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Thema: Befragung: Lebenssituation und Bedürfnisse im Geschlechtervergleich (Uni Bremen) (http://autismus.ra.unen.de/topic.php?id=7410)


Geschrieben von: SarahT am: 09.05.16, 16:51:09
Ich arbeite bereits mehrere Jahre professionell mit Autisten in verschiedenen Kontexten und habe zudem in meiner Familie zwei Menschen mit Asperger-Diagnose. Besonders die Vielschichtigkeit und die oftmals bemerkenswerten Talente und anderen Sichtweisen finde ich immer wieder beeindruckend.

Nun möchte ich im Rahmen meiner Master-Abschlussarbeit meines Psychologiestudiums an der Universität Bremen die Lebenssituation und mögliche Bedürfnissen von Autisten in verschiedenen Lebensbereichen betrachten. Es werden Fragen zu den Bereichen Arbeit, Ausbildung, Familie und Partnerschaft, soziale Kontakte, Lebensführung und Freizeit gestellt.
Besonderer Fokus liegt hier auf dem Vergleich der Geschlechter, da gerade die lebenspraktische Betrachtung hier bisher deutlich zu kurz gekommen ist.

Mir ist es in meiner Arbeit wichtig zu zeigen, dass es innerhalb des Autismusspektrums große Unterschiede gibt und daher der Begriff Autismus ein sehr komplexes Bild abzeichnet, hinter welchem die verschiedensten Persönlichkeiten stecken können.

Ich freue mich sehr über jede einzelne Antwort, denn ich bin mir bewusst, dass das Ausfüllen eines solchen Fragebogens sicherlich manchmal etwas schwierig und teils unstimmig sein kann. Dennoch habe ich versucht, sowohl Fragen als auch Antwortoptionen so gut wie möglich zu formulieren und zu strukturieren.

Um zumindest eine kleine Entschädigung für euren Aufwand zu bieten, werde ich (sofern ihr möchtet und eure Email-Adresse in dem vorgesehen Feld am Ende der Umfrage hinterlasst) drei Amazon-Gutscheine im Wert von jeweils 20 Euro verlosen.

Vielen Dank für eure Mühe schon einmal im Voraus!

Eine technische Anmerkung: Sollte zu Beginn der Umfrage nicht der Einleitungstext und ein Hinweis auf die Gesamtanzahl der Fragen erscheinen, so klickt bitte unten rechts auf „Antworten löschen, Umfrage neu starten“ - dieses Risiko hat der Dienstleister noch nicht beheben können.

Sämtliche Angaben werden anonymisiert gespeichert und ausschließlich im Rahmen dieser Arbeit und Fragestellung genutzt.

Link: http://selbsteinschaetzung-geschlecht-autismus.limequery.org/index.php/639498/lang-de


Geschrieben von: Antares am: 09.05.16, 17:49:42
Deine Umfrage hat den typischen Charakter:

2 - 3 = 40

wir brauchen nicht mehr "Begleiter" noch mehr "soziales Training" noch mehr Anpassung. Wir bedürfen Inklusion - in allen Bereichen. Barrierefreiheit.

Eine Umfrage die so anstrengend ist, schwierig und unstimmig macht keinen Sinn aus meiner Sicht. Mich stört diese Verbindung Autist-Sein mit alltäglichen Lebenssituationen. Natürlich sind wir verschieden, das steht überhaupt nicht zur Diskussion und geht niemanden etwas an was wir privat machen, außer jemand ist ein Blogger der das gern kund tut oder Ähnliches, so wie alle anderen auch.

Es hat einfach auch niemanden zu interessieren wie wir privat leben außerhalb notwendiger Barrierefreiheit in Städten z.B. Verkehrslärm etc, denn was sollte eine professionelle Fachkraft daraus schließen? Dass wir tatsächlich Menschen sind, die ein Leben führen wie alle anderen...

Es ist irgendwie für mich im Geschmack bitter, wenn ihr tatsächlich das noch nicht wisst und noch herausfinden müsst.


Geschrieben von: SarahT am: 09.05.16, 18:29:51
Deine Vorbehalte kann ich auch auf Grund möglicher Vorerfahrungen nachvollziehen. Allerdings glaube ich, dass nur eine Möglichkeit bleibt:

Wer die gewünschte Barrierefreiheit leisten möchte, muss diese zunächst ja umreißen bzw. wissen was es zu beachten gilt. Um diese Umrisse / Definition zu bekommen, bleibt aber nicht viel anderes als die direkte Frage nach Einschränkungen und Bedürfnissen. Und: ohne das Urteil aller Einzelnen (somit auch in diesem Fall von Autisten) wird so etwas nicht valide, wertschätzend und ehrlich.

Wenn das deine Bedenken und Vorbehalte nicht entkräftet oder zu privat erscheint, so kannst du natürlich auch einfach nicht antworten. Das steht ja jedem frei. Ich danke aber allen, die dies bisher so zahlreich getan haben und schon jetzt meinen Horizont erweitern.

Die Ergebnisse meiner Arbeit werde ich natürlich ebenfalls hier bereitstellen und für Rückfragen verfügbar bleiben.


Geschrieben von: 55555 am: 09.05.16, 19:08:14
Zitat von SarahT:
Wer die gewünschte Barrierefreiheit leisten möchte, muss diese zunächst ja umreißen bzw. wissen was es zu beachten gilt. Um diese Umrisse / Definition zu bekommen, bleibt aber nicht viel anderes als die direkte Frage nach Einschränkungen und Bedürfnissen.

Und, fragst du uns oder machst du eine Umfrage, die bestehende Vorurteile weiterzutragen scheint? Was nutzen all diese Umfragen, wenn die Antwortmöglichkeiten fragwürdig sind?

Umfrage Rechenkompetenz von Nichtautisten
1.) Welche Gleichung ist richtig?
a) 2 - 3 = 4
b) 2 - 3 = 40
c) 2 - 3 = 12

Danke für eure Teilnahme, ihr helft unheimlich dabei die Welt zu einem besseren Ort zu machen.


Geschrieben von: Antares am: 09.05.16, 19:35:03
Mit Deiner Umfrage wirst Du definitiv hinterher nicht wissen, was es zu beachten gilt für Barrierefreiheit. Du fragst NUR nach unserem Privatleben das völlig irrelevant ist und NICHT nach möglichen Barrieren.

Das kann nicht funktionieren. Wenn es Deinen Horizont erweitert nach sowas zu fragen... bitteschön - wir sind Menschen, ja. Finde ich weiterhin bedenklich, dass das in Deinem Horizont nicht enthalten war, dass wir ein Privatleben haben wie alle anderen auch.

Und in der Wissenschaft erst recht... es ist nicht sehr brauchbar für uns, was ihr da macht - selbst wenn es dazu führt, dass ihr uns als Menschen wahrnehmt. Sowas setze ich voraus. Das braucht nicht erforschen.