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Geschrieben von: Wataru am: 21.04.11, 20:18:25
Also mein haupt problem ist das ich irgend wie nicht in der lage bin, Aerzten eine vorstellung zu geben das mich etwas sehr schmerzt.
So gesehen werde ich anhand meiner schmallen gestalt die helle haut und andere merkmale als eher wehleidig eingestuft. Was aber aufgrund von x aufenthalten im SPital als Kind e.t.c. überhaupt nicht so ist.
Meine Schmerztoleranz ist enorm. Mitschüler haben dies an mir früher immer wieder voller faszination ausprobiert und könnten dies bestätigen.

Ich neige obwohl ich dringend hilfe brauchen würde, dazu mich so zu geben als obs gar nicht so schlimm ist. Spiele es runter mache nette Konversation frage nach seinem Befinden ( olle ich weiss )und dann denken sich die Aerzte wohl, ja das kann ja warten oder aach, er ist nur übervorsichtig und so.
Ja so gesehen bekomme ich fast nie die hilfe die ich suche. Und versuche ich mal es wircklich klar zu machen, sind die Aerzte dan meistens auch noch auf mich sauer. Keine hilfe und noch schlechtes gewissen jemanden vor denn Kopf gestossen zu haben.
Eigentlich könnte man es gleich sein lassen, doch körperliche ( existierende ) Problem machen es immer wieder nötig zu gehen.
Ebenso habe ich absolute Scham davor einen Krankenwagen nur wegen mir anzufordern. Habe dann immer Angst es könnte übertrieben sein und dadurch vieleicht hilfe für andere verhindert werden.
So wurde ich dann auch schon fast zu spät eingeliefert, weil ich stoisch im genauen wissen darum das ich hilfe benötigen würde, wartete bis ich Ohnmächtig wurde. Und es dann jemand anderes für mich übernommen hat. War da fast noch wütend auf diejenige Person das sie wegen nur so etwas denn Notfall ruft, und das obwohl es mich gerettet hat. Hatte immer noch das gefühl ach ich währe sicherlich alleine nach über 30 Minuten wieder zu mir gekommen.
Der Arzt erklährte mir dann was anderes.
Kurz gesagt ich weiss nicht wie man seinen Zustand beklagt. Arzte erleben aber eher im durchschnitt Personen die stark übertreiben. Eine riesen Kluft wie ich sie erlebe.



Geschrieben von: wolfskind am: 22.04.11, 14:02:06
meine hausärztin hält A für eine "schwere pysische erkrankung die die ganze familie belastete" und behandelt mich auch dementsprechend.
sie hat angst mich zu irgendwas aufzuforden und wenn sie das tut dann schreit sie, stellt bedinungen auf wie "wenn sie das nicht machen dann" dabei habe ich nicht mal zur verstehen gegeben wie meine meinung überhaupt ist.
sie behauptet ich würde versuchen es mir leicht zu machen indem ich alles über mail regel und meinte dazu nur sie könnte es nicht leisten darauf dann auch noch zu antworten.

wenn ich in die praxis komme um etwas zu holen behandelt man mich wie jemand der nicht weiß wie er heißt. ich bekomme meine rezepte zwar aber oft sind sie noch nicht fertig und ich muss warten und die ärztin fragt beim unterschreiben ob ich da bin. sie kommt dann ins wartezimmer und erschreckt mich. fängt an auf mich einzureden. merkt dann dass es nicht so richtig zum gespräch kommt und sagt dann dass man das dann eben nächste mal klären wird. darauf soll ich mich dann "schon mal einstellen"
dieses erschrecken führt dazu dass ich mir die rezepte lieber nach hause schicken lasse.

ich habe das gefühl dass hier eine art projektion auftritt. sie merkt dass sie trotz versuchen es zu elernen, nicht mit mir kommunizieren kann, weil sie nicht versteht wie. wie jemand der versucht gebärdensprache zu benutzen, es nicht schafft und dann dem jenigen der daraauf angewiesen ist sagt "das liegt an ihnen, sie sind nicht deutlich genug"

bei untersuchungen ershrecken sich die ärzte wenn ich mich erschrecke und verlieren den faden. oft bin ich gar nicht untersucht worden weil man sich nicht vorstellen konnte dass ich diese beschwerden habe und noch laufen kann. ich wurde ohne hilfe nach hause geschickt. und als ich in einer notaufnahme war mit zetteln, weil mir klar war dass ich in dem durcheinander wohl kein wort raus bringen werde, da hat man mich ausgelacht.


Geschrieben von: mor am: 01.06.11, 11:22:36
Wenn es um "normale" Ärzte geht, wissen die nicht, warum man auf dem Stuhl, sobald die Ärztin einem zu nahe kommt, zurückweicht. Erst, wenn man es ihr dann sagt, so nach dem Motto "ich mag es nicht, wenn Sie mich berühren", dann weiß es zumindestens mal die eine Ärztin, dass Rücksicht genommen werden sollte.


Geschrieben von: Leyla am: 21.12.11, 23:25:05
Ich bin kein offiziell Diagnostizierter A. Diagnoseverfahren ist aber eingeleitet, weil ich selbst drauf gekommen bin.
Das allein sagt schon viel aus über die Ärzte bei denen ich bisher schon war.
Z.B. bin ich mal im Schlaflabor gewesen, ich hatte massive Insomnie ( einschlaf-durchschlafstörungen ), die Ärztin sah mich nach der Auswertung an wie einen Alien, sie erklärte mir das ich maximal die 2te Schlafphase erreichen würde. Das ist etwas fatales ( hat sie mir aber auch nicht selbst erklärt, ich weiss das nur weil ich internet hab ). Na auf jeden Fall war es so das sie anhand der Untersuchungen folgendes zu mir gesagt hat "Schlafen Sie einfach, egal was noch zu erledigen ist, wenn Sie müde sind, schlafen Sie einfach". Wenn´s hoch kommt waren das 5 minuten Gesprächszeit.
Nun, heute schlafe ich wieder einigermassen gut, ich träume sogar wieder.
Oder mal ein anderes Beispiel: Ich bin zum Neurologen gegangen, das war noch vor dem Schlaflabor. Hab Ihm erzählt ich kann nicht richtig schlafen und ausserdem glaubte ich ich habe Alzheimer oder etwas in der Art, er sollte das herausfinden. Er war ziemlich genervt von mir und sagte: "Sie sind doch eine junge Frau, was soll das jetzt, das ist doch Zeitverschwendung, gehen Sie wieder nach Hause, ihnen fehlt nichts". Er wollte mir zu verstehen geben das er sich nicht verarschen lasse.
????
Wieso geht er überhaupt davon aus?
Kann man zu gesund für einen Neurologen aussehen?
Na auf jeden Fall, hat auch dieses Gespräch maximal 5 minuten gedauert.
Was ich sagen will ist, das keiner der Ärzte mir tatsächlich weitergeholfen hat. Bis auf die vom Schlaflabor, die hat wenigstens einen Namen für mein Leiden ermittelt.
Sogar jetzt, ich schreibe in einem Autistenforum ohne tatsächlich eine Diagnose zu haben. Ich muss alles selbst ermitteln.
Und wenn ich das so lese was ich bisher geschrieben habe, weiss ich auch was der Nächste zu mir sagen wird, "Sie sind doch ein Hypochonder".
Naja, in diesem Sinne: Gepriesen sei das WWW.


Geschrieben von: 55555 am: 21.12.11, 23:44:49
Für Kassenpatienten können sie auch in der Regel nur wenige Minuten abrechnen. Was sie mehr reden müßten sie unbezahlt tun.


Geschrieben von: wolfskind am: 21.12.11, 23:59:26
Zitat von Leyla:
ich schreibe in einem Autistenforum ohne tatsächlich eine Diagnose zu haben.

du bist nicht die einzige ohne diagnose.
es ist auch nicht nötig eine zu haben. überleg dir das gut.
Zitat:
Ich muss alles selbst ermitteln.

es geht ja auch um dich und um dein leben.
wer sollte daran mehr interesse haben als du selbst?


Geschrieben von: Vendela am: 22.12.11, 03:39:38
Zitat von Leyla:
Wieso geht er überhaupt davon aus?


Vielleicht wollte er sein Budget nicht belasten.

Zitat von 55555:
Für Kassenpatienten können sie auch in der Regel nur wenige Minuten abrechnen. Was sie mehr reden müßten sie unbezahlt tun.


Sie können aber auch etwas abrechnen, wenn sie nichts getan / gesagt haben.


Geschrieben von: Leyla am: 22.12.11, 12:52:29
Zitat:
du bist nicht die einzige ohne diagnose.
es ist auch nicht nötig eine zu haben. überleg dir das gut.


Ja, da kann man wohl ziemlich schlechte Karten bekommen. Aber ich will den Diagnoseweg gehen, weil ich eigentlich was gegen meine Vergesslichkeit und Schlafstörungen unternehmen will. Und wenn ich das mit dem Neurologen mache, haben wir eine Basis auf der wir aufbauen können.

Zitat:
Vielleicht wollte er sein Budget nicht belasten.


Das hab ich jetzt nicht verstanden.


Geschrieben von: 55555 am: 22.12.11, 12:57:48
Zitat von Leyla:
Aber ich will den Diagnoseweg gehen, weil ich eigentlich was gegen meine Vergesslichkeit und Schlafstörungen unternehmen will.

Ich weiß nicht, ob diese Überlegung so zielführend ist. Geeigneter erscheint mir die Suche nach einem dafür wirklich kompetenten Arzt.


Geschrieben von: Leyla am: 22.12.11, 13:05:14
Es ist ein Ansatz.
Und es ist nicht so kräfteraubend und zermürbend wie hier in "Schlicktown" auf die Suche nach Spezialisten zu gehen.
Mir fehlt aktuell die Kraft für mehr.


Geschrieben von: 55555 am: 22.12.11, 13:27:02
Mit einer Diagnose hast du aber noch immer keinen Arzt, der Ahnung von den eigentlichen Problemen hat. Du findest vielleicht leichter einen Arzt, der dir mit Diagnose irgendwas verschreibt, aber ob dir das dann wirklich weiterhilft?


Geschrieben von: Leyla am: 22.12.11, 14:05:46
Hier ist eher der (Diagnose-)Weg das Ziel. Ich erhoffe mir dadurch einfach weiterführende Erkenntnisse.
Ob Ich es letztlich tatsächlich zu einer Diagnose kommen lasse, lasse ich offen.