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Autor Nachricht
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat:
Der japanische Sommer hatte sich gerade voll entfaltet, richtig heiß war es geworden. Die Angestellten schwitzten in überhitzten Büros, in denen aus Energiespargründen mit der Klimaanlage gegeizt wird. Da stellte das japanische Umweltministerium eine Liste mit Tipps auf seine Website: "Bekämpfen Sie den Körpergeruch, benutzen Sie parfümierte Weichspüler", lautete der wichtigste Ratschlag.

In Ländern wie den USA oder auch Deutschland, in denen gern dick mit Düften aufgetragen wird, wäre dieser Vorschlag wohl fast so unbemerkt vorbeigezogen wie eine leichte Sommerbrise. Doch Japan ist traditionell ein Land der dezenten Aromen. Und deshalb stinkt einigen Japanern die Anregung des Ministeriums mittlerweile gewaltig. Ein Krieg der feinen Nasen ist ausgebrochen.

In den vergangenen Jahren haben immer mehr Japaner und Japanerinnen Gefallen an intensiv riechenden Weichspülern gefunden. Vor allem die Marke Downy von Procter & Gamble setzen sie mit Vorliebe ihrer Wäsche zu. Jahrein, jahraus weht nun Aprilfrische von den quer durchs Land gespannten Wäscheleinen herüber. So allgegenwärtig sind die künstlichen Aromen, dass einige Geruchsempfindliche angewidert die Nase rümpften und zum Gegenschlag ausholten. Sie wurden bei der Stadtverwaltung und der Branchenaufsicht vorstellig, um gegen den Angriff auf ihr Riechorgan mobil zu machen. Von Downy und seinen japanischen Konkurrenzprodukten ginge ein "Pesthauch" aus, klagten sie und schimpften gegen die "industrielle Luftverschmutzung" und die "Belästigung" durch die vermeintlichen Stinkbomben. Und inzwischen haben die Geruchspuristen einige kleine, aber strategische Etappensiege eingefahren.

Erzürnt von den Ratschlägen des Ministeriums setzten sich Interessensgruppen wie das Hilfszentrum für Chemikalienüberempfindlichkeiten und die Gesellschaft für den eingeschränkten Einsatz von Duftstoffen in Bewegung. Blogger wüteten darüber, dem Downy-Dunst passiv ausgesetzt zu sein. In den Medien des Landes wurde das Wort "sume-hara" aus der Taufe gehoben, das die "Geruchsbelästigung" greifbar macht.

[...]

Der viel kritisierte Ratschlag wurde entfernt und durch einen neuen ersetzt: "Erfrischen Sie Ihren Körper von innen mit kühlenden Speisen (Sommergemüse) und Getränken."

Ein Sprecher in der Zentrale von Procter & Gamble in Cincinnati verwies für Anfragen auf die Tokioter Niederlassung des US-Verbrauchsgüterkonzerns. Doch dort wollte sich eine Sprecherin nicht zu dem Thema äußern. Es sei zu heikel, meinte sie.

Die Missstimmungen lassen sich zum Teil auch damit erklären, dass sich die Konsumkultur in Japan langsam ändert. Die Japaner hatten sich lange von den penetranten Duftbouquets fern gehalten, die im Westen bevorzugt werden und fast jedem Pflegeartikel, von der Seife bis zum After-Shave, entströmen. Wer Parfums und Duftwasser verkaufen wollte, hatte in dieser vom gedämpften Wohlgeruch der Räucherkerzen erfüllten Kultur mit Akzeptanzschwierigkeiten zu kämpfen. Japan stellt zwar den zweitgrößten Markt der Welt, was Schönheits- und Körperpflegeprodukte angeht. Aber beim Verbrauch von Parfums und Düften rangiert das Land abgeschlagen auf dem 19. Platz, wie die Marktforscher von Euromonitor International ermittelt haben.

Quelle

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
15.12.13, 13:27:12
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Bicycle
(Autistenbereich)

Gibt es in Japan dann auch kein Geruchsmarketing, wie es in westlichen Ländern zunehmend stattfindet?

Ich persönlich finde Weichspüler überflüssig. Leicht steife Kleidung wird meist nach wenigen Minuten wieder weich, wenn man sie trägt. Und den Geruch von Weichspüler finde ich meist zu künstlich.
Generell finde ich, dass man mittlerweile teilweise zu sehr mit künstlichen Gerüchen arbeitet, damit Produkte möglichst lange "neu" wirken.
Was anderes ist es, wenn ein Produkt von sich aus riecht, beispielsweise Lederprodukte. Insofern diese nicht auch künstlich behandelt wurden, damit sie so riechen.
15.12.13, 15:45:17
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drvaust
(stillgelegt)

Ich finde Weichspüler sogar schädlich. Die Saugfähigkeit der Stoffe wird gesenkt, weil die Fasern mit 'Weichmacher' getränkt werden. Diese 'Weichmacher' trennen die feinen Fasern und machen sie gleitfähig, so daß sie sich nicht fest verbinden.
Mir ist ein etwas steiferer Stoff lieber, der den Schweiß aufsaugt, abtransportiert und die Feuchtigkeit reguliert. Ein windelweicher Stoff, in dem man schwitzt, weil der keine Feuchtigkeit aufnehmen kann, ist unangenehm.

Es scheint allgemein und zunehmend üblich zu sein, alles mit speziellem Geruch zu versehen. Reinigungsmittel gibt es kaum noch ohne starken Geruch.
Ich wasche meine Wäsche mit fast geruchlosem Waschmittel und spüle zusätzlich, um möglichst geruchlose Wäsche zu bekommen. In normaler Gesellschaft stinkt es mir unangenehm nach Deo, Parfüm, Haarwasser, After Shave, Zigaretten usw.. Da bevorzuge ich einen ehrlichen Schweißgeruch (dezent).
16.12.13, 02:45:46
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schuschu
(Angehörigenbereich)

geändert von: schuschu - 16.12.13, 22:58:35

drvaust meinem sohn und mir geht es ganz genauso.

es wäre für uns total schmerzhaft kleidung mit weichspüöer anzuzioehen oder sich darn abzutrocknen...habe das gefühl, dass die poren dann auch verklebt sind.

wir haben hier im haus mehr wohnparteien...bis wir in den 2 stock..also dachgeschoss kommen, müssen wir durch eine grooosse duftbarriere: zigaretten rauch...erdgeschiss und erster stock..im 1 stock dann zigaretten rauch und parfumgeruch....und dann im 2 stock...noch ein wäsche ständer vom nachbarn im hausflur ,ist weichspülergeruch...der ist so intensiv, dass es bis in die wohnung zu uns druingt...das ist echt körperverletzung...ja und handtücher , die etwas spröde sind..die mögen wir beide lieber..obwophl sohnemann bei der kleidung selbst lieber weiche geschmeidige kleidung mag..also bequeme und am liebnsten naturmaterialen..so wie ich auch.
16.12.13, 22:56:46
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RasCherie
(Nur rote Bereiche)

Ich hatte eine asiatische Waschseife und war anfangs richtig begeistert, aber ich komme nicht in die Hauttypen der Asiaten, meine Haut wurde mit der Waschseife ziemlich trocken und ich musste diese Waschmöglichkeit aufgeben! Mein bester Freund ist Asiate, er versucht mich immer in seine Haut zu bekommen, wenn er mich anguckt, ganz nah bei mir steht oder so. Ich nenne ihn Quack Quack, er guckt manchmal wie eine Ente ;=).

Von den hautfreundlichen hypersensiblen Waschmittelprodukten habe ich übelste Schmerzen bekommen, ich probiere nun Omo, riecht aber ziemlich stark. 5 Euro hats gekostet mit der Reklame, 16x kann dieses Waschmittel benutzt werden!

VG
RasCherie
21.03.17, 03:07:16
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