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Autor Nachricht
Goldloeckchen
(stillgelegt)

Zitat:
Anmerkung: der Wunsch von dem, der in dem anderen Forum den Kenzeichnugswunsch äuserte, wurde in diesem Forum auch größtenteils abgeleht. Hauptagument war dabei die Zuverlässigkeit von Diagnosen. Und mit dem Problem einer möglichen Diskriminirung von verdachts ASler (zwei Klassen Forum).


Erinnert mich irgendwie an Judensterne.

[Auf eigenen Wunsch deaktiviert und anonymisiert, mfg [55555]]
27.12.06, 12:29:09
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bellaria
(Angehörigenbereich)

Vorsicht, Humor!

Satire Anfang:

Ich mag bitte einen blauen ADHyperS-Stern mit gelbem HB-Rand und lila HSP-Schleife haben! Außerdem eine Medaille für das Zusammenleben mit einem Kombi-ADS-ler (grüner Stern, weil Hypo) - Aspie (habt Ihr Euch schon auf eine Farbe geeinigt?!) und das ADHS-Mutterkreuz am doppelten Band (2 Kinder betroffen) und das Aspie-ADS-Schwiegertochterdiplom auch noch dazu. Und sicherheitshalber noch das Puzzle-Ribbon oben drauf. Und ein Aspie-Stiefmutter-T-Shirt. Das müsste dann reichen, kennzeichnungspflicht-technisch. Die rot-weiß-rote Fahne steck ich mir dann in die Nase, damit auch das geklärt ist.
Und dann möcht ich bitte einen geschlossenen Forenbereich, wo nur solche reindürfen, die genau dieselben Farben haben wie ich. Der Austausch wird sicher sehr spannend dort!

P.S. Kriegen wir Adoptivkinder auch einen eigenen Sticker?

Satire Ende.
27.12.06, 14:45:31
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Altpapier
(Autistenbereich)

Mir scheint eine Kennzeichnung nach erkannten Symptomen sinnvoller, wenn man sowas schon will.
27.12.06, 14:59:48
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Silvana
(stillgelegt)

Zitat von bellaria:
Vorsicht, Humor!

Satire Anfang:

Ich mag bitte einen blauen ADHyperS-Stern mit gelbem HB-Rand und lila HSP-Schleife haben! Außerdem eine Medaille für das Zusammenleben mit einem Kombi-ADS-ler (grüner Stern, weil Hypo) - Aspie (habt Ihr Euch schon auf eine Farbe geeinigt?!) und das ADHS-Mutterkreuz am doppelten Band (2 Kinder betroffen) und das Aspie-ADS-Schwiegertochterdiplom auch noch dazu. Und sicherheitshalber noch das Puzzle-Ribbon oben drauf. Und ein Aspie-Stiefmutter-T-Shirt. Das müsste dann reichen, kennzeichnungspflicht-technisch. Die rot-weiß-rote Fahne steck ich mir dann in die Nase, damit auch das geklärt ist.
Und dann möcht ich bitte einen geschlossenen Forenbereich, wo nur solche reindürfen, die genau dieselben Farben haben wie ich. Der Austausch wird sicher sehr spannend dort!

P.S. Kriegen wir Adoptivkinder auch einen eigenen Sticker?

Satire Ende.


Wie es scheint war es wohl auch nur das Anliegen eines einzelne, und wie geschrieben geht es mir nicht darum, ich will so eine Trennung nicht. Sondern um eure Meinug, zu den aufgeführten möglichen Gründen für sein Ansinnen.

Unendliche Manigfaltigkeit, in unendlicher Kombination

-

Stillgelegt auf eigenen Wunsch, mfg [55555]
27.12.06, 16:26:55
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Scardanelli
(Standard)

Liebe Mitmenschen,

in den letzten Tagen habe ich mich bei mehreren Asperger-Foren angemeldet. Ich bin ein diagnostizierter Aspie und finde allerdings die Diskussion über "Aspies" und "Verdachtsaspies" ein bisschen befremdlich - nehmt es mir bitte nicht übel, wenn ich anmerke, dass ich dieses "demokratisch legitimierte" Forum eher etwas bürokratisch finde. Natürlich ist es für Aspies wichtig, sich in einem geschlossenen Bereich untereinander verständigen zu können, ohne von Zaungästen irritiert zu werden - aber ob die Unterscheidung von "offiziellen" Aspies und "Verdachtsaspies" hier hilfreich ist, wage ich zu bezweifeln. Vielleicht kann ich zu der Frage, was eine Diagnose für die betroffene Person bedeutet und wie sie sich auswirkt, etwas Relevantes beisteuern, indem ich euch - zugleich als eine Art Vorstellungsbeitrag - kurz die ungewöhnliche Geschichte meiner Diagnose schildere.

Ich bin gerade 41 Jahre alt geworden. Ich gehöre also unter euch sicher zu den biologisch Älteren. Ich bin aufgewachsen in einer Zeit, als das Thema Asperger-Syndrom noch unbekannt war. Ich habe vor etwa zwei Jahren erstmals davon gehört. Das hat in der Tat mein Leben verändert. Sicher bin ich ein Sonderfall: Die psychiatrische Diagnose war bei mir eine ganz kurze formelle Angelegenheit, weil die Autismus-Spezialistin, die ich aufsuchte, anhand meiner sehr exakten und aussagekräftigen Selbstdarstellung (mit präzisen Kindheitserinnerungen bis ins dritte Lebensjahr) mich sofort eindeutig und zweifelsfrei als Aspie identifizierte. Sie hat also im Grunde nur die Selbstdiagnose bestätigt, zu der ich im Laufe einer etwa einjährigen intensiven Beschäftigung mit der Thematik gelangt war. Das ist bedeutsam insofern, als das ärztliche Gutachten mir im Umgang mit Behörden usw. einen gewissen Schutz gewährt, einfach, weil es von einer Autoritätsperson stammt. Dafür spielt es eine Rolle. Dass es für meine Kommunikation mit euch Mit-Aspies und Interessierten eine Rolle spielen sollte, wundert mich ein wenig und leuchtet mir nicht ganz ein.

Als Kind zeigte ich allerhand Auffälligkeiten, die heute als geradezu lehrbuchhaft aspergisch gelten: so zum Beispiel im Alter von drei Jahren ein obsessives Interesse für Maschinen, wo sich etwas dreht. Damals aber, um 1970, wusste niemand, was das bedeutet. Ich war ein "kleiner Professor", der mit drei Jahren lesen und schreiben konnte, mit fünf die lateinischen Namen sämtlicher heimischen Bäume kannte usw. Ich hatte gewisse Stereotypien und Ticks, die aber nicht allzu sehr auffielen (ich konnte sie wohl immer ziemlich geschickt verstecken). Ich war körperlich steif und ungeschickt, dafür sprach ich "wie gedruckt". Ich hatte große Probleme im Sozialverhalten, konnte mich nie in Gruppen einfügen. Ich litt sehr darunter, dass meine Eltern mir dauernd vorwarfen, ich sei kalt und gefühllos - das ganze Elternhaus zeichnete sich wahrlich nicht durch Wärme aus, und ich wunderte mich, wieso ausgerechnet ich der Böse sein sollte. Gleichzeitig wurde daran Anstoß genommen, dass ich leicht weinte ... Ich war ein Einser-Schüler und zugleich ein Einzelgänger und Sonderling, der manchen Anlass zur Sorge bot. Ich wurde nie zu einem Psychologen geschickt, weil meine Eltern davon nichts hielten: Meine katholisch-konservative Mutter war der Meinung, Psychologie sei etwas Unanständiges, mein Vater war deutlich liberaler eingestellt, hatte aber selbst tendenziell autistische Charakterzüge, die sich seinen Kindern gegenüber in einer gewissen Gleichgültigkeit niederschlugen. Es gab dann eine Phase, wo mein Sozialverhalten sich gebessert hat und ich relativ integriert war. Im Pubertätsalter stellte sich dann eine extreme Introvertiertheit und Outsiderhaftigkeit ein, die Studienzeit dagegen war wieder eine Phase relativer "Normalisierung".

Ich frage mich heute, was geschehen wäre, wenn ich als Kind, Anfang der 1970er Jahre, von einem Psychiater untersucht worden wäre. Sicher hätte er irgendetwas diagnostiziert - aber was? Vielleicht eine narzisstische oder schizoide Störung. Im Jugendalter stellten sich erstmals Depressionen ein, die ich aber nicht behandeln ließ, weil ich vor meinen Eltern nicht als "krank" und Fall für die "Klapsmühle" gelten wollte. Ich habe immer, wenn auch mit viel Mühe, ein eigenständiges Leben führen können. Lange Zeit glaubte ich, meine Probleme seien durch soziale Ursachen wie ein ungünstiges Elternhaus bedingt; ich glaubte, diese Probleme überwinden zu können, ich glaubte an eine bessere Zukunft, die aber nie kam. Ich musste feststellen, dass ich in jeder Umgebung immer ein Fremder blieb. Das mündete in eine tiefe Krise mit immer schwereren Depressionen.

Von Asperger erfuhr ich erstmals zufällig durch einen Fernsehbericht über Jugendliche mit AS. Erstes Fallbeispiel: Ein Junge, der Fußballfan ist - das bin ich nicht -, aber im Unterschied zu anderen Fußballfans keinerlei Bilder von Spielern sammelt, sondern nur Gegenstände wie Fahnen, Trikots usw. Ich dachte: Hoppla, der ist ja wie ich - ich besitze auch kaum Fotos, sondern hebe als Erinnerungsstücke allerhand Gegenstände auf. Weitere Fallbeispiele wiesen weitere verblüffende Ähnlichkeiten auf. Es traf mich wie ein Blitzschlag. Ich informierte mich eingehend über das Thema und war fassungslos. Es war für mich eine völlig unerwartete Situation, der Realität ins Auge zu sehen, dass mein Anderssein auf einer letztlich genetisch verursachten Anomalie beruht. Ich fand mich schließlich damit ab, indem mir klar wurde, dass diese Anomalie nicht nur negativ ist, sondern auch die Ursache meiner Stärken. Obwohl ich in einer Universitätsstadt lebe, war es nicht ganz einfach, kompetente Ansprechpartner zu finden. Als ich schließlich eine wirklich fachkundige Psychiatrin gefunden hatte, stellte diese nach meiner auf Notizen und Fachliteratur gestützten Selbstdarstellung lapidar fest: Ja, es ist eindeutig Asperger.

Ich weiß, dass die Sachlage in den meisten Fällen komplizierter ist. Auch ich habe mich immer gefragt: Sind meine Eigenheiten eindeutig aspergisch, oder gibt es andere Erklärungen? Zum Beispiel das Thema Berührungsangst: Ich war als Kind sehr empfindlich gegen Berührungen, sehr schreckhaft und kitzelig - heute ist das nicht mehr so ausgeprägt. In meinem Elternhaus kam Körperkontakt allerdings sehr wenig vor, es herrschte allgemein eine ziemlich verkrampfte und verklemmte Atmosphäre. Ich habe lange Zeit meine Berührungsangst und meine Angst, Emotionen zu zeigen, als Reflex auf diese Atmosphäre gedeutet. Zweifellos spielen psychosoziale Faktoren in meiner Entwicklung eine erhebliche Rolle. Und man wird stets jedes einzelne bei AS auftretende Symptom auch auf andere Ursachen zurückführen können. Entscheidend ist die Kohärenz: "Aspie" ist ein Persönlichkeitstyp, bei dem diverse Merkmale auftreten, die auf den ersten Blick keinen Zusammenhang und keinen Sinn zu haben scheinen. In meiner Kindheit, als man von Asperger noch nichts wusste, gab es bei mir eine Reihe von Verhaltensweisen, die zunächst einmal einfach als unsinnig erscheinen (z.B. die Abneigung gegen bestimmte Textilien usw.). Die Diagnose "Asperger" macht einen Zusammenhang zwischen all diesen seltsamen Merkmalen verständlich. Und sie liefert einen Schlüssel zu jenem Persönlichkeitstyp, der bei mir tatsächlich sehr ausgeprägt ist: Das, was Tony Attwood über die "Entdeckung von Aspie" schreibt, trifft tatsächlich sehr präzise auf mich zu. Ich glaube, entscheidend ist wirklich die Frage, inwieweit man sich in diesem Persönlichkeitstyp wieder erkennt.

Ich habe vier Jahrzehnte ohne Diagnose gelebt - also ohne zu wissen, was tatsächlich mit mir los ist. Es ist mir, ohne Wissen um den Zusammenhang, gelungen, die meisten negativen und nachteiligen Aspie-Eigenschaften einigermaßen in den Griff zu bekommen und zurückzudrängen. Dennoch ist mir eine vollständige "Normalisierung" nicht gelungen, zumal ich stets Zweifel am Sinn dieser "Normalität" hatte. Schließlich habe ich meine Aufrichtigkeit und Geradlinigkeit, meine Abneigung gegen Cliquenwesen, Mauscheleien, Korruption und Opportunismus, meine Treue zu Überzeugungen und meine Ehrlichkeit nie als etwas Negatives gesehen. Die Asperger-Diagnose, die zunächst einmal eine Selbstdiagnose war und dann nur noch von einer Fachärztin bestätigt werden musste, hat mir geholfen, mich selbst besser zu verstehen und nach Jahren einer sehr schweren Krise einen Neuanfang zu wagen. Ich möchte betonen, dass das der Sinn einer Diagnose ist: dass sie uns hilft, uns selbst zu verstehen. Das ist das Entscheidende. Deshalb sehe ich als Aspies vor allem diejenigen Menschen an, die in der Lage sind, durch die Asperger-Charakteristik sich selbst (und andere) besser zu verstehen.
18.01.07, 01:35:33
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drvaust
(stillgelegt)

Zitat von Scardanelli:
... finde allerdings die Diskussion über "Aspies" und "Verdachtsaspies" ein bisschen befremdlich - nehmt es mir bitte nicht übel, wenn ich anmerke, dass ich dieses "demokratisch legitimierte" Forum eher etwas bürokratisch finde. Natürlich ist es für Aspies wichtig, sich in einem geschlossenen Bereich untereinander verständigen zu können, ohne von Zaungästen irritiert zu werden - aber ob die Unterscheidung von "offiziellen" Aspies und "Verdachtsaspies" hier hilfreich ist, wage ich zu bezweifeln.
Hallo Scardanelli, das ist eine von vielen Diskussionen in diesem Forum. Hier wurde bisher nicht zwischen offiziell diagnostizierten, selbstdiagnostizierten, verdachtsdiagnostizierten usw. Autisten unterschieden, was die Rechte im Forum betrifft, daran dürfte sich auch nichts ändern. Dieses Thema wird auch mal diskutiert, als Meinungsaustausch. Das hat nichts mit Bürokratie zu tun.
freuen Du bist hier nicht der Älteste. Wenn Du Dich jetzt in mehreren Foren gleichzeitig angemeldet hast, hast Du ja viel zu lesen, um überall durchzusehen.
18.01.07, 06:19:28
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Silvana
(stillgelegt)

Hallo Scardanelli,

hier, wurde eine rein Theoretische Disckusion geführt.
Sie wurde durch eine Discussion in einem anderen Forum angestoßen.

Der Hintergrund war: Ich wollte wissen ob diese Person ein Einzelfall ist, oder ob es mehr Leute giebt die so dencken.
Aber eine Disckussion kann nur entstehen, wenn man pro und kontra Stichworte aus der im anderem Forum geführten Discussion mit giebt.

Das Ergebnis sowohl hier, als auch in dem anderem Forum war, das eine solche Trennug nicht wünschenswert wehre.

Unendliche Manigfaltigkeit, in unendlicher Kombination

-

Stillgelegt auf eigenen Wunsch, mfg [55555]
18.01.07, 09:16:29
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Ein geschützter Bereich macht nur Sinn, wenn beim Zugang eine Auswahl getroffen wird. Wie bereits gesagt wurde hier bisher nicht nach Diagnosen gegangen. Wie würdest du die Auswahl treffen? Demokratie lebt von konstruktiver Mitgestaltung. Vielleicht hast du ja eine bessere Idee dazu als der Stand jetzt ist?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
18.01.07, 12:23:50
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Scardanelli
(Standard)

@55555:

Nur keine Panik: Ich würde nach Selbsteinschätzung gehen und sehe keinen Anlass, die bisherige Praxis zu ändern.

Bitte: Wenn ich sagte, dass dieses Forum mir ein bisschen "bürokratisch" vorkommt, war das nicht böse gemeint - ich selbst habe ja schon öfters den Vorwurf erlebt, ich sei pedantisch, weil ich Wert auf korrekte Verfahrensregeln lege. Mir kommt dieses Forum nur auf Anhieb ziemlich "anstrengend" vor, weil man sich erst einmal durch einen Wust von Verfahrensregeln hindurcharbeiten muss. Ich finde es durchaus interessant, dass es hier einen Bereich für eine Meta-Diskussionsebene gibt. Ich weiß nur nicht, ob es sinnvoll ist, Meta- und Verfahrensdiskussionen so zu führen, als ob für jeden möglichen Einzelfall sozusagen ein Paragraph für seine Behandlung geschaffen werden müsste. Trotz meiner starken Neigung zu Systematik hat sich in mir im Laufe meines Lebens auch ein gewisser Pragmatismus entwickelt, ein Sinn für "Augenmaß", und ich meine, dass man Probleme, die in einem Diskussionsforum wie diesem anfallen, in der Regel mit pragmatischem Augenmaß lösen kann. Und ich werde die Frage, an welchem Forum ich in Zukunft schwerpunktmäßig teilnehmen werde, auch anhand des Kriteriums beantworten, wie anstrengend die Beteiligung ist.

Ja, es gibt ein Forum (mit relativ wenig Mitgliedern), wo die "Chefin" anhand der Vorstellung der TeilnehmerInnen eine Zuordnung als "Aspie (D)", "Aspie (S)" usw. vornimmt; damit ist keine Vergabe von Zugangsrechten verbunden, wohl aber eine Vergabe von Erkennungssymbolen. Mir erscheint das etwas problematisch, aber ich fange in jenem Forum keine Diskussion darüber an - denn das ist ein Forum, das vom Engagement seiner Betreiberin lebt, die folglich auch das Recht hat, die Spielregeln zu bestimmen.

Und es gibt ein anderes, stark frequentiertes und inhaltsreiches Forum, wo einfach die Selbsteinschätzung zählt.

Sowohl Selbsteinschätzungen als auch ärztliche Diagnosen sind fehlbar. Es gibt keine allgemeine Garantie gegen Irrtümer. Ich glaube, wenn jemand als Aspie eingeschätzt wurde und sich dann herausstellt, dass ein anderer Sachverhalt vorliegt, dann kann die betreffende Person selbst entscheiden, ob die Teilnahme an Aspie-Diskussionen ihr weiterhin sinnvoll erscheint. Ziemlich sicher bin ich mir allerdings, dass der umgekehrte Fall viel häufiger vorkommt: Menschen, die tatsächlich Aspies sind, wissen nichts davon und werden jahrelang mit Diagnosen wie Borderline, Schizophrenie, Narzissmus usw. erfolglos behandelt; oft kommen die Betroffenen selbst schließlich auf AS.

Ich habe mich mit meinem Beitrag in dieser Diskussion vorgestellt, um einen Fall zu zeigen, wo der Übergang vom "Verdachtsaspie" zum diagnostizierten Aspie eine reine Formalität war und die Sachlage sich sowohl dem Betroffenen als auch allen involvierten Fachleuten als eindeutig darstellt. Es gibt gewiss viele erheblich kompliziertere Fälle. Ich würde sagen: Richtig ist die Diagnose, die es der betroffenen Person am besten gestattet, sich selbst neu zu verstehen und ihr Leben zu gestalten.
18.01.07, 14:53:30
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Silvana
(stillgelegt)

geändert von: Silvana - 18.01.07, 17:35:56

also hier zählt nur die selbst Einschätzung.

Siehe es als eine schlechte Angewohnheit von mir auch mal Dinge zur Diskussion zu stellen, die auch mal etwas unpopuler ist. Oder das ich auch mal Dinge Anspreche die nicht umbedingt meine Meinung wiederspiegelt.

Aber das Meta Diskusionsforum ist extra für so etwas eingerichtet worden um solche Diskusionen vom übrigen Bereich zu trennen. Damit jemanden dem die Diskusion zu diesen Themen zu anstrengend ist, diese geziehlt meiden kann.

Ansonsten meine Meinung zum Thema Diagnose bei mir steht hier

Wenn ein Forum diese Unterscheidung zwischen Diagnostizit und Verdacht macht stellt das für mich allerdings kein Problem da, wenn man darduch nicht zum ASler zweiter Klasse wird, und so wie ich aus Deinem Beitrag entnehme ist das dort nicht der Fall.

Unendliche Manigfaltigkeit, in unendlicher Kombination

-

Stillgelegt auf eigenen Wunsch, mfg [55555]
18.01.07, 17:29:35
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Scardanelli
(Standard)

@Silvana:

Ich sehe bei dir wirklich keine schlechte Eigenschaft darin, unangenehme Fragen anzusprechen, ich fand deinen Beitrag nicht schlecht, sondern gut.

Ich wollte mit der Schilderung meines Falls und Standpunkts nur sagen: Für mich ist die Asperger-Diagnose nur im Umgang mit Behörden wichtig, das ist also im Grunde eine bürokratische Angelegenheit, weil man Behörden halt etwas vorlegen muss, was mit "Dr. med." unterschrieben ist. Im Verhältnis zu anderen Aspies und Interessierten messe ich der Diagnose dagegen keine Bedeutung bei. Wenn jemand in eine Alkoholiker-Selbsthilfegruppe gehen will, muss er schließlich auch keine ärztliche Diagnose vorlegen. Eine Unterscheidung von Aspies erster und zweiter Klasse lehne ich ab.

Dieses Forum ist sehr interessant und gehaltvoll, ich kann im Moment noch nicht absehen, wie viel Zeit ich für eine Beteiligung werde aufwenden können. Ich hoffe jedenfalls, bald für den Autistenbereich freigeschaltet zu werden (den Antrag habe ich gestellt).
19.01.07, 00:27:37
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