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Buchempfehlung: "Karte und Gebiet" - Michel Houellebecq

original Thema anzeigen

10.04.11, 00:22:58

Fundevogel

"Noch nie hatte er etwas so Herrliches gesehen, das so reich an Emotionen und Sinn war wie diese Michelin-Karte der Departements Creuse und Haute-Vienne im Maßstab 1 : 150000."

'Der reiche Künstler kauft immer mehr Land hinzu und errichtet einen riesigen Zaun um sein Gelände. Darin überlässt er die Natur sich selbst. Jed Martin lebt in seinem Refugium fast wie eine Pflanze, in Einklang mit dem Rhythmus von Werden und Vergehen. In dieser reduzierten Existenz beschränkt er sich darauf, wiegende Gräser abzulichten. "Dann wird alles ruhig und zurück bleiben nur sich im Wind wiegende Gräser. Die Vegetation trägt den endgültigen Sieg hervor."'

Buchvorstellung von Andrea Zuleger
10.04.11, 09:49:27

haggard

hast du das buch gelesen?

Zitat:
Sich selbst hat er in Interviews und Romanen als Halbtoten beschrieben. Als jemand, der im eisigen Wasser versunken oder durch einen Panzer aus Leere von der Welt getrennt ist. Die Psychologie würde von Autismus sprechen.

quelle
10.04.11, 10:25:59

55555

Autisten als Halbtote, wie nett. Da hat jemand ja wieder mal richtig Ahnung.
10.04.11, 16:22:04

Hans

Da ist was dran, mich hat man ja auch schon mit einem Untoten verglichen,
" der Hans hat manchmal eine Mimik wie ein Zombie!"

Ich erfülle da scheinbar ein Klischee ;)

Aber bei allen Bekenntnissen zum Autismus würde ich mich deshalb nicht als Halbtoten bezeichnen.

Ist das ein Symptom einer Depression ?
10.04.11, 16:25:04

55555

Nur weil die NA deine Mimik nicht wirklich zutreffend lesen können entstehen ja noch keine Realitäten. ;)
10.04.11, 22:02:10

mockingbird

Ich reagiere auf das Leben in dieser Welt zunehmend mit Erstarrung auf allen Ebenen. Ich kann den Vergleich mit dem Halbtoten also gut nachvollziehen.
10.04.11, 22:10:46

Quadriga

Wie kann man überhaupt halbtot sein?
10.04.11, 22:31:52

55555

Und wie ist das mit dem Panzer aus Leere, welcher von der Welt trennt?
10.04.11, 23:06:31

mockingbird

MoRtiFeR:
Wenn ich dem Leben Attribute zuschreibe wie u.A. Wachstum, Ausdehnung, Vernetzung und zunehmende Komplexität, diese Qualitäten aber nicht mehr gegeben sind und ich trotzdem in einem lebenden Körper stecke, empfinde ich die Bezeichnung "halbtot" als zumindest nicht ganz unrichtig.

55555:
Ich hatte schon immer den Eindruck, nicht auf dem richtigen Planeten oder in der richtigen Dimension gelandet zu sein. Den Begriff "Panzer" hätte ich zwar nicht gewählt, um es zu beschreiben, aber da ich zunehmend bewußt die Leere um mich herum ziehe, um mich von der Welt nicht mehr beeindrucken zu lassen, finde ich ihn durchaus treffend.
11.04.11, 16:52:10

Quadriga

Das nenne ich dann Stagnation in der Geistigen Entwicklung. Man könnte es im Extremfall auch als geistigen Tod ansehen. Wenn Geist und Körper jeweils als ein halbes vom Ganzen angesehen werden, trifft "halbtot" dann wohl auch zu.
 
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