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Autor Nachricht
drvaust
(stillgelegt)

Kurz zu diesem Thema:
Zitat von Kaleidoskop:
...wieder auf das Thema Autismus zu übertragen: es ist gut zu wissen, wenn das Kind nicht so schnell wie ein gesundes Kind lernen kann.
Meinst Du, daß autistische Kinder nicht so schnell lernen können?
Ich meine, daß Autisten grundsätzlich ähnlich schnell wie NA lernen können. Manche lernen schneller und manche langsamer, das ist wie bei allen Menschen unterschiedlich.
Autisten lernen etwas anders, was zu Konflikten mit übernormalen NA führen kann. Viele Autisten werden durch Normalisierungs-Therapien beim Lernen behindert, weil zusätzlich belastet. Oft müssen Autisten Dinge zusätzlich lernen, die NA instinktiv kennen. Das hindert beim Lernen. Aber grundsätzlich sind Autisten normal lernfähig.
Natürlich gibt es auch Autisten die geistig behindert sind, aber das liegt nicht am Autismus.
07.06.17, 05:56:08
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Kaleidoskop
(in einer Seifenblase zwischen den Welten (DIS & AS & ...)

Zitat von RasCherie:
Ich glaub, Du willst nicht wirklicih wissen, was dieser IQ bedeutet, oder?


Doch, eigentlich schon. Ich will verstehen. Und wenn das was mit IQ zu tun hat, dann eben auch das. Und dann stellt sich die Frage, welche Folgen das für einen Autisten hat.
07.06.17, 18:21:44
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Kaleidoskop
(in einer Seifenblase zwischen den Welten (DIS & AS & ...)

Oh doch, ich meine, artistische Kinder können genauso schnell lernen, bin nicht autistische.
Was müssen Autisten lernen, was NA instinktiv können? -Empathie kann meine Freundin schon, und sie kann sich auch auf ihre Weise entschuldigen.
Ich weiß, dass sie lernen muss(Te), wie man Emotionen auf dem Gesicht zeigt.

Was für Zusatztherapien müssen Autisten durchlaufen, um "Normal" zu sein?

Und dass eine geistige Behinderung NICHTS mit Autismus zu tun hat, ist für mich mehr als klar und logisch.

Ich hatte schon gefragt, welche Auswirkungen eine geistige Behinderung auf den Betroffenen Autisten hat.
07.06.17, 18:50:16
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drvaust
(stillgelegt)

Zitat von Kaleidoskop:
Was müssen Autisten lernen, was NA instinktiv können?
Z.B. wie man für NA nicht komisch wirkt. Z.B. daß NA anders sind, sich anders verhalten und andere Bedürfnisse haben.
Zitat von Kaleidoskop:
-Empathie kann meine Freundin schon, und sie kann sich auch auf ihre Weise entschuldigen.
Das 'auf ihre Weise' könnte ein Problem sein, 'ist nicht normal'.
Zitat von Kaleidoskop:
Ich hatte schon gefragt, welche Auswirkungen eine geistige Behinderung auf den Betroffenen Autisten hat.
Eine zusätzliche Behinderung. Dadurch weniger Kraft zum Lernen und Kompensieren. Autisten mit einer geistigen Behinderung haben noch weniger Chancen in der Gesellschaft.
Zitat von Kaleidoskop:
Was für Zusatztherapien müssen Autisten durchlaufen, um "Normal" zu sein?
Da gibt es viele Therapien, z.B. ABA.
Aber müssen Autisten normal sein? Genügt es nicht, wenn sie in ihrer Art gut sind? Für die meisten NA ist es angenehmer, wenn Alle ihrer Norm entsprechen.
08.06.17, 05:09:08
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Antares
(White Unicorn)

Wobei man bedenken muss, dass es sehr eigenartige Mechanismen sind, welche diese Norm definieren.

- Linkshänder
- Homosexuelle
- ...

Menschen die anders sind wurden aufgrund ihrer Art bereits öfter abgelehnt. Die Geistige Behinderung ist meines Erachtens allerdings bei Autisten häufig "hausgemacht". Die autistischen Kinder werden geistig behindert - weil sie nicht sprechen z.B. oder weil sie eine ganz eigene Art zu lernen haben (Akustik-Synästhetiker z.B.).

Autisten die geistig behindert werden (!) haben weniger Chancen in der Gesellschaft - wird das als Qualität erkannt, die Non-Verbale Kommunikation, sowie eine akustische Synästhesie, wer weiß... die beiden wären heute vielleicht Tierflüsterer und großartiger Pianist.

Meist landen sie aber aufgrund fehlender Standardmerkmale eher in Zentren für Geistige Entwicklung, Heimen und werden nie eine gute Norm, sie verlernen und vergessen wer sie sind und waren - sie werden Geistig Behinderte. Nach 20 Jahren wissen sie eh nicht mehr, dass sie ursprünglich Non-Verbal-Kommunizieren konnten wie junge Götter und die Töne in Farben/Mustern und Geschichten erzählen hörten - Neuroleptika/Sedativa und Psychopharmaka werden es ihnen lehren zu vergessen...

Das sind Geschichten, die ich zur Zeit zum Thema geistig behinderte Autisten sammle. Für die Nicht-Autisten ist es hinterher mit dem geistig behinderten Autisten auch nicht besser, denn er kostet massiv Geld und belastet die Staatskassen immens. Einen Tierflüsterer für die Hunde/Katzen/Pferde der Stadt oder einen wirklich guten Musiker, den hätten sie gut brauchen können - aber sie werden es nie erleben werden.

Und so fühlen sie sich gut, denn sie wissen es nicht, sie zahlen das Geld an den Geistig Behinderten, für den sie alles menschenmögliche getan haben normal zu sein. Und niemand versteht die Tiere und keiner kann solche Töne spielen...
08.06.17, 08:33:07
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Kaleidoskop
(in einer Seifenblase zwischen den Welten (DIS & AS & ...)

Ist ABA nicht diese Methode, bei der der Autistisches wie ein Affe/Hund "dressiert" wird - so nach dem Motto "wenn du schön brav... machst, kriegst du eine Belohnung (z. B. Schokolade)".


Ich habe bis eben nicht verstanden, was " normal" ist. Also keine Grimassen schneiden/Zunge zwischen den Lippen rausstrecken, nicht mit den Händen wedeln, Geräusche von sich geben bzw. Eine Art Mini-Melodie und Wörter mit verschiedenen Intonationen aussprechen.
Aber ich finde an diesem Verhalten nichts verwerfliches.

Nonverbale Kommunikation ist für mich wegen meiner Situation (fast blind) schwer. Wenn jmd. auf energetischer oder totaler (nicht zwangsläufig Worte) kommuniziert, dann geht das. "Ihre Art der Entschuldigung" ist für mich in Ordnung.

Für mich stellt sich nun die Frage, wie ich herausfinde, wo die Stärken eines mir gegenübersitzenden Autisten sind und wie icgüh diese fördern kann. Normalität will ich nicht erzwingen.

Synesthesia habe ich vor Kurzem erst als Wort kennen gelernt. Zahlen, Töne, Auren von Menschen haben für mich Farben.

Muss erst mal aufhören, hab gleich nen Termin.
08.06.17, 16:19:31
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Kaleidoskop
(in einer Seifenblase zwischen den Welten (DIS & AS & ...)

Ich muss einen Menschen nicht in die Augen sehen, um zu erspüren, wir sich fühlt. Ich kann deine Mimik nur erkennen, ob jemand lächelt. Wenn jemand lang genug sein und dabei Schnee wurde ich durch Zufall eine Träne sehe, kann ich annehmen, dass er traurig ist oder vielleicht auch vor und Verzweiflung heult. Aber das war's schon. Mit Gestik kann ich auch nicht viel anfangen. Ich kann zum Beispiel nicht einschätzen, ob jemand die Hand hoch hebt, um mir eine zu knallen oder um mich zärtlich zu streicheln.
Für mich bedeutet, dass wenn ich mit einem wunderbaren Menschen kommunizieren, ich essen nonverbale Sprache lernen muss. Beziehungsweise wir beide einen Nenner finden, wie wir uns verständigen können, dass Missverständnisse minimiert werden können.

Mal abgesehen davon, dass Geräuschen, zahlen oder Auren von Menschen sowie deren Gefühle haben haben können, so können auch andere Dinge haben haben. Es gibt auch Dinge, die irgendwo weh tun. Das Kratzen von Fingernägeln auf einer Tafel natürlich in den Ohren weh, aber irgendwie auch in den Zähnen.
Ich habe auch nicht für alles Worte, was ich ausdrücken möchte. Ich weiß nicht, ob meine Worte richtig gewählt sind, damit mein gegenüber mich versteht. Ich weiß, dass ich über zeichnen beziehungsweise malen mich ausdrucken kann. Ich hab es noch nicht mit Musik probiert, weil ich kein Instrument wirklich beherrsche. Ich kann lediglich Lieder wählen, die meine Stimmung oder meine Gedanken widerspiegeln. Bein Malen bin ich nicht abstrakt, sondern sehr genau. Man muss nicht interpretieren.

Mir fiel jetzt vor kurzem die Kinnlade runter, als man mir erklärte, dass der Autismus als geistige Behinderung gilt. 😱 ich meine, ist man gleich geistig behindert, nur weil man nicht sprechen kann und nur einen hohen passieren Wortschatz hat? Ist man gleich geistig behindert, wenn man auf andere Weise lernt, das ist der Rest der Welt tut? Ich frage mich offen gestanden, wer in unserer Welt "behindert" ist. Vielleicht bin ich auch zu gebissen. Vielleicht will ich nicht akzeptieren, dass Autismus eine geistige Behinderung sein soll. Wie gesagt, ich muss nur in die Augen der Menschen sehen, artistisch sind und ich sehe, bist du Leben herrscht, hast du heute Intelligenz her. Man muss nur schauen, wie man die Fähigkeiten herauskitzeln und fördern kann. Liege ich mit dieser Annahme so falsch?!

Vielleicht will ich es auch nicht als Behinderung sehen, weil ich meine massive Seheinschränk auch nicht als Behinderung sehe. Klar gibt es Barrieren, über die ich nicht ohne fremde Hilfe kommee. Ich sehe es nicht ein, mich als behindert zu betiteln. Ich will weder Blindheit, noch Autismus oder sonst etwas glorifizieren. Ich weiß, das ist für beide Gruppen eine Menge Bayern gibt, eine Menge von Menschen gemachte Behinderungen, über die wir nicht ohne weiteres hin weg kommen. Deshalb würde ich niemals das Wort behindert benutzen. Arthur wenn ein asozialer Mensch fragt: "ey Alter, bist du behindert, Mann.!" Dann antworte ich durch aus gerne mit einem ironischen "ja- ich bin blind." 😜 Das Gesicht dieses Menschen nach dieser Aussage ist einfach unbezahlbar.

Naja und dann durfte ich mir noch anhören, dass ich meine Freundin auf Teufel komm raus normal machen will, was nicht stimmt. Ich will, dass sie ein gutes Leben hat, in dem sie sein kann wer sie ist und nicht wie ein dressierter Affe funktioniert, wie ist die Gesellschaft verlangt. Würde ich auf diesen Zug mit aufspringen, würde ich einen wertvollen Menschen verlieren und zerstören, der ich t ohne Worte irgendwie vertraue, die mich ohne Worte auf eine Weise mit ihr verbindet, die ich nicht in Worte fassen kann. Ich habe teilweise das Gefühl, dass da ein verstehen, ohne Worte. Sie zählt zu den wenigen Menschen, denen ich freiwillig bewusst in die Augen schaue, und das nur so lange, wie wir beide es wollen. Und das will ich nicht durch irgendwelche Dressur zerstören.
09.06.17, 11:05:47
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