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Thema: Abschied vom alten Auto (http://autismus.ra.unen.de/topic.php?id=6502)


Geschrieben von: 55555 am: 03.04.14, 18:56:43
Seltsam, die Umlaute weisen darauf hin, daß deine Zeichenkodierung eine andere ist. Wie das bei Verfassen im Antwortfeld zustandekommen soll, kann ich mir im Moment nicht erklären. Ich kann mich auch nicht erinnern, daß wir hier schonmal so ein Problem hatten.
Zitat von Gast:
Seine größte Angst ist ein Feuer, bei dem alle Erinnerungsstücke zerstört werden.

Das bestärkt mich in der Annahme, daß es eigentlich um Erinnerungen und gewohnte Abläufe geht, weniger wirklich um die Dinge. Wenn das Umfeld viele entkräftende Barrieren aufweist und das kann schnell der Fall sein ist das Innenleben eines Menschen instabiler - das gilt nicht nur für Autisten sondern ziemlich entsprechend auch für durchschnittliche Nichtautisten, die ähnlichen Dauerbelastungen ausgesetzt werden - und es entwickelt sich mitunter ein besonderes Bedürfnis nach Halt, eben weil man erlebt, daß man unter diesem Umständen nicht immer Herr seines Lebens bleiben kann.

Und das ist für den Part auch ausschlaggebend, den du ja spielen willst. Es ist etwas anderes Gegenstände nicht verlieren zu wollen als Erinnerungen und Teil der eigenen Geschichte nicht verlieren zu wollen in einem aktuellen Zustand des inneren Nicht-Halts.


Geschrieben von: Gast am: 03.04.14, 19:40:29
Ja, das weiß ich. Trotz und alledem muss er das Auto ja abgeben, ob er nun am Gegenstand oder den Erinnerungen hängt. Dass er instabil ist, ist ja genau das Problem. Dass er halt nicht genug Zeit hat mit dem Auto abzuschließen und deswegen so weint usw. Und dabei will ich ihm helfen.


Geschrieben von: Fundevogel am: 03.04.14, 21:01:18
Hhm, irgendwie hab ich das Gefühl, dass durch diese gesuchten Bewältigungsstrategien das Thema immer "heißer" wird und sich im Innern mehr aufbauscht, als wenn es einfach so schmerzhaft hingenommen werden müsste.

Eifrige Hilfesuche kann auch nerven, ganz davon abgesehen, dass sich der, den es betrifft, durch das "Betüddeln" abgewertet fühlen könnte?

Ich sage es einfach mal, nicht sauer sein: Dein Geschriebenes "hört" sich irgenwie an, als habest du eine Lebensaufgabe gefunden, sozusagen als Therapeutin neben dem Therapeuten. Du hast einen sehr sensiblen Lebenspartner: Kann er erkennen, was an dir Krankenschwester sein will und was an dir einfach seine Freundin ist? Zuviel Krankenschwester könnte ich z.B. überhaupt nicht ertragen.


Geschrieben von: Gast am: 03.04.14, 21:20:26
Ich kling hier wesentlich gluckiger, als ich in Realität bin. Keine Sorge, das macht mich nicht sauer, mir fällt ja selber auf, dass es hier krasser rüberkommt. Eigentlich hatte ich auch nicht vor überhaupt so viel zu schreiben. So knapp wie mein Eingangspost bin ich viel mehr...


Geschrieben von: 55555 am: 03.04.14, 22:08:29
Hat er vor eurem Zusammenleben alleine gewohnt?


Geschrieben von: drvaust am: 04.04.14, 02:55:09
Zitat von Gast:
... ich weiß nicht, warum der bei mir die Umlaute so verschlüsselt, bei euch tut er das ja auch nicht traurig wenn mir jemand sagen kann, woran das liegt, ich würde mich freuen.
Zitat von 55555:
... die Umlaute weisen darauf hin, daß deine Zeichenkodierung eine andere ist.
Das ist der Grund, aber wie kommt das?
Tritt das auch bei anderen Websites auf? Dann ist im Browser der falsche Zeichensatz eingestellt.
Tritt das generell auf dem Computer auf? Dann ist im Betriebssystem der falsche Zeichensatz eingestellt.
Es geht nicht nur um Deutsch, sondern auch um ANSI oder UTF-8. Siehe hier. Normalerweise ist UTF-8 richtig.

Ich verstehe das Trennungsproblem, aber manchmal ist ein plötzliches schmerzhaftes Ende besser als eine lange schmerzhafte Trennung. Wenn es nicht anders geht, dann muß es sein. Vielleicht hilft aktive Ablenkung über den ersten Schmerz.
Manchen Sachen trauer ich lebenslänglich nach. Z.B. mein Kinderzimmer fehlt mir, obwohl ich bald 52 bin. Vereinzelt wird für mich die Trennung erst später schmerzhafter.
Aber was muß, das muß.


Geschrieben von: Gast am: 04.04.14, 09:45:32
Er hat vorher so halb alleine gewohnt. Bei seinen Eltern im Haus in einer kleinen Einliegerwohnung. Das Haus wurde seniorenfreundlich umgebaut und wir wohnen jetzt oben. Aber immer mit Wohnungstür dazwischen und gegenseitigem Abstand. Wir gehen nicht einfach nach unten, seine Eltern kommen nicht hoch, sondern wir klingeln gegenseitig.

Natürlich, was muss, das muss. Aber mies geht es ihm dabei ja trotzdem. Ich will ja auch nicht das Unausweichliche verhindern, sondern ihm nur etwas leichter bzw weniger schwer machen


Geschrieben von: 55555 am: 04.04.14, 20:02:02
Wie lange hat er so gewohnt? Wie ist er in dieser Zeit mit entsprechenden Dingen umgegangen?


Geschrieben von: Gast am: 05.04.14, 21:13:05
Etwa zwei Jahre hat er so gewohnt. In der Zeit musste er sich von nichts schneller trennen, als er konnte.