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Zweistein
(Standard)

Hallo an alle Autisten und Nichtautisten, Ich bin Aperger und habe auch ADHS. Das ist mein erster Beitrag in dem Forum. Ich habe seit ungefähr 9-10 Jahren folgendes Problem: Ich bin vermutlich Transgender. Ich will seit ich etwa 8 Jahre alt bin lieber ein Mädchen sein. In der Schule bin ich immer traurig und frustriert, wenn ich sehe was Gleichaltrige junge Frauen anziehen, da das alles nichts für mich ist, weil ich ja ein Mann bin. seit ich in etwa 9 war, habe mir die Haare wachsen lassen und manchmal auch mit bunten Strähnen oder Pferdeschwanz getragen, außerdem auf die englische Aussprache meines Namens bestanden, da die androgyner klingt. viele uneingeweihte haben mich damals nicht als Junge erkannt, ich fühlte mich dann besser und viel selbstbewusster. Immer hatte ich Probleme mit den Mitschülern, da ich sowieso schon durch meine autistischen Züge und meine Hyperaktivität wegen ADHS aufgefallen war. (Das meiste führe ich Heute mehr auf die oben genannten Probleme zurück, als auf den Autismus.) Sie dachten alle ich sei schwul und das hat mir schwer zu schaffen gemacht, mit den Mädchen habe ich auch öfter geredet, aber verstanden hat mich keiner wirklich, ich habe bis Heute keine Freunde, außer meine Freundin, mit der ich verlobt bin. Ich extrem introvertiert. Eines Tages habe ich mich meiner Mutter anvertraut(der Vater ist leider schon seit frühster Kindheit tot), sie hielt das alles für einen schlechten Witz, war sehr wütend darüber und dachte ich wäre doch verrückt, würde mir heimlich Frauenkleider anziehen, oder einfach nur homosexuell und will deshalb ein Mädchen sein, damit das in der Öffentlichkeit nicht auffällt, wenn ich mit Jungs zusammen bin. Seitdem habe ich nie wieder darüber mit Irgendjemand geredet. Ich war oft in der Psychiatrie, und sehr verhaltensauffällig, nie aber kriminell. Irgendwann passte mich doch an und zeigte mich nach außen hin als typischer Mann/Junge. Danach lebte ich ein paar Jahre in einer Jugendhilfeeinrichtung die auf Autismus spezialisiert war, wo es mir auch nicht gut ging, da ich nicht alleine sein konnte und vieles verboten war. Ich habe immer alle meine Probleme auf das Leben in der Einrichtung zurückgeführt. Jetzt bin ich schon länger wieder zu Hause, und merke mehr denn je, dass mit meiner Identität was nicht stimmt, da ich jetzt in meinem gewohnten Umfeld bin und ich eine Maßnahem von der Agentur besuche, wo die Umstände auch gut sind. Jetzt frage ich mich aber, ob ich wirklich Transgender bin. Wenn ich meine Stimme höre, denke ich immer dass da eine Frau spricht, ich weine sehr schnell, bin auch nicht vom Gesicht her außerordentlich männlich. Aber ich bin heterosexuell, und auch Fan von "geschlechtstypischen" dingen wie z.B. Science Fiction und Actionfilmen, bzw. Videospielen,(man sagt ja immer, Transsexuelle spielen schon als kinder immer mit puppen usw.) Ich würde gerne mit meiner Mutter nach 7 Jahren darüber reden, habe aber angst, dass ich in die Psychiatrie muss und mir nich geglaubt werde und ich zwangsweise "umerzogen" werde, weil ich gelesen habe, dass statt Transsexualität auch eine Psychose schuld sein kann. Was soll ich tun? Vielen Dank im voraus!
05.11.16, 12:02:24
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Hallo. freuen
Zitat von Zweistein:
Ich will seit ich etwa 8 Jahre alt bin lieber ein Mädchen sein.

In dem Alter wurde ich mal für einen Jungen gehalten und mal für ein Mädchen. Heute finde ich es seltsam, wenn jemand sich massiv an eine Genderindentität zu hängen scheint.
Zitat:
In der Schule bin ich immer traurig und frustriert, wenn ich sehe was Gleichaltrige junge Frauen anziehen, da das alles nichts für mich ist, weil ich ja ein Mann bin.

Kann ich nicht nachvollziehen, generell nicht, daß Menschen so viel Gehabe um Kleidung machen. Aber manchmal gefällt mir etwas und das setze ich dann oft auch um diesbezüglich.
Zitat:
seit ich in etwa 9 war, habe mir die Haare wachsen lassen und manchmal auch mit bunten Strähnen oder Pferdeschwanz getragen,

Warum auch nicht.
Zitat:
Ich war oft in der Psychiatrie, und sehr verhaltensauffällig, nie aber kriminell.

Hm.
Zitat:
Jetzt frage ich mich aber, ob ich wirklich Transgender bin.

Naja, ist das überhaupt jemand? Das ist eine Schublade, die man geschaffen hat.
Zitat:
Wenn ich meine Stimme höre, denke ich immer dass da eine Frau spricht,

In deinem Denken spielt es eine große Rolle, ob jemand "Mann" oder "Frau" ist? In meinem eigentlich nicht.
Zitat:
ich weine sehr schnell, bin auch nicht vom Gesicht her außerordentlich männlich.

Klischeealarm. Und wo ist das Problem? (Naja, vermutlich in Richtung der Erwartungen anderer Menschen)
Zitat:
Aber ich bin heterosexuell, und auch Fan von "geschlechtstypischen" dingen wie z.B. Science Fiction und Actionfilmen, bzw. Videospielen,(man sagt ja immer, Transsexuelle spielen schon als kinder immer mit puppen usw.)

Diese zu großen Teilen kulturell bedingten Geschlechterrollen sind vielleicht das Problem? Sie spieleln die Realität nicht wider, aber viele passen sich ihnen an. Vielleicht wäre es die Lösung dir darüber klar zu werden, daß das nur Konstrukte sind die verbreitet für Tatsachen gehalten werden?
Zitat:
weil ich gelesen habe, dass statt Transsexualität auch eine Psychose schuld sein kann. Was soll ich tun?

Eigentlich bedeutet das nur, daß irgendwelche Psychiater so eine Ansicht vertreten. Das heißt gar nichts. Ich denke allgemein sollte man psychiatrisch-medizinischen Diagnonsens nur bedingt ernstnehmen und schon gar nicht mit Wissen oder Tatsachen verwechseln. Das bedeutet natürlich nicht, daß Menschen alle gleich wären!

Nebenbei stelle ich fest, daß man dich wie so viele offenbar seit Jahren durch die Mühle dreht. Falls Interesse besteht: Es gibt auch selbstorganisierte autistische Wohnprojekte.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
05.11.16, 12:40:53
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Zweistein
(Standard)

geändert von: Zweistein - 05.11.16, 13:23:05

Verstehe das bitte nicht falsch, ich bin eigentlich überzeugt davon, dass ich eigentlich eine Frau bin, es geht nicht um Kleider, wenn ich früher doch dann mal mit anderen Kindern gespielt habe, dann ausschließlich mit Mädchen, im Schwimmbad habe ich mich immer geschämt, wenn mein Oberkörper frei ist. vor der Pubertät habe ich auch gezweifelt, da sehr viele Transgender (80% glaube ich) während der Pubertät dann "normal" werden. Mit Erwartungen durch andere oder Trauma hat das bei mir nichts zu tun, es ist auch nicht so, dass ich als Mann versage und mich dafür schäme und mein Geschlecht als Fehler sehe. Eher wurden meine Probleme dadurch ausgelöst, da ich nicht sehr feminin bin. Ich bin froh nicht so männlich auszusehen, da es in Zukunft dann einfacher werden könnte, wenn ich vielleicht Hormone nehme. Ich habe den Wunsch immer noch. Ich habe nur Angst, wir leben in einer sehr ländlichen Katholischen Region, wo man ein sehr einseitiges Bild von Klischees über "Transgender" wie Olivia Jones, Conchita Wurst... davon hat und viele ganz einfach damit nicht umgehen können. Ich bin ziemlich verzweifelt, da meine Freundin nichts darüber weiß, sie sieht in mir einen "typischen" Mann mit allem dran,(Es ist auch alles da und auch nicht zu klein.) Ich will keinen Sex haben sage ihr ich bin noch nicht bereit, wegen meinem Autismus, deshalb denkt sie manchmal ich gehe fremd oder habe Potenzprobleme. Außerdem setzt bei mir langsam der Haarausfall ein, was mir Panik bereitet. Ich denke jetzt einfach ich muss mich an einen Psychiater wenden, traue mich nicht, denn ich "bin ja Autist" was ja eine tiefgreifende Entwicklungsstörung ist und er wie schon gesagt, mich vielleicht nicht ernst nimmt und ich keine Hormone bekomme, das wäre mir nämlich schon wichtig, denn ich fühle mich wegen meiner Körperbehaarung und ohne Brüste unwohl.
05.11.16, 13:03:50
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Antares
(White Unicorn)

geändert von: Antares - 05.11.16, 18:00:53

Nun ja... eine OP zu einem anderen "Geschlecht" hat ja nicht wirklich etwas damit zu tun Autist zu sein. Das sind ja zwei paar Stiefel sozusagen.

Was ich allerdings so mitbekomme ist das nun kein "Zuckerschlecken" all die Hormone, Therapien und Operationen. Das was Du da auf Dich nehmen würdest könnte denke ich als Autist nochmal deutliche Schwierigkeiten mit sich bringen - je nachdem was für Dich Barrieren sind.

Wer will schon einen typischen Mann, so als Frau? Ich mein das ist aus meiner Sicht ein "Modedings". Diese Einsortierung... zu wenig Bartwuchs darf es nicht sein, weinen darf er nicht... nun ja... also aus meiner Sicht ist das derzeitige "Optimalbild" eines Mannes so weit von den Menschen weg, wie die Wahrscheinlichkeit, dass ich morgen zum Antares flieg ;)

Da Du heterosexuell bist und das nur so ein Gedanke... puh... überleg Dir das gut!

Das ist heftiges Zeug was man sich da einwirft an Hormonen (allein schon all die Nebenwirkungen) und extreme Therapien (das ist in der Tat Umkrempelung in das andere Geschlecht, aktiv und das geht gaaanz tief) und die OPs erst (die schnipseln Dich auseinander und setzen Dich dann wieder anders zusammen)! Und hinterher kann man als Frau keine Kinder mehr bekommen oder als Mann zeugen. Das darf man auch nicht außer Acht lassen - so als "Nebeneffekt".

Ich hatte einmal die Ehre einen Mann kennen zu lernen, der erst zu einem Mann wurde, mit der Zeit. Also ich lernte die Frau kennen... oder wie auch immer. Auf jeden Fall war das über die vielen Jahre schon sehr hart für die/denjenigen. Als Mann brach sie/er dann auch die Kontakte wie zu mir ab, da das nicht mehr stimmte, alles anders, dieser Mensch veränderte sich enorm unter den massiven Medikamenten und Therapien. Von der Frau die das einst war, war auf jeden Fall hinterher irgendwie nicht mehr viel übrig. Sie starb mit den letzten Rollen im Spiel, als der Körper sich zum anderen Geschlecht wandelte.

Es gibt sooo viele Männer die sich komplett rasieren, glatt wie ein Aal sind, zum Teil von Natur aus und glücklich darüber, müssen sich nicht rasieren, eine Stimme wie eine Frau haben... manche Frauen haben auch eine Stimme die tief ist und kratzig... na und? Dieses ganze "Gedönz" wie ich es empfinde... also ich weiß ja nicht - mir ist das nichts.

Nachdem Du fragtest was für Optionen bestehen: höre nicht so sehr darauf. Männer dürfen auch unbehaart sein, ohne Haare von Natur aus und eine weiche, weibliche Stimme haben, der man stundenlang lauscht wenn sie erzählt. Warum auch nicht?

Eine Autistin kannte ich aus dem Netz, die hatte die OP schon lange hinter sich, als ich sie das erste Mal kennen lernte. Ihr wurde es dann bei einem Unfall zum Verhängnis, diese ganzen Operationen hatten den Nachteil, dass hinterher die Unfallwunde nicht mehr anständig heilte. Du musst ja auch bedenken, dass es massive Eingriffe sind.

Angefangen bei besagten Hormonen und Therapien die Du nun vor hast in diese Richtung... diese Männer/Frauen haben danach immer mehr den Drang zu dieser OP und ob sie wirklich immer glücklich damit sind - sie sind wunderschön, keine Frage! Es ist enorm was hier künstlerisch als Ergebnis entsteht, aber es ist enorm.

Nur wegen ein bisschen Beziehungsschwierigkeiten... ich weiß ja nicht. Ggf ist es einfach die falsche Frau, wenn Du immer etwas/jemanden mimen musst, der Du nicht bist.

Nachdem Du fragtest was tun: Sprich mit Deiner Verlobten ;) ggf löst sich dann alles einfach in Wohlgefallen auf... oder auch nicht, aber dann weißt Du wenigstens, dass diese Frau an Deiner Seite Dich vermutlich eher nicht glücklich machen wird, wenn sie Dich so wenig ernst nimmt wie Deine Mutter.

05.11.16, 17:21:43
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Zweistein
(Standard)

geändert von: Zweistein - 05.11.16, 22:17:11







Zitat von Antares:


Eine Autistin kannte ich aus dem Netz, die hatte die OP schon lange hinter sich, als ich sie das erste Mal kennen lernte. Ihr wurde es dann bei einem Unfall zum Verhängnis, diese ganzen Operationen hatten den Nachteil, dass hinterher die Unfallwunde nicht mehr anständig heilte. Du musst ja auch bedenken, dass es massive Eingriffe sind.

Angefangen bei besagten Hormonen und Therapien die Du nun vor hast in diese Richtung... diese Männer/Frauen haben danach immer mehr den Drang zu dieser OP und ob sie wirklich immer glücklich damit sind - sie sind wunderschön, keine Frage! Es ist enorm was hier künstlerisch als Ergebnis entsteht, aber es ist enorm.




Ich denke auch immer über die OP nach. Es wird ja immerhin alles entfernt(Penis, Hoden) sprich, man(n) wird ein Eunuch. Ich frage mich auch immer, wie es dann mit der Libido ist, denn man hört ja, dass selbst bei Männern nach einer Prostatakarzinom Entfernung, nichts mehr geht. Ich weiß aber, dass es mindestens ein Jahr Erprobungsphase gibt, bevor es richtig losgeht, mit Therapien usw.
Das finde ich auch gut, denn ich kann mir schon vorstellen, dass viele Menschen dann doch merken, dass sie sich bei ihrer Geschlechtsidentität geirrt haben.
05.11.16, 22:16:52
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Antares
(White Unicorn)

geändert von: Antares - 06.11.16, 08:40:29

Wie das alles ist weiß ich nicht...

Es fehlt mir auch ein Stück weit der Bezug dazu. Der große Traum davon zu "jemandem anderen" zu werden wie diejenige als die ich zur Welt kam fehlt mir komplett. Selbst wenn man mich zu einem Einhorn operieren könnte, ich würde es nicht wollen.

Das Thema: Körperdesign - mit all dem Herumgeschnipsel wäre mir nichts.

Dabei bin ich tendentiell sehr viel bei "männlichen Events" dabei gewesen früher. Ich saß auch gern an den Stammtischen von München bis Zürich, eine typisch frauliche Kokettheit wie sie Frauen heutzutage angeblich allen zu eigen sein soll, auch fehl am Platze bei mir ^^

Sehr viel es ist kulturell bedingt, ob man überhaupt in eine "Geschlechtsidentitätsfindungsphase" kommt oder nicht - wegen solchen "Kleinigkeiten" zumindest. Das ist ja schon sehr neu, sich seinen "Wunschkörper" im Katalog auszusuchen. Die medizinischen, technischen Errungenschaften bei weitem nicht so optimiert, dass das "leicht und glimpflich" ablaufen würde - das ist extrem schmerzhaft was ich so mit bekam, ein Leben lang unter Umständen wie bei der Frau mit dem Unfall, die dadurch letztendlich nie wieder "auf die Füsse kam".

Das sind ganz andere "Kaliber" an Mensch die das richtig hart durchziehen - da ist ein gigantischer Drang danach, sie können sich nichts anderes für sich vorstellen, als endlich den neuen Körper zu gestalten und den alten los zu werden scheint mir - sie nehmen dafür ja unglaublich viel Schmerz, Tränen, Leid und Unfruchtbarkeit auf sich, für die Freude des neuen Körpers.

Ich bin auf jeden Fall ganz froh einfach die sein zu können die ich bin... dieses "moderne" Katalogkörperdesignen ... ne, es gibt für mich echt Wichtigeres auf der Welt :) schon als Thema an sich, wie Du merkst. Obwohl ich solche Menschen kenne, die das taten, interessierte es mich recht wenig. Auf detaillierte Frage wie etwa, wie das mit der Libido hinterher ist... keine Ahnung. Wäre ja schon enorm, wenn die auch noch weg wäre, zu all dem Schmerz, Leid, Tränen und Unfruchtbarkeit - weiß ich aber wie gesagt nicht.

Da finde ich Kleidung noch interessanter, als Körper-Kataloge ^^ weil vielleicht die ein oder andere Eigenschaft von mir nicht dem gängigen "Soll einer Frau" entspricht. Das ist so designed, dass ich selbst keine einzige Frau kenne, die dem entspräche. Demnach müsste ja jede Frau keine "echte Frau" sein. Ich behaupte somit: sie haben sich im "Was eine Frau sein soll-Design" erheblich vertan ;) - beim Mann genau so.

Hast Du über den Vorschlag mit Deiner Verlobten zu sprechen nach gedacht?



06.11.16, 08:26:28
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von Zweistein:
Verstehe das bitte nicht falsch, ich bin eigentlich überzeugt davon, dass ich eigentlich eine Frau bin,

Ich bin überzeugt davon, daß es einen Sinn hat, wie sich mein Körper gestaltet. Dieser Körper ist der richtige. Wenn es um Gender geht, dann halte ich es für einen Irrtum sich mit Genderschubladen zu identifizieren. Ich halte es für sinnvoller Genderdruck zu überwinden (das erreicht man meiner Meinung nicht durch Gegentabuisierungen).
Zitat:
wenn ich früher doch dann mal mit anderen Kindern gespielt habe, dann ausschließlich mit Mädchen,

Warum auch nicht.
Zitat:
im Schwimmbad habe ich mich immer geschämt, wenn mein Oberkörper frei ist.

Das soll typisch Frau sein? Ich habe eher den Eindruck viele Frauen schämen sich gar nicht sich komplett auszuziehen.
Zitat:
vor der Pubertät habe ich auch gezweifelt, da sehr viele Transgender (80% glaube ich) während der Pubertät dann "normal" werden.

Solche Statistiken würde ich stets mit großen Vorsicht behandeln und nicht einfach als Fakt betrachten, weil es irgendwelche Halbgötter in Weiß so behaupten.
Zitat:
Mit Erwartungen durch andere oder Trauma hat das bei mir nichts zu tun,

Also so wie es sich für mich liest hängst du erlernten Geschlechterklischees an. Die entstünden eher durch kulturelle Prägung, hier vor allem irgendsoeine strikte Schwarz-Weiß-Herangehensweise.
Zitat:
es ist auch nicht so, dass ich als Mann versage und mich dafür schäme und mein Geschlecht als Fehler sehe.

Ja.
Zitat:
Eher wurden meine Probleme dadurch ausgelöst, da ich nicht sehr feminin bin. Ich bin froh nicht so männlich auszusehen, da es in Zukunft dann einfacher werden könnte, wenn ich vielleicht Hormone nehme.

Du bist nicht sehr feminin und siehst nicht so männlich aus?
Zitat:
denn ich "bin ja Autist" was ja eine tiefgreifende Entwicklungsstörung ist

Nein, Autisten wird von manchen so diffamiert (was für die Situation hier keinen großen Unterschied macht, aber allgemein ein großer Unterschied ist).
Zitat:
denn ich fühle mich wegen meiner Körperbehaarung und ohne Brüste unwohl.

Tja, das kann ich nicht nachvollziehen. Muß ich vielleicht auch nicht. Aber auf mich wirkt es immer etwas fraglich, wenn jemand sich da hineingesteigert zu haben scheint, daß irgendwas an seinem Körper nicht "richtig" ist. Ich frage mich, woher das kommt, daß Menschen ihren Körper verändern wollen, obwohl es ja nunmal ihr Körper ist in seinem ursprünglich heutzutage meistens noch natürlichen Zustand.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
06.11.16, 11:14:48
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

Ich habe über das Forum jemanden kennen gelernt, der sich umoperieren ließ und darüber sprach. Ein Mann, der heute als Frau lebt, fühlte sich zeitlebens in einen falschen Körper hinein geboren, noch dazu in einen besonders männlich Aussehenden. Er/Sie war überfroh, dass der Partner seinen/ihren Wunsch nach OP respektieren konnte, weil das Geschlecht in der liebevollen Beziehung für den Partner wohl nicht von Bedeutung war.
Er fand die Reaktionen seines männlichen Körpers auf Frauen unsäglich, was seinen Beschluss maßgeblich beeinflusste, seiner Partnerin als Frau endlich mit anderer Zärtlichkeit zugetan sein zu wollen.
Die erlebte innere "Falschheit" kann so bedrückend sein, dass selbst die darauffolgenden Probleme als völlig nachrangig erlebt werden (Freundesverlust, Autoritätsverluste Beruf und Elternschaft etc.)
Die Gespräche mit diesem Menschen haben mein begrenztes Denken, dass man äußerlich doch eh leben kann, was und mit wem man will und man dem lieben Gott nicht ins Handwerk "pfuschen" soll, um die große Not innerlich als falsch erlebter Befindlichkeiten erweitert.

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
07.11.16, 23:55:48
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akurei
(Autistenbereich)

Ich würde mir eine gender dysphoria attestieren lassen. Die entsprechende Stelle kann dir dann sicher alle Fragen beantworten. Nur kann ich mir schwer vorstellen, dass Deutschland schon so weit ist, dass das einigermaßen menschenwürdig/empathisch verläuft.
08.11.16, 19:11:05
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Antares
(White Unicorn)

geändert von: Antares - 08.11.16, 19:51:46

So lange es im ICD unter "Störung" steht, geht es den Transgendern genauso wie uns Autisten - da ist in einer Beratungsstelle vermutlich nicht so viel "Verständnis" vorhanden, wenn derjenige was davon erzählt, er so "gesund" - während derjenige im selben Zuge das Attest der "Störung" vorlegt.

Deshalb denke ich es ist deutlich sinnvoller sich unter Transgender zu begeben, wenn man etwas über Transgender wissen möchte.
08.11.16, 19:46:47
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Shawnee
(Standard)

Lieber Zweistein,

Sei so wie du bist, egal wie, es ist richtig.

Der Mensch, den ich liebe, ist genauso - ein Wesen zwischen Mann und Frau und das zauberhafteste Geschöpf, was ich kenne.

Lass dich nicht verbiegen und habe keine Angst vor dir selbst, es wird immer Menschen geben, die a wie du sind und b es akzeptieren und auch mögen :)
20.04.17, 19:09:41
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