzeugnissen geht hervor, dass ich den zu bewältigenden aufgaben hinterherhinkte. selbst bei abschreibaufgaben machte ich fehler, übersah/verrutschte bei den buchstaben, schrieb spiegelverkehrt und so weiter.
24.05.10, 10:14:42
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

Eine Freundin hatte ein mathematisch begabtes Kind. Sie weigerte sich, ihn Rechenaufgaben lösen zu lassen, um die Phase des Kindseins aufrecht zu erhalten...
bis zu dem Tag als sie merkte, dass er auf den Friedhof spielen ging, um die Sterbealter auf den Grabsteinen zu errechnen. Ab da gab es alles, was das Kerlchen für seinen Kopf brauchte.

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
24.05.10, 10:42:26
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zoccoly
(Autistenbereich)

Ich habe es in der Schule ohne Schwierigkeiten gelernt, mir es aber auch nicht und auch keine einzelnen Buchstaben selbst beigebracht. Mit dem Schönschreiben hatte ich Schwierigkeiten.

stillgelegt
24.05.10, 11:48:12
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Bilanga
(Standard)

Hallo
ich habe auch vor der Schulzeit Lesen gelernt mein erstes Buch war Schneewitchen damit hab ich mir das Lesen beigebracht ....

Ich habe im Erwachsenenalter die Sprachen für mich entdeckt

Mfg Bilanga

24.05.10, 17:25:15
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drvaust
(stillgelegt)

Zu unserer Zeit war es nicht üblich, daß Kinder schon vor der Schule Lesen und Rechnen können. Nur Zählen wurde gelernt.
In der Schule hatte ich das Lesen schnell gelernt, konnte es kaum erwarten, bis der nächste Buchstabe dran war.
Wir mußten laut vorlesen, ich sprach aber nicht gerne. Da hatte ich Probleme.
Als ich das Lautlesen gelernt hatte, konnte ich nicht mehr still lesen. Das machte sich nicht gut, wenn ich im Text schon viel weiter war.
Als ich das Stillesen wieder konnte, hatte ich das Lesebuch durchgelesen und dachte, damit wäre der Lese-Unterricht für mich beendet. Ich mußte aber trotzdem weiter zum Unterricht kommen.
Mich störte sehr, daß anfangs die Buchstaben nicht beim Namen genannt wurden, sondern so, wie sie ausgesprochen wurden. Das fand ich blöd. Ein 'V' heißt "vau" und nicht "v", ein 'T' heißt "tee" und nicht "t". Ich fand sowieso alle blöd.
24.05.10, 17:47:31
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Bicycle
(Autistenbereich)

Zitat von Fundevogel:

bis zu dem Tag als sie merkte, dass er auf den Friedhof spielen ging, um die Sterbealter auf den Grabsteinen zu errechnen.


Auf den Friedhof geh ich zwar nicht, aber ich les auch jeden Tag in der Zeitung die Todesanzeigen und rechne das Sterbealter aus.
Was anderes zu errechnen fällt mir aber schwer, warum auch immer.

Off Topic
Zitat:
vielleicht ist es bei kindern normal, dass sie kundtun, was sie können?


War das auf mein Post bezogen?
Also als ich noch klein war, sind meine Eltern nicht mit mir auf den Spielplatz und haben gesagt "Hey guckt mal der kann schon Fahrrad fahn ohne Stützräder und hat auch nie welche gebraucht und eure Kinder können das noch nicht".
Wenn ein Kind zum anderen Kind sagt "Guck mal ich kann schon Fahrrad fahn und duuu nicht" oder wenn das Kind es stolz irgendwelchen Eltern von anderen Kindern erzählt, dann ist nichts dabei. Oder wenn es die Eltern kurz mal nebenbei erwähnen oder in ganz normalen Ton sagen, dann passts auch noch. Aber nicht wenns so richtig angeberisch klingt und so richtig nach den Motto "Haha eure Kinder können das nicht".

Ich kanns nicht gescheit erklären was ich mein, aber ich hoffe mal man verstehts so einigermaßen.

Aber wollts nur oben kurz gesagt haben, hat eigentlich nicht so richtig was mit den Thema zu tun.

Zurück zum Thema...
24.05.10, 18:00:55
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HundundKatz
(Angehörigenbereich)

Azrael
so ging's mir auch. Vor der Einschulung konnte ich mit links
in Spiegelschrift schreiben, was ja dann ausgemerzt wurde.
Bist du Linkshänder?
24.05.10, 18:07:23
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horrorvren
(Standard)

Als ich 5 jahre alt war, haben meine eltern durch zufall herausgefunden, dass ich lesen konnte.
Wir hatten im kiga ein mädchen in der gruppe, das melanie hieß.
Ich hatte einen zettel mit ihrem namen darauf gefunden und habe den meinen eltern gezeigt mit dem kommentar "die kann ja nicht mal ihren namen richtig schreiben!"
Ich wusste halt nicht, dass man ein "ie" wie ein "i" ausspricht...
Schreiben konnte ich zu dem zeitpunkt auch schon, ich habe auch von anfang an wenige fehler gemacht dabei.
Allerdings gab es dann in der schule oft ärger. Ich fand es dermaßen langweilig, so langsam zu lesen wie der rest der klasse und war dann halt zb schon viel weiter im text als die klasse. Ich wusste dann nicht wo wir waren, wenn ich aufgerufen wurde und musste wegen sowas ("träumerei") öfters den ganzen text abschreiben.^^
24.05.10, 22:39:46
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Herr Meier
(Standard)

Lesen konnte ich auch schon mit 4-5 Jahren. Die Buchstaben und Zahlen habe ich aus der Sesamstraße gelernt und den Rest, wenn ich meiner Oma beim Vorlesen von Mickymaus-Heften über die Schulter gekuckt habe. Mußte ich ja, das war ja nur mit den Bildern zu verstehen. Und gleichzeitig Text sehen und vorlesen lassen, das ging dann wie von selber. Da soll einer mal sagen, Comics wären schlechte Literatur für die Entwicklung von kleinen Kindern.
Mit dem Schreiben war das nicht so einfach. Bis ich in die Schule kam, konnte ich nur große Druckbuchstaben schreiben und die auch gerne mal spiegelverkehrt und ziemlich verwackelt.
25.05.10, 11:33:16
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