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So bleibt Eduardo Saverin das Opfer einer großen Idee - und gleichzeitig das emotionale Zentrum in der Geschichte. Als einziger wird er als halbwegs normaler Mensch mit normalen Moralvorstellungen und menschlichen Beziehungsmaßstäben inmitten sozial verkümmerter Egomanen dargestellt. Geradezu rührend ist dem jungenhaften Darsteller Andrew Garfield die Eifersucht ins Gesicht geschrieben, als er merkt, dass der wortgewandte Blender Parker mehr und mehr Einfluss auf seinen Freund gewinnt.
Verständnis für den Autisten
Zuckerberg-Darsteller Eisenberg ("Der Tintenfisch und der Wal") schafft es im Gegenzug mit unaufdringlicher, aber aussagekräftiger Mimik, zu jeder Zeit Verständnis für den autistischen Charakter zu wecken, den er verkörpert. So wenig man dem filmischen (wie auch dem realen) Zuckerberg menschlich nahe kommt, so nachvollziehbar wird, wie der unscheinbare Computerfreak aus seinem Frust heraus, nicht in die Clubs der Reichen und Schönen aufgenommen zu werden, einfach einen noch viel größeren, noch viel exklusiveren Club im Internet aufmacht - und Befriedigung daraus zieht, dass jeder hinein will. Ein Facebook-Profil zu haben, gehört inzwischen schon fast zu den sozialen Standards: Wer nicht auf Facebook ist, gehört nicht dazu, kriegt nichts mit, ist nicht cool.