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Geschrieben von: bianka018 am: 23.01.08, 09:49:10
Ich habe vor, meinen kleinen atypischen Autisten (6 Jahre)vorübergehend nur noch 3 Tage in der Woche in den integrativen Kindergarten zu bringen, weil man dort bisher nicht bereit war sich auf ihn umzustellen, obwohl eine ziemlich hohe Summe vom Amt nur für Manuel in diese Einrichtung fließt (monatlich 880 €).

Ich möchte Ihm dadurch Erholungsphasen bieten.

Ich würde ihn dann gern nur noch Montags, Mittwochs und Freitags in die Einrichtung bringen.
Er ist dort mit 20 Kindern in einer Gruppe untergebracht, dementsprechend laut ist es auch dort. Kleinere Gruppe will man dort nicht bilden. Eine Einzelbetreuung in der Gruppe hat man abgelehnt traurig
Er ist dadurch ziemlich aggressiv und entwickelt auch fremdaggressives Verhalten gegenüber den anderen (auch kleineren) Kindern. Er scheint mir auch nicht sehr "wach" zu sein wenn er einen solchen Kindergartentag hinter sich hat.

(Behindertenbeauftragte ist durch mich bereits informiert wurden und man möchte mir auch am 28.01. ein neues Konzept zur Betreuung von manuel vorlegen, weil ich einen riesen Aufstand gemacht habe)

Ich möchte dass man ihn das gleiche Recht auf "freie Entwicklung" einräumt wie bei den anderen (normalen) Kindern. Das geht so, wie es jetzt ist, natürlich nicht.

Wenn er einen ganzen Tag von mir betreut wird ist er sehr aufgeschlossen und selbstbewusst. Wir gehen an unseren freien Tagen immer vormittags und nachmittags auf Spielplätze. Das macht ihn riesen Spass und er ist dann sehr wach und kommuniziert mit mir sehr oft.

Ich habe vor für Manuel einen Wochenplan anhand von Bildkarten zu erstellen, damit er mit der Umstellung gut zurecht kommt.

Wer kann mir dazu Tipps geben? Oder hat eventuell jemand einen besseren Vorschlag?

Wer kennt Links wo man erfahren kann welche Auswirkungen derartige Reizüberflutungen durch hohen Geräuschpegel haben kann. Besonders bei Autisten.


Geschrieben von: 55555 am: 23.01.08, 12:07:36
Streß macht krank, Lärm macht krank, das ist seit Jahren anerkannt und betrifft alle Menschen. Wer empfindsamer ist, auf den trifft das auch eher zu. Mir scheint du liegst schon ganz richtig, daß solche Bedingungen auch das Lernen behindern, zudem können diese Erfahrungen psychische Probleme auslösen.

Du meinst Links in denen sowas von "Fachleuten" bestätigt wird? Vielleicht ist es sinnvoller, wenn du den zuständigen Arzt ein Attest diesbezüglich schreiben läßt in dem das möglichst umfangreich alles drinsteht?


Geschrieben von: bianka018 am: 23.01.08, 12:27:03
Genau das meine ich. Links in denen die Auswirkungen von solcheinem Dauerstress von Fachleuten beschrieben werden.

Ich möchte mich intensiver damit beschäftigen weil ich mich stark machen muß. Damit man bei dem nächsten Gespräch in dieser Einrichtung gar nicht erst auf die Idee kommt mir erzählen zu wollen dass ich unrecht habe. Ich muß mein Wissen beweisen können.

Das mit dem Attest vom Arzt versuche ich zu umgehen, weil ich weis, dass man den manuel dort wieder hinbestellt und uns dann wie ich schon mal beschrieben habe, dort eine Stunde lang im Behandlungszimmer verweilen lässt.

Ohne dass sie manuel gesehen haben machen die da nichts im SPZ. Das bedeutet jedesmal enormer Stress für uns beide. Das mache ich nur wenn es überhaupt nicht anders funktioniert.

Und ich gehe davon aus, dass dieses Attest dann auch nicht bis zu 28.01. fertig wäre.


Geschrieben von: 55555 am: 23.01.08, 12:41:01
Hast du keine Bücher in denen das steht? Ich muß zugeben, daß ich mich dafür ziemlich wenig interessiere, was sogenannte Fachleute schreiben.


Geschrieben von: bianka018 am: 23.01.08, 12:45:30
fröhlich Das kann ich gut verstehen. Nein, Bücher darüber habe ich leider nicht. Villeicht findet sich doch noch jemand der das ganz gut umschreiben kann.


Geschrieben von: 55555 am: 23.01.08, 12:55:19
Man könnte generell mal eine Sammlung mit solchen "beglaubigten Aussagen" bei der Enthinderungsselbsthilfe anlegen.


Geschrieben von: bianka018 am: 23.01.08, 13:32:28
Das wäre nicht schlecht. Aber wo bekommen wir die "Beglaubigten Aussagen" her? Ich denke mal du meinst damit richtige Atteste von sogenannte richtige "Fachkräfte" zwinkern


Geschrieben von: 55555 am: 23.01.08, 15:00:26
Ich meinte Ausschnitte aus Büchern, Studien, Dissertationen, Gutachten, etc. Man könnte da mal eine allgemeine Datensammlung anlegen.


Geschrieben von: bianka018 am: 23.01.08, 15:50:25
Ah, verstehe.
Das wäre villeicht auch für andere sehr interessant.


Geschrieben von: arlette am: 23.01.08, 16:24:10
für meine kinder hatte ich einen gezeichneten wochenplan (auch, um abends auf den nächsten tag vorzubereiten oder um zu zeigen, dass ein ereignis an einem anderen tag stattfindet), später dann in tabellenform. deine idee mit den karten finde ich sehr gut. ich kann mir auch vorstellen, dass die karte für den nächsten tag abends z.b. besprochen werden kann und vielleicht neben dem bett aufgepinnt werden kann, damit er morgens gleich sieht, was heute passieren wird.


Geschrieben von: bianka018 am: 23.01.08, 17:04:46
Bisher habe ich es immer so gehandhabt dass ich Manuel abends, wenn er schon im Bett lag erzählt habe was morgen statt findet.

Grade jetzt wo sich was in unserem Ablauf ändert ist das "mit der Karte neben dem Bett anpinnen" eine prima Idee.

Ich werde es so versuchen. Ich habe da noch son selbstklebendes Klettband womit ich die Karte fixieren und immer wieder auswechseln kann.
Bin gespannt ob er die Karte an seiner Bettlatte akzeptiert. Villeicht macht er auch Kleinholz draus, weil sie vorher noch nie da war. Eine Probe ist es wert.


Geschrieben von: bianka018 am: 26.01.08, 21:32:30
Arlette,
es hat super geklappt mit der Karte an der Bettlatte. Der Kleine weis jetzt Bescheid und geht prima damit um. Er heftet sie abends alleine an und nimmt sie morgens wieder ab um sie an unsere Wohnungstür zu heften, wo sie für ihn tagsüber immer sichtbar ist. freuen Die Bedeutung der Karten ist ihm auch klar, das bemerke ich an seine zufriedene Reaktion auf den veränderten Tagesablauf.