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Allgemeine Datenschutzprobleme als Diskriminierungsrisiko

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13.02.10, 17:30:48

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Datenschutz ist ein Thema, das seit langem unterbewertet wird und auf dessen Kosten gerne gespart wird, weil es Kunden erstmal nicht merken.
Zitat:
Bei der BKK Gesundheitskasse sind wegen eines Sicherheitslecks möglicherweise hochsensible medizinische Daten in unbefugte Hände gelangt. Das berichtet das TV-Magazin Kontraste. Ein Sprecher der BKK Gesundheitskasse sagte, das Unternehmen werde erpresst. Mit 1,5 Millionen Versicherten ist die Versicherung die größte deutsche Betriebskrankenkasse,

Nach Recherchen des TV-Magazins hatte die Krankenkasse eine externe Firma mit der Betreuung ihrer Telefon-Hotline betraut. Diese habe einen Subunternehmer angeheuert, der ungelernte Hilfskräfte beauftragte. Die Hilfskräfte hätten von privaten Computern oder Laptops Daten wie medizinische Diagnosen abrufen und speichern können.
Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar zeigte sich schockiert. Bei der Krankenkasse sei offensichtlich beim Schutz personenbezogener Daten vieles versäumt worden sagte er. Ein so leichtfertiger Umgang mit Sozialdaten sei ihm noch nicht untergekommen.

Quelle

Und das ist nur die Spitze eines riesigen "Eisberges". Realistisch getrachtet muß man also bei einer Entscheidung bezüglich Diagnose auch berücksichtigen, daß die irgendwann in Hände von Kriminiellen gelangt.
13.02.10, 22:36:27

drvaust

Es gibt nicht nur Datenschutzprobleme durch Sicherheitslecks.
Es gibt auch spezielle Software zum Datensammeln.
Diese Software durchsucht das Internet automatisch nach personenbezogenen Informationen.
Da wird u.a. nach Klarnamen in Verbindung zu Nutzernamen gesucht, um Daten der Nutzer den Personen zuordnen zu können.
Diese Sammlung von personenbezogenen Informationen ist rechtlich unklar, weil das relativ frei zugängliche Daten sind.
Nutzer dieser Informationssammlungen sind Firmen, wie z.B. Versicherungen und Kreditgeber, und Personalstellen.

Vor kurzem wurde eine Frau entlassen, wegen Aktivitäten im Internet, während sie krank war.
Es werden auch schon Einstufungen von Personen nach Internetaktivitäten erstellt,
wie die bisherigen Einstufungen nach Wohnort (Risikoanalyse).
Da schreibt vielleicht Lieschen Müller im Bastelforum, wo sie als LiMü angemeldet ist, wer sie wirklich ist,
und im Krebsforum schreibt auch eine LiMü. Die Versicherung lehnt dann ab, ungenannt wegen Krebsverdacht.

Also Vorsicht, wenn Daten genannt werden, die direkt zugeordnet werden können.
13.02.10, 22:43:14

Fundevogel

Vor 5 Jahren bereits wurden aus dem niederländischen Kerkrade Medikamenten-Kaufempfehlungen mit persönlicher Adresse in Briefform versandt. Sie enthielten so detaillierte Kenntnisse über Krankheiten, dass sie nur durch behandelnde Ärzte oder Krankenkassen weitergegeben sein konnten. Die Nachforschungen ergaben, dass sie über Briefkastenfirmen versandt wurden.
Ich kann auch bestätigen, dass ein bekanntes deutsches Unternehmen versucht hat, Adressdateien von Krankenhäusern zu erwerben. Dies wurde abgelehnt.

Forthebeautyoftheearth
 
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