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Autor Nachricht
Hundertwasser
(komplex)

Wie denkt ihr darüber? :

"So sollen nicht nur Sozialleistungen gekürzt werden, sondern auch psychisch Kranke ins Gefängnis gesteckt werden: „Nicht therapierbare Alkohol- und Drogenabhängige sowie psychisch kranke Täter, von denen erhebliche Gefahren für die Allgemeinheit ausgehen, sind nicht in psychiatrischen Krankenhäusern, sondern in der Sicherungsverwahrung unterzubringen.“ (Quelle: Grundsatzprogrammentwurf AfD vom 23.2.2016, Seite 46). Was wird eines Tages mit nicht therapierbaren Menschen mit Behinderung [Laut Forenregeln diskriminierender Begriff] geschehen?"

Davor habe ich bei der AfD Angst.

14.11.17, 08:00:37
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Hundertwasser
(komplex)

Kann sicher ins allgemeine Debattierforum verlegt werden, merke ich gerade.
14.11.17, 08:20:23
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Antares
(White Unicorn)

geändert von: Antares - 14.11.17, 08:35:25

Ich denke Extremparteien machen immer Angst, da sie Radikale sind. In diesem Fall geht es aber denke ich um:

- erhebliche Gefahren für die Allgemeinheit

das erst einmal definieren bräuchte. Die Sicherungsverwahrung setzt ja voraus, dass eine besonders erhebliche Straftat voraus gegangen ist:

- Mord z.B. (?), aber das reicht glaub ich gar nicht, oder?

So richtig oft wird meines Wissens nach die Sicherungsverwahrung generell nicht angewandt. Ob nun eine geschlossene Psychiatrische Krankenhaushaftanstalt besser ist oder die klassische Sicherungsverwahrung, das kann ich nicht beurteilen.

Es ist letztendlich die Frage, was dort passiert in der Sicherungsverwahrung, ob z.B. bei einem Heroinsüchtigen dann auch dort die Methadonprogramme laufen etc. Was derzeit mit besonders erheblichen Straftätern passiert, die klassischer Weise in der heutigen Gesellschaft als "Behinderte" gelten, weiß ich gar nicht.

Bisher ist mir nur diese Unterteilung bekannt der:

- geschlossenen Psychiatrischen mit Krankenhausteil
- oder eben die "normale Sicherungsverwahrung"

Ob sich Behinderte aktuell in der geschlossenen Psychiatrischen Krankenhaus-Verwahrung wohler fühlen ... ich bezweifle das ein wenig. Bisher hörte ich von Gefängnissen, dass sie zwar nicht angenehm sind, aber die Geschlossene Psychiatrische soll wohl noch einen Zacken härter sein... aber das sind Gerüchte eher, von ehemaligen Insassen. Sie waren ja immer nur in einer von beiden Einrichtungen, die ich in meinem Leben kennen lernte.

Ich kann somit in Bezug zur AfD keine Aussage dazu machen, in diesem Satz, den Du gepostet hast, weil ich es nicht wirklich beurteilen kann. Ich selbst würde mich glaube ich in einer geschlossenen Psychiatrischen nicht wohl fühlen, auch wenn ich dort derzeit als Autist vermutlich hin käme... ob ich mich allerdings in einer Sicherungsverwahrung wohler fühlen würde, glaube ich ja auch nicht so richtig.

Gefängnisse sind glaube ich überhaupt nicht so mein Ding, allein schon wegen des eingesperrt-Seins. Ich kannte Obdachlose, die sich mit Absicht haben einsperren lassen für den Winter, das fand ich in der Vorstellung irgendwie unangenehm, aber ich lebte ja auch nie im Winter auf der Straße - noch war ich jemals in einer Psychiatrie oder Gefängnis als Insasse.
14.11.17, 08:31:17
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zuerst wäre für mich Voraussetzung einer Meinungsbildung sich nicht nur auf eine Sekundärquelle zu beziehen.
Zitat:
Nicht therapierbare alkohol- und drogenabhängige sowie
psychisch kranke Täter, von denen erhebliche Gefahren für
die Allgemeinheit ausgehen, sind nicht in psychiatrischen
Krankenhäusern, sondern in der Sicherungsverwahrung
unterzubringen

Langversion Grundsatzprogramm der AfD vom 27.6.2016

Das unterscheidet sich kaum erkennbar von geltendem deutschen Recht:
Zitat:
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) entschied mit Urteil vom 7. Januar 2016, dass die gegenwärtigen deutschen Regelungen zur rückwirkend verlängerten Sicherheitsverwahrung in Zusammenhang mit dem Therapieunterbringungsgesetz nicht gegen die Art. 5 und 7 der EMRK verstoßen. Die Sicherungsverwahrung sei je nach Einzelfall nicht als Strafe zu werten; die Art und Schwere der psychischen Störung des Verwahrten rechfertige den rechtmäßig und auf gesetzlich vorgeschriebene Weise vorgenommenen Freiheitsentzug.

Quelle

Wie das Gebäude heißt, in welchem ein Mensch festgehalten wird ist für mich nicht entscheidend, sondern was darin mit ihm getan wird.

Freiheitentzug auf Grundlage von pseudowissenschaftlichen Prognosen ist ein ganz allgemeines Problem, bei dem soweit bekannt keine Partei jenseits von Wahlkampflügen eine grundlegend andere Politik praktiziert. Hier hat die AfD leider bisher trotz einer dafür eigentlich geeigneten kritischen Haltung auch nicht aus Fällen wie dem Mollaths gelernt.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
14.11.17, 11:05:26
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Hundertwasser
(komplex)

Bisher habe ich mich in diesem Fall immer auf Sekundärquellen bezogen.
Ich werde mir das Grundsatzprogramm durchlesen.
14.11.17, 12:20:05
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Du mußt es dir nicht durchlesen, aber wenn du in Sekundärquellen auf etwas stößt fände ich es sinnvoll, wenn man nachschaut, ob das so stimmt. Gerade in diesem Fall wo die Gemüter oft so erhitzt sind. Ich habe schon viele Behauptungen mit Bezug zur AfD gelesen, die ich nach der Gegenprüfung als Falschdarstellung einstufte. Insofern bin ich da sehr vorsichtig geworden oder gehe teils ohne nachzuprüfen davon aus, daß es wieder Quatsch ist, was da unterstellt wird.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
23.11.17, 19:23:07
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Zweistein
(Standard)

Ich muss zugeben, dass ich die AfD gewählt habe. Um ganz ehrlich zu sein wird in den Medien in Bezug auf diese Partei maßlos übertrieben. Ständige Nazi-Vergleiche, nur weil die AfD Themen wie dem Islam kritisch gegenüber steht. Ganz ehrlich, mir gehen die Märchen vom armen, unterdrückten Islam in Deutschland auf die Nerven. Im 2. Weltkrieg waren Muslime bei der SS (Handschar) und Großmufti Amin Al-Husseini gab Hitler erst die Idee für den Holocaust. Trotzdem werden diese Fakten im 21. Jahrhundert ignoriert und jeder der sich kritisch äußert als "Nazi" beschimpft, was für die meisten Leute so hart trifft, wie Knoblauch Vampire trifft (oder treffen würde). Ich bin froh, dass es so eine Partei gibt, da sich bei den anderen Parteien eh nichts tut und alles nur so weiter geht, wie bisher. Gerade diese denunzierkampagnen haben doch dazu beigetragen, dass so viele die AfD gewählt haben.
15.12.17, 02:36:27
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Zweistein
(Standard)







Zitat von 55555:
Nicht therapierbare alkohol- und drogenabhängige sowie
psychisch kranke Täter, von denen erhebliche Gefahren für
die Allgemeinheit ausgehen, sind nicht in psychiatrischen
Krankenhäusern, sondern in der Sicherungsverwahrung
unterzubringen


Es wäre allgemein besser, wenn psychisch kranke Straftäter ins Gefängnis kommen würden, da in der Forensischen Psychiatrie oder Forensik eine Unterbringung auf unbestimmte Zeit besteht. Warum soll ein psychisch kranker Patient nicht im Gefängnis psychiatrisch behandelt werden? Außerdem wird oftmals einfach das Vorhandensein einer Intelligenzminderung oder sonstigen Diagnose als Anlass dafür genommen, jemanden als nicht Schuldfähig einzustufen. Wenn z.B. ein mental retardierter Mensch lesen kann, warum soll er dann nicht auch ins Gefängnis können? Eine Haftstrafe würde auch dieser Person auch seelisch wehtun und eine Lektion erteilen. Durch dieses Forensik-System in Deutschland werden psychisch Kranke zu fast schon zu Tieren degradiert und ihnen unterstellt, dass sie niemals lernen können. Außerdem gibt es ja auch Medikamente, z.B. gegen Schizophrenie. Wenn jemand nun eine Straftat begeht, weil er sich in einer Akutphase ohne Medikamente befand, macht das doch einen Unterschied. Ich kenne selbst Leute, die gegen psychische Probleme Medikamente nehmen und seit Jahrzehnten Symptomfrei sind und normal leben. Wegen der Sicherheitsverwahrung ist das noch mal eine andere Sache, da es durchaus auch Personen gibt, die wirklich nicht therapierbar sind. Es wäre deshalb besser, da sich dann ein Forensikpatient, der "nur" wegen einer starken Kleptomanie in der Klinik ist, nicht die Station mit einem schweren Kindervergewaltiger teilen muss.
15.12.17, 02:59:06
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