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Autor Nachricht
drvaust
(stillgelegt)

Zitat von Antika:
"Der Begriff Einsamkeit bezeichnet die Empfindung, von anderen Menschen getrennt und abgeschieden zu sein."
Das trifft es bei mir.
Ich bin unter Menschen einsam. Da sind viele Menschen, die irgendwie zusammengehören, und ich gehöre irgendwie nicht dazu, bin anders und deshalb getrennt und abgeschieden. Unter Menschen, die eine vertraute Gruppe bilden, bin ich am einsamsten.
Wenn ich aber alleine bin, bin ich nicht einsam. Denn dann bin ich nicht abgeschieden, sondern ich bin dort die gesamte anwesende Menschheit.

Interessant finde ich den Wikipedia-Artikel 'Einsamkeit':
Zitat:
... billigen die Geisteswissenschaften der Einsamkeit auch positive Aspekte zu, im Sinne einer geistigen Erholungsstrategie, die notwendig sein kann, um die Gedanken zu ordnen oder Kreativität zu entwickeln. ...

22.02.11, 00:01:13
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

geändert von: Fundevogel - 23.02.11, 00:11:42

Gestern war im Radio eine Sendung, die sich mit dem Zusammenhang zwischen Einsamkeit und Entstehung großer Kunst von Kafka bis Mahler auseinander setzte. Das Ergebnis schien zu sein, dass frei gewählte Einsamkeit und damit verbundene Einkehr in sich selbst zu sehr kreativen Werken führen kann, die wiederum nach außen "müssen". Es ist eine interessante Variante der Schenkung einer Kommunikation, die Berührung weder im nahen körperlichen noch im geistigen Sinne meint. Das Werk ist da und geht mit jedem, der es atmen möchte, während man selbst ganz woanders ist.

Antika: NA wie auch A sind einander vielleicht in der Weise sehr ähnlich, als dass sie füreinander Empathie empfinden, wenn jemand ähnlich im Denken und Handeln ist, wie sie selbst. Bei NA ist es wohl so, dass sie die Bestätigung dieser Wahrheit durch Versammlungen einholen, während es A genügt zu wissen, dass da jemand ist, der ähnlich wie sie selbst ist?!

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
23.02.11, 00:10:25
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Antika
(Autistenbereich)

Hört sich für mich jetzt interessant an was du da schreibst Fundevogel.

Einsamkeit hilft mir, mich selbst zu erkennen und mich zu spüren. Ich genieße die Stille und die Ruhe die die Einsamkeit auf mich ausstrahlt. Daher mag ich "einsame" Spaziergänge in der Natur, denn dann bin ich im Leben und Leben ist in mir.

Ja, mir genügt es zu wissen dass da andere sind die ähnlich sind wie ich. Aber davon habe ich lange Zeit nichts gewusst, denn ich glaubte viele Jahre eine Fremde unter Fremde zu sein. Dennoch habe ich mich nie einsam gefühlt, wohl aber immer fremd.

"Das, was du tust, schreit so laut, dass ich nicht hören kann, was du sagst."

(Sprichwort aus Mosambik)
--------------------------------

"Die Erinnerungen verschönern das Leben, aber das Vergessen allein macht es erträglich."
(Zitat von Honoré de Balzac)
23.02.11, 00:32:05
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von Fundevogel:
Bei NA ist es wohl so, dass sie die Bestätigung dieser Wahrheit durch Versammlungen einholen, während es A genügt zu wissen, dass da jemand ist, der ähnlich wie sie selbst ist?!

Es mag schon wohltuend sein das zu wissen, aber aus meiner Sicht genügt das nicht.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
23.02.11, 13:29:35
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Sarmet
(Standard)

Ich für meinen Teil kenne Einsamkeit auch nicht.

Manchmal könnte ich meinen, dass ich alleine weniger einsam bin als unter Menschen...


Wie es Antika beschrieben hat, Einsamkeit kann auch ausfüllen und zur stillen, eigenen Freude verleiten. Da Einsamkeit ja eher als negatives Gefühl bewertet wird, es aber hier dem Gegenteil entspricht - nehme ich sie nicht so wahr wie vielleicht andere Menschen.

Meine Mutter hat mich auch oft gefragt, ob mir nicht die Decke auf den Kopf fallen würde, wenn ich die ganze Zeit alleine in meinem Zimmer bin. Nein, die Decke ist noch da wo sie ist und mir geht es gut freuen
27.02.11, 12:04:51
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mor
(Autistenbereich)

Zitat von abendstern:
Hallo
Hallo abendstern

Zitat von Antika:

Sind Autisten wirklich einsam? Ich kenne das Gefühl Einsamkeit nicht.
Dies kann man wohl nicht auf alle Autisten verallgemeinern. zwinkern Einsam sein kenne ich aber.
04.03.11, 18:57:10
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Hans
(Autistenbereich)

Der Kater ist schon über zwei Tage nicht hier gewesen,
jetzt sitze ich hier ganz alleine vor dem Rechner.
jetzt fühle ich so was wie Einsamkeit.

Heute am Tag sind bis zu zwei Freunden gleichzeiig da gewesen,
da hätte ich gerne nur den Kater um mich gehabt,
die waren wieder mal anstrengend und noch dazu zu zweit.
Die Dreisamkeit war mir zu viel.
06.03.11, 23:02:16
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