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Autor Nachricht
DrChaoZ
(Autistenbereich)

empfindung: lufttemperatur, lichtintensität.
gefühle: hmmm... sehnsucht, ärger, wut, freude?

möglicherweise sind gefühle eine abstraktion von empfindungen.

aussenwelt (n)-> empfindungen (m:n)-> gefühle + beeinflusstes denken.
17.09.06, 14:23:49
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bellaria
(Angehörigenbereich)

Ich hab in meiner körpertherapeutischen Ausbildung folgende Unterscheidung gelernt - die fand allerdings auf Englisch statt, also stifte ich mal zusätzlich Verwirrung durch etwaige Übersetzungsunschärfen zwinkern

1. Sensations (=Empfindungen): Die Wahrnehmung körperlicher Rekationen. Also z.B. Bauchschmerzen, Kribbeln auf der Haut, Grummeln im Magen, Druck auf die Augen, weiche Knie, Tränenfluss, etc.

2. Feelings (=Gefühle): Die Wahrnehmung seelischer Reaktionen. Also z.B. Angst, Traurigkeit, Freude

3. Emotions (=Emotionen): Das Zusammenspiel beider Komponenten in einem komplexen Ablauf. Also z.B. Das körperliche Empfinden von weichen Knien und Grummeln im Magen und gleichzeitig oder nacheinander das seelische Gefühl "Ich fürchte mich" bilden beide zusammen die Emotion "Angst".


17.09.06, 14:33:25
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Lisa M.
(Standard)

Zitat:
das seelische Gefühl "Ich fürchte mich"


"Ich fürchte mich" ist m.E. ein Gedanke. Gefühle sind eben nichts Gedankliches, sondern ausgesprochen wortlos - was es schwierig macht, die Verbindung herzustellen zwischen einem Gefühl und einem Wort, denn schließlich hat einem die nie jemand zeigen und erklären können.

Sämtliche Angaben erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen, im Bemühen um Logik, Nachprüfbarkeit und Einhaltung der kulturell bedingten Realitätsvereinbarung.
17.09.06, 14:39:12
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Lisa M.
(Standard)

Zitat:
was es schwierig macht, die Verbindung herzustellen zwischen einem Gefühl und einem Wort, denn schließlich hat einem die nie jemand zeigen und erklären können.


Dazu fällt mir nochwas ein, und zwar aus dem Buch von Patricia Stacey "Der Junge, der die Fenster liebte". Ach, zitiere ich einfach:

"Als Walker fünf war, suchten wir Greenspan noch einmal auf. (...) Er war natürlich entzückt von Walkers Fortschritt, lobte seine emotionale und kognitive Entwicklung, schwärmte für seinen Sinn für Humor und staunte über seine sprachlichen Leistungen, aber irgendetwas beunruhigte ihn. Er sorgte sich, Walker könne gewissermaßen zu nett sein.
'Ihr Sohn verfügt über keine abstrakte Vorstellung für Aggression', sagte er.
'Für was?'
'Walker kann sich aus dem Effeff über Liebe unterhalten, aber er kann nicht über Aggression sprechen. Sie müssen ihn im Als-ob-Spiel herausfordern und dazu beitragen, dass er lernt, wie man mit Aggressionen umgeht. Mobilisieren Sie seinen Schneid.'

Tscha, und dann mussten die armen Eltern mit ihrem Kind aggressive Spiele spielen... Der Mutter insbesondere ist das nicht so geheuer. Erst später versteht sie, dass es nicht darum geht, ihren Sohn zum Aggressor zu erziehen, sondern darum, dass er es später mal artikulieren kann, wenn ihn was nervt.

Sämtliche Angaben erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen, im Bemühen um Logik, Nachprüfbarkeit und Einhaltung der kulturell bedingten Realitätsvereinbarung.
17.09.06, 14:56:27
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hjqsra
(Standard)

geändert von: hjqsra - 10.10.19, 11:13:05

Für mich sind Empfindungen, Gefühle, Emotionen, Intuition, Instinkt und Wahrnehmung bislang alles das Selbe. Egal was ich darüber lese, ein Unterschied dessen erschließt sich mir bislang nicht. Auch habe ich das bei dem MBTI Test nie geblickt, was feeling, Intuition, thinking und sensing dort für ein Unterschied macht. Laut den Tests gelte ich in der Regel intutitiv und thinking, eins, zwei Mal kam was mit feeling raus. INTJ, INTP, INFJ hatte ich oft und ein Mal auch INFP (aktuell laut 16personalities.com INFP-T und laut charaktertest.net INFJ). Es gibt verschiedene Beschreibungsseiten der Typen auf deutsch und englisch und sie beschreiben das auch teilweise widersprüchlich / anders. Ich orientiere mich nicht an "Fakten", weil es für mich keine allgemeingültigen Fakten in einem spannungs-basiertem System gibt, außer maximal vielleicht einer potentiellen Gesamtheit an sich, die jedoch auch permanent in fortlaufender Reaktivität aus sich heraus divers expandieren kann. Und ich lebe auch nicht überwiegend in der Zukunft. Ich theoresiere zwar viel, aber dazu braucht man ja auch gegenwärtigen Bezug. Und ich sehne mich sehr nach Frieden und meine Emotionen fühlen sich für mich stark an, wenn sie sich in eine oder mehrere nähere Sinnesbahn/en geordnet haben - wobei wie will man das vergleichen? Und ich sehe nichts als "Ganzes", weil mir nicht alle Details des Universums bekannt sind. Mal so als ein paar Empfindungs-Beispiele.^^

Mir erschließt sich da gerade nur das "Sensing" (heißt übersetzt aber auch fühlen) aufgrund der Beschreibungen "focus on the present" und "trust what is certain" beschrieben von dieser Seite https://personalitymax.com/personality-types/preferences/, im von mir übersetztem Sinne "von sich bis zum Gartenzaun schauend" / "von sich auf andere schließen" ODER umgekehrt, je nach Jugding oder Perceiving? Haben die bessere Reizfilter, weil sie z. B. wenig Orientierung in Richtung Gedächtnis und Vision präferieren? Können die wechselhafter im Sinne von immer wieder gegenwärtig aktuell wirken? Das trifft voll auf ein paar S-Typen zu, die ich kenne. Aber das sehe ich auch nur aus meiner momentanen Perspektive. Kommt beim Sensing vermutlich auch noch auf das Judging oder Perceiving an.

Laut aktuellem Wikipedia-Eintrag sollen Empfindungen die Vorstufe von Wahrnehmung gelten, da sie unbewusst auftreten können, heißt es. Aber jeder Vorgang bewirkt doch eine unmittelbare Reaktion auf die andere, so auch ins Außen, gleich ob durch Blicke, Mimik, Gestik, Sprache, Hautleitfähigkeit oder was weiß ich (je nach dem, wie wer kommuniziert). Selbst, wenn man etwas abspaltet, löst Abspaltung ja auch ein Unbehagen aus, ggf. gefolgt von Psychosomatik oder Affekt-Impuls.

Die Gefühlsdefinition ist ein sprachlicher Ausdruck der Empfindung/Wahrnehmung im Sinne von was am Ende seiner Wahrnehmungsreaktion verbal aus dem Munde gleitet? Weil alles andere, wie Mimik etc. kann ja fehlgedeutet werden. Nur, weil zwei Menschen sich verstanden fühlen, weil sie sich zu einer Aussage spiegelnd anlächeln, heißt das nicht, dass sie das selbe Denken, was neuronal vermutlich auch schwierig möglich ist in einer komplexen Welt. Vielleicht können manche einander Ansatzweise verstehen(, wozu es verbale und mimische Kommunikation nicht zwingend braucht. Vielen verkompliziert oder verschleiert sie auch gefühlt vieles. Manche spüren durch Augenblicke (kann auch fehlinterpretiert werden) oder durch Luft- / Hautschwingungen usw.)
Selbst mit dem Vier-Ohren-Modell kann man aneinander vorbeireden ohne es zu merken. Selbst Menschen, die sich durchweg lange harmonisch zusammen empfunden haben, könnten demnach aneinander vorbeigelebt haben und umgekehrt? Müssen nicht, kann auch umgekehrt sein. Aber wer misst das und woran?

Vielleicht differenzieren manche den bewussten Durchlaufgrad eines Gefühls, im Sinne von "kurze synästhetische Eingebung (im Sinne vom ultrakurzem Bauchgefühl)", "Bauchgefühl im Sinne von "mich beschleicht ein Gefühl", "ich nehme deutlicher wahr mir geht es xy"? Das ist für mich trotzdem alles Wahrnehmung, Empfindung, Intuiton und Gefühl in einem. Vielleicht bedeutet ein länger anhaltendes Empfinden weniger mehr Intuition, da es sich schon entfaltet hat. Doch kann eine Intuition auch mit einem Gefühl einhergehen. Und beides sind Wahrnehmungen / Empfindungen (für mich das selbe).
09.10.19, 23:47:25
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