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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat:
Es könnte so schön mild sein, das Betriebsklima, wenn der Kollege "Ich-grüß-dich-nicht" ein wenig entspannter wäre. Und etwas höflicher. Oder einfach nur normal. Denn normal ist das nicht. Eigentlich herrscht im ganzen Unternehmen die Umgangsformel, dass immer und überall gegrüßt wird - sogar Leute aus anderen Abteilungen.

[...]

"Darf ich Sie mal was fragen?" Der Verweigerer starrt entsetzt ein besonders großes Luftloch unter die Decke, die Aufzugfahrt dauert noch 16 Stockwerke, an ein Entkommen ist nicht zu denken. Er nickt, die Zähne knirschend zusammengebissen. "Warum grüßen Sie eigentlich nie?" Der Verweigerer läuft rot an, schluckt, schnauft, stottert: Er grüße doch. Immer.

Ein Mitfahrer aus derselben Abteilung johlt: "Ach was, das machst du doch nie!"

In den folgenden Wochen mutiert der Verweigerer zum schnellsten Guten-Morgen-Sager des Westflügels, keiner grüßt schneller als er. Dann kündigt er. Der soziale Druck war einfach zu groß.

Quelle
Zitat:
Der Experte sagt: Männer kommunizieren – wie eine fremde Spezies – gerade im Business-Kosmos anders als Frauen, die von Kindheit an auf Harmonie und Höflichkeit gepolt sind.

Bei seiner Arbeit geht er von den Forschungen der amerikanischen Soziolinguistin Deborah Tannen von der Georgetown University aus. Sie unterscheidet zwei unterschiedliche Sprachsysteme: In dem einen bewegen sich Leute, die vertikal kommunizieren und vor allem an Rang und Revier interessiert sind, bevor es inhaltlich werden kann; es sind vor allem, aber nicht ausschließlich, Männer. Nehmen wir zum Beispiel den ehemaligen Volkswagenchef Martin Winterkorn, der Mitarbeiter duzte, während sie ihn mit „Herr Doktor Winterkorn“ ansprechen mussten.

Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die eher horizontal kommunizieren, wo es vor allem um Zugehörigkeit und um Inhalte geht und – wenn überhaupt – erst sehr viel später um Rangfragen. Es sind vor allem, aber nicht ausschließlich, Frauen. „Es gibt auch Männer, die horizontal kommunizieren, aber es sind Minderheiten“, weiß Modler, der zu diesem Thema auch einen Gastbeitrag für Handelsblatt Online geschrieben hat. Und: „Es gibt auch Frauen, die von vornherein vertikal kommunizieren, auch Minderheiten.“

[...]

Man kennt diese Sprüche: „Das ist Frau Müller – die will bei uns noch was werden“, „Davon hast Du im Studium nie was gehört, stimmt’s?“, „Darf ich mal vorstellen: Frau Müller, unsere Quotenfrau.“ Ganz zu schweigen von den unsäglich witzigen Bemerkungen über Blondinen, über Frauen am Steuer, über Sex und so weiter… Während Männer und andere vertikal Kommunizierende auf solche Sprüche häufig mit einer ähnlich blöden Bemerkung antworten und das Ganze dann wegstecken, wird im horizontalen System oft viel mehr gehört: eine tiefe Botschaft des Ausschlusses. „Und die wird womöglich als persönlich verletzend für lange Zeit empfunden“, erklärt der Experte und rät den Chefs: „Also lieber das Hirn einschalten und die Antennen ausfahren.“

[...]

Überlassen wir das Fazit dem Experten Peter Modler: „Tatsächlich müssen Führungskräfte grundsätzlich zweisprachig sein und zum Wechsel der Kommunikationsweisen fähig sein, je nach Lage. Nur eines sollten sie nicht tun: die Fremdartigkeit der anderen Seite ignorieren und die eigene Sprache als die bessere voraussetzen. Das sieht manchmal politisch korrekt aus, bringt aber am Ende keinen weiter.“

Quelle

Wie könnte man ein Design für beruflichen Umgang finden, das nicht ausgrenzt? Das System im zweiten Zitat wirkt auf mich nicht ausgereift, aber immerhin. Die genannten Sprüche werden wohl manchmal im vermuteten Sinne zu verstehen sein, vielleicht wird aber auch darin nur etwas falsch verstanden, etwa die Aussageabsicht oder auch eine Art von derbem Humor, der jedoch nicht darauf abzielt sich selbst "vertikal" aufzuwerten.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
03.02.16, 11:04:04
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