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Autisten und interessierte Zeitgenossen

Hei,

laut meinem HNO höre ich 100%, habe aber Tinnitus seit mehr als 10 Jahren. Es piepst Gott sei Dank nicht mehr so oft, ich hatte mal einen O-Ton einen Monat lang, das war übelst! Seit mehreren Jahren ist es nun ohne Pause ein nicht gefundener Radio Sender, es rauscht und rauscht und knackst, als würde jemand sein Hörgerät "einschalten". (In mein Autoradio klickte sich mal ein Polizeisender ein und danach, keine Ahnung, gings mir ans Ohr, keine Ahnung, ob das der Auslöser war, seitdem höre ich selten Radio im Auto)

Momentan sind meine Ohren ziemlich empfindlich, fühle Schmerzen bei kleinsten Zwischengeräusche, Düfte nehme ich doppelt so stark war, als sie eigentlich da sind.

Hierzulande gibt es zich Geschäfte, die irgendwo ein surrendes Geräusch in ihrem Laden haben, meistens an den interessantesten Produkten oder Artikeln mit Angeboten. Wenn man das haben will, muss man dieses surren über sich ergehen lassen, was ich zum Teil belästigend empfinde, wobei das noch harmlos ist, wenn die Handwerker in der Nähe bemerken, das da jemand Geräuschempfindliches unterwegs ist. Meistens ist es ja so, das Mitmenschen keinerlei Mitgefühl haben, sondern eher ihre Freude empfinden, wenn sie jemanden so richtig auf den Wecker gehen können.

Ich habe schon seit vielen Jahren Ohrgeräusche. Ich kann gar nicht sagen, wann es angefangen hat; nur, daß es nicht schon immer so war. Ich vermute, daß es bei mir mit meiner permanenten Muskelverspannung zusammenhängt. Einen Hörsturz hatte ich -- bewußt jedenfalls -- noch nicht.

Da bin ich ja froh, das ich nicht alleine damit bin, wenn ich auch das eigentlich niemanden wünsche, ist ja nicht das angenehmste.

Ich habe Tinitus seit meinem dritten Lebensjahr.

Mein Tinitus hört sich an, als ob man einen alten Röhren Fernseher einschalten würde, so der Anfang Stone. Ich habe für den Ernstfall so genannte Noiser, die sehen aus wie Hörgeräte, aber ein Rauschen. Für mich klingt das mit etwas Fantasie die Meeresrauschen. Aber ich habe auch gelernt, damit klar zukommen. Ich hatte damals keine Wahl, als mir allein Möglichkeiten zu erarbeiten, es zu ignorieren.