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Daniel Tammet, 2.3. 22:45 in der ARD

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06.03.09, 05:03:52

drvaust

Ich finde die Situation relativ ruhig und übersichtlich.
Mit ihm sitzen nur drei Personen am Tisch, die kaum durcheinander reden. Wahrscheinlich noch einige Techniker im Hintergrund, die er aber nicht beachten muß. Es geht um ein Thema, sein Thema. Die Situation ist ziemlich geordnet.
Kein Vergleich mit z.B. einer Straßenbahnfahrt im Berufsverkehr. Zumindest für mich wäre eine Unterrichtsstunde in der Schule viel belastender.

06.03.09, 14:04:30

sayo

Ich habe versucht, dein posting zu verstehen.

Ich würde nämlich lieber in der überfüllten Straßenbahn sitzen obwohl es unangenehm ist, besonders im Sommer.
Aber in der Straßenbahn bin ich anonym, niemand kümmert sich um mich, niemand beachtet mich.Ich muß nicht agieren.

Mir wäre es sehr unangenehm zu reden wenn Kameras auf mich gerichtet wären und ein Millionenpublikum zuhörte. Ich hätte totale Angst, etwas Falsches zu sagen, mich lächerlich zu machen.

07.03.09, 03:17:38

drvaust

geändert von: drvaust - 07.03.09, 03:23:17

Zitat von sayo:
Mir wäre es sehr unangenehm zu reden wenn Kameras auf mich gerichtet wären und ein Millionenpublikum zuhörte.
Da sind wir wohl verschieden.
Menschen in der Ferne, die nicht in meiner direkten Umgebung sind, stören mich nicht. Eine Kamera ist für mich ein Gerät, keine Verkörperung des Publikums. Das Publikum, daß mich im Fernsehen sieht, ist für mich so real wie die Menschen die ich im Fernsehen sehe. Die können mir nicht zu nahe kommen, die stören mich nicht. Höchstens daß mich jemand danach erkennt und deshalb stört.
Dagegen in einer vollen Straßenbahn bin ich von vielen Menschen umgeben, die mir ständig zu nahe kommen können, die sich ständig mehr oder weniger bewegen. In einer vollen Straßenbahn bin ich ständig potentiell bedroht, muß auf viele Menschen gleichzeitig achten und reagieren. Ich muß z.B. evtl. ausweichen und jemand durchlassen. Das ist für mich Streß.

Sayo, Du scheinst weniger Selbstbewußtsein zu haben als ich. Mir ist, übertrieben gesagt, egal, was die Menschenmasse von mir denkt. Die sind weit weg. Ich spreche lieber vor einem fernen Millionenpublikum, als mit Personen, die mir direkt gegenüberstehen.
Natürlich habe ich bei meinen Aussagen eine Verantwortung, wenn ich eine Gruppe vertrete. Deshalb würde ich mir meine Aussagen auch gut überlegen.
07.03.09, 07:13:52

Hans

Wenn ich davon ausgehe, daß kein Puplikum im Studio ist,
so wie beschrieben,
dann wäre das auch für mich leichter.
Die Straßenbahn wäre für mich auch stressiger.
07.03.09, 14:38:33

sayo

Haben Autisten im allgemeinen Phantasie?
07.03.09, 20:38:10

Miezekatze

mir geht es eher wie sayo.
ich würde mich auch eher in die straßenbahn trauen als ins studio.
(und wenn mir in der straßenbahn wirklich jemand zu nahe käme, könnte ich ja gleich an der nächsten haltestelle aussteigen und hoffen, dass die nachkommende bahn weniger überfüllt ist. habe ich schon öfter gemacht.)
07.03.09, 22:21:14

55555

Phantasie, wie meinst du das?
08.03.09, 05:28:12

drvaust

Zitat von sayo:
Haben Autisten im allgemeinen Phantasie?
Warum nicht? Soweit ich Autisten kenne, ja.
Sieh mal dazu Autistik-Arts.

 
 
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