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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

Wenn das Überleben durch das Zusammen arbeiten können und die Fähigkeit zur sozialen Bindung sozusagen eine Urfähigkeit darstellen, dann muss sie wohl recht schnell außer Kraft gesetzt werden können.

In den sozialen Bereichen ist in der Ellenbogengesellschaft, bei krankmachendem Arbeitsanfall und der Unfähigkeit, freundschaftlich miteinander zu kommunizieren (z.B. Beschimpfungsverhalten im Netz als Ventil), nicht viel von Empathie zu spüren, weder ererbt noch trainiert.

Da das so ist (von menschlichem Verhalten in Kriegen garnicht zu sprechen) scheinen selbstgeschaffene oder fremdgeschaffene ungünstige Bedingungen Empathie wirkungsvoll anwendungsboykottieren zu können.

Ist Empathie eher oder ausschließlich auf unser eigenes Wohlbefinden gerichtet? Reden wir über einen großen Schwindel, der uns in gutem Licht erscheinen lassen soll bzw. benutzen wir Empathie, um erkennen zu können, welches Stück Fleisch wir selbst mit Erlaubnis der Gemeinschaft reißen dürfen oder welchen Platz wir am Wasserloch haben dürfen, ohne selbst gefressen zu werden?

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
24.01.15, 10:35:14
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elf
(meinesgleichen)

ach ja, das hatte ich ja schon wieder ganz vergessen! du hast recht, fundevogel, empathie läßt sich außer durch streß auch durch andere gründe außer kraft setzen, wie ich eben gelesen habe. empathie läßt sich zumindest teilweise bewußt einsetzen , aber auch abschalten!

dazuz wurde als beispiel ein psychopath genannt, der evtl. bewußt jmd. schaden möchte und dann absichtlich nicht empathisch ist oder dann, wenn er jmd. manipulieren will, die empathie dazu benutzt.

ich habe auch das gefühl, daß diese zusammenarbeit hier und heute nicht so notwendig ist, weil wir eben sehr oft nicht aufeinander angewiesen sind. es heißt ja auch, daß die gesellschaft in den neuen bundesländern nach dem mauerfall sich schlagartig verändert haben soll, weil plötzlich die geegenseitige hilfe nicht mehr notwendig war. man brauchte z.b. plötzlich keine beziehungen mehr, um an einen gegenstand heranzukommen über 8 ecken, man bekam die sachen im laden...

zunehmende anonymisierung kann sicher auch dazu führen, daß die soziale kontrolle wegfällt und man frust etc. leicht ablassen kann.
obwohl ich von mir aus nicht sagen könnte, daß ich mich live anders unterhalten würde, mit leuten, die ich sehe und kenne.

im endeffekt, das wollte ich damit eigentlich sagen, ist empathie eben gar nicht soooo altruistisch, deshalb die evolution als ursache.
24.01.15, 11:14:12
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Nina
(Standard)

Zitat:

"Ist Empathie eher oder ausschließlich auf unser eigenes Wohlbefinden gerichtet? [...] benutzen wir Empathie, um erkennen zu können, welches Stück Fleisch wir selbst mit Erlaubnis der Gemeinschaft reißen dürfen oder welchen Platz wir am Wasserloch haben dürfen, ohne selbst gefressen zu werden?"

Ich denke, ja es ist genau so. Empathie erhöhte zu Urzeiten die Wahrscheinlichkeit des Individuums zu überleben. Erspüren zu können, wenn sich andere Menschen in unserer Gegenwart wütend oder ängstlich fühlen, erhöht die Wahrscheinlichkeit, einer drohenden Gefahr (im Falle der Wut) durch den anderen oder (im FAlle der Angst) durch dritte schneller gewahr zu werden und schneller reagieren zu können um das eigene Leben zu sichern. Es muss nicht erst das Verhalten des anderen abgewartet werden und verbale Kommunikation ist auch nicht nötig.
24.01.15, 21:50:11
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PvdL
(Φιλίππος Φιλύρινος)

geändert von: PvdL - 25.01.15, 05:02:13

Zitat von 55555:

[...] ein vergötzter die Menschenwürde aushebelnder Ökonomismus [...]

Es wird immer Menschen geben, die bereit sind, eine Ideologie über sich zu stellen bzw. die Bedürfnisse des Menschen irgendwelchen abstrakten Wertvorstellungen unterzuordnen. Was genau Du mit 'Ökonomismus' meinst, magst Du selbst erläutern, wenn es uns hilft. In jedem Fall scheint mir erwiesen, daß der Kapitalismus dazu neigt, menschliche Bedürfnisse der Wirtschaft zu opfern, wie der Kommunismus dazu neigt menschliche Bedürfnisse der Politik zu opfern. Ausgenommen sind selbstverständlich jeweils die Hohepriester eines solchen Systems; also in dem einen Falle die Vorstände der Konzerne und deren Angehörige, in dem anderen Falle die hohen Parteifunktionäre und deren Angehörige. Das Prinzip ist aber offenbar dasselbe. Die Sonderstellung der Mächtigen ist das Verlogene an solchen Ideologien.

Ich habe ein autistisches Begabungsprofil.
Mein Spezialinteresse ist Linguistik.
Ich bin Germanist, Linguist und Anglist.
Und leider bin ich zur Zeit arbeitslos.
25.01.15, 04:59:22
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von PvdL:
Was genau Du mit 'Ökonomismus' meinst, magst Du selbst erläutern

In diesem Fall ein Messen den Werts von Menschen nach ihrer in Geld ausgedrückten "Wirtschaftskraft" unter den herrschenden kulturell konstruierten Rahmenbedingungen und die Zucht des Menschens hin zu diesem Kriterium. Sozusagen der Turbo einer Gesellschaft, in der die Ökonomie schon längst nicht mehr dem Wohl des Menschen dient, sondern der Mensch der Ökonomie.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
25.01.15, 13:10:49
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