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Autor Nachricht
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat:
"Viele Asperger leben alleine. Sie mögen Routine. Da fährt man nicht einfach mal so weg", sagt Claus Blumstengel – und bietet nun Gruppenreisen für Autisten an.

Quelle

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
09.09.15, 11:33:06
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Antares
(White Unicorn)

geändert von: Antares - 09.09.15, 15:16:20

Ich weiß ja nicht, irgendwie kommt mir das ein wenig pauschal vor. Oder bin ich eine so seltene Pflanze mit meinen Reisen nach Sri Lanka, Schottland,... und das auch noch in Großgruppen von Larpern und Reenactern? jetzt mit meiner Familie (6 Leute, 3 Generationen) hab ich so einen Trubel, dass ich mir manchmal sehnlichst wünsche wieder mal einfach so weg fliegen zu können ^^ ab in den Flieger! und zwar ganz allein *grins* Nur ich und die Welt, wie und wo sie mir gefällt.

Wie geht es euch, wenn ihr den Satz lest?

Wenn ich den Artikel lese... am schönsten fand ich es immer in den Kneipen, oder auch mal Discotheken ein Bier trinken, abtauchen in dem tiefen Gewusel. Oder an Stammtischen sitzen und Geschichten lauschen... Dafür am nächsten Tag mitten in den Wald. Bei solchen Artikeln frage ich mich dann schon manchmal, ob es tatsächlich "die Autisten" gibt. Die Klischees erfülle ich gerade so noch mit meiner Inselbegabung/Dyspraxie und dann kommt ein großer Punkt. Lediglich die Reizverarbeitung und eine "Andersartigkeit" durch Wahrnehmung scheint mir gleich.

Ansonsten kommt mir das vor wie eine Touristengruppe, die aus dem Altenheim kommen könnte... also wir waren immer nur daheim, leben nun ganz allein, wo anders sind die Menschen so anders,.... Ist das wirklich typisch Autist?


09.09.15, 15:07:24
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Du fandest es in fremden Ländern in Kneipen oder Diskos interessant? Ich in keinster Weise, egal wo.

Ja, die Autisten gibt es, aber welche Gruppe ist schon einheitlich. Wir wissen ja z.B., daß es Autisten gibt, die mündliche Kommunikation bevorzugen und welche, die schriftliche Kommunikation bevorzugen. Woran das liegt? An höherer Reizempfindsamkeit bei denjenigen, die lieber schriftlich kommunizieren?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
09.09.15, 15:29:02
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Antares
(White Unicorn)

geändert von: Antares - 09.09.15, 16:05:13

Ja, ich fand das interessant wegen der bunten Menschen und der Geschichten der Menschen. Meine Reizempfindsamkeit ist schon recht hoch, aber vermutlich dann in anderen Bereichen? Zu Hause bei mir habe ich alles ganz ruhig, dadurch kompensiere ich Reizüberlastungen auch mit Meditation, oder Reizdichte für eine Weile wenn ich die Zeit dafür hab. Meditation ist effektiver. Wenn ich an die Überlastung gehe und jemand spricht mit mir, klingelt es mir in den Ohren, z.B. nach einem halben Jahr Arbeiten als Bedienung. Hier kann ich nicht mehr ausreichend kompensieren. Da möchte ich dann niemanden hören für eine Weile. Bin ich im Ruhzustand kompensiere ich Kneipen-Lärm, ob nun als Gast oder Bedienung ist einerlei. Dafür bin ich dann hinterher zu Fuß von München nach Zürich gelaufen ganz allein.

Ist es vielleicht die Kompensationsleistung die man bereit ist zu erbringen? Welche Bereiche kannst Du Dir denn an Reizempfindsamkeit zu sensibel vorstellen um überhaupt in die wörtliche Kommunikation zu gehen?

09.09.15, 16:02:29
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drvaust
(stillgelegt)

Der Artikel ist auch zu pauschal.
Es gibt Autisten, denen würde der Lärm in einer Disko nichts ausmachen, wenn niemand zu nahe an ihren Einzeltisch kommt. zwinkern
Ich hatte früher auch gerne Reisen unternommen, Städtereisen, Museen, Radtouren u.ä., ganz allein. Übernachtet hatte ich alleine im Zelt. Das ging gut. Aber seit ca. 20 Jahren kann ich nicht mehr so gut, mich zieht es schnell wieder nach Hause, vermutlich läßt die Belastbarkeit mit dem Alter nach. Ich bin lieber 48 Stunden unterwegs, statt auswärts zu schlafen.
In Gruppen aus Autisten komme ich auch besser zurecht. Meine letzten Reisen mit einer Übernachtung waren mit Autisten.
09.09.15, 23:59:10
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Reisen mit Larpern und Reenactern wirkt als Vorstellung für mich überschaubarer und somit als Gruppenreise eher attraktiver.

Reisen würde ich, wenn ich dazu überhaupt Lust hätte, lieber mit jemandem, den ich gut kenne und dessen Art meinen Vorstellungen von dem was ich tun möchte nicht entgegensteht.

Kneipen mag ich schon nicht wegen Tabak, allgemein halte ich Menschen, die Alkohol trinken wohl auch nicht so sehr für geeignete Gesprächspartner. Solche meistens engen Runden sind für mich generell eher belastend. Rauskommen tut im Vergleich zu schriftlicher Kommunikation für mich fast durchweg ziemlich wenig.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
10.09.15, 00:08:56
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

Hm, du meinst sowas wie die niederländischen Reenacter veranstalten, die z.B. im Hürtgenwald die Schlachtenpunkte mit Originalfahrzeugen und in Uniformen abfahren und deren Romantisierung des ungeheuerlichen Leids den Einwohnern, deren Dörfer völlig zerstört wurden, das Blut in den Adern gefrieren lässt?
Wer kein Feld bestellen konnte, ohne auf Minen zu treten, und wer den einen oder anderen Nachbarn zu Friedenszeiten zerfetzt auf dem Acker fand, hat wohl eine distanzierte Sicht auf solche spannenden Erholungswochenenden?

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
18.09.15, 19:58:24
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Antares
(White Unicorn)

Solche Gruppen sind das dort: http://www.companie-of-st-george.ch/cms/?q=de/The_Company im Reenactment wie ich das gern hatte.

18.09.15, 21:30:46
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