10.02.13, 00:06:09
55555
Mir kam die Idee und ich hatte überlegt, ob das sinnvoll sein könnte. Man könnte in dem Rahmen online ggf. auch spezielle Pseudonyme benutzen, falls Verbindungen zu sonstigen Forenaktivitäten nicht gewünscht wären?
Es scheint ja so zu sein, daß viele Betroffene sich sehr schwer tun das aufzuarbeiten. Ich hatte den Eindruck, daß es helfen könnte lebendiger zu erleben, daß es andere auch betroffen hatte, mit denen man reden kann, die einem antworten.
10.02.13, 12:08:49
i-c-e-berg-goas
hallöchen,
mal ganz dumm frag! was ist ABA?
lg ausm sonnigen süden
10.02.13, 12:33:18
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Aha, offenbar hat da jemand die im Menü verlinkte ESH-Site noch nicht entdeckt.
http://autisten.enthinderung.de/aba
10.02.13, 13:06:05
i-c-e-berg-goas
doch-doch,
nur ist das mit abkürzungen bei mir so ne sache..... ;-(
auch die umgänglichsten begriffe, die mit AS zu tun haben, muss ich immer erst mal nachschlagen-aber dann fällt mir immer gleich alles wieder ein, was es zu bedeuten hat.
;-) dir nen schönen sonntag noch und danke
PS: was dort in etwa beschriebe wird, stellt in etwa die erziehung durch meine eltern dar.
vorallem, bei nichteinhaltung der vorgaben.......vollkommene ignoranz. egtl. wurde ich fast immer nur ignoriert und verbogen, wo es nur ging.
10.02.13, 14:14:58
Waldstein
Ich glaube in der Tat, dass ABA heute öfters angewandt wird, ohne dass die Betroffenen über die Methode informiert werden oder dass der Begriff ABA überhaupt fällt - man könnte sich ja informieren.
Ich war eine Zeit selbst bei einem Therapeuten in Behandlung, von dem ich aber nicht wusste, dass er ein großer Verfechter von ABA ist. Er selbst wendet dies auch privat bei einem Kind an, und zwar rund um die Uhr. Selbst die Au-Pair-Mädchen müssen das erlernen und immerzu anwenden. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie ein Kind gesehen, das in diesem Alter schon so eine absolute Lebensverachtung ausstrahlte - und das ist mir schon aufgefallen, als ich noch gar nicht wusste, dass es DIESES Kind ist (ich hatte es zufällig auf der Straße gesehen und erst später erfahren, dass es DIESES Kind ist, ich konnte zu dem Zeitpunkt also nicht voreigenommen sein). Der blanke Horror, wenn man nicht eine Minute frei entscheiden kann.
Naja, jedenfalls wusste ich davon anfangs nichts. Es hieß immer nur, die Therapie sei dazu da, eine "Nische zu finden" und ich erhoffte mir davon, die Verhaltensweise anderer Menschen besser zu verstehen. Nach ein paar Monaten und um etwas mehr Wissen über ABA und seine Aktivitäten auf dem Sektor informierter, wurde mir langsam klar, was diese "Therapie" sollte. Mir war bis dahin einfach nur aufgefallen, dass er mit mir redete, wie mit einem Grundschüler und sich zwar einerseits vordergründig freundlich, letztlich aber total autoritär verhielt. Eigene Vorschläge von mir und Ideen wurden grundsätzlich abgelehnt. Stimmte ich hingegen seinen - teilweise völlig abstrusen - Vorschlägen nicht zu, wurde sofort extremer Druck ausgeübt. Dinge wurden mir als längst Erwachsenem vorenthalten (heute erst weiß ich, was wohl dahintersteckt...). Usw. usw. - will jetzt nicht die ganze Geschichte ausbreiten.
Da ich schon älter bin und extrem selbständig und sehr selbstbestimmend, hat mich das nicht wirklich biegen können - ich habe das Ganze dann irgendwann abgebrochen. Da ging es nur noch um Macht. Allerdings hat mich das Spektakel für einige Monate so depressiv gemacht wie nie zuvor - und das obwohl ich von ihm gleich mehrere Antidepressiva bekommen habe (ich nenne die heute "Weichmacher").
Wenn ich als selbständiger, erwachsener Mensch schon so behandelt werde, dann muss das für Kinder, die nie ein anderes Leben kennengelernt haben, ein unfassbarer Alptraum sein, aus dem es kein Entrinnen gibt.
Ich glaube, dass Autisten einen perfekten Sensor dafür haben, was und welches Thema für sie gerade "dran" ist und daher perfekte Autodidakten für ganz viele Themen sind. So etwas wird durch ABA systematisch geschrottet. Ich bin sicher, mit ABA hätte ich niemals angefangen zu sprechen, niemals ein Gymnasium besucht, nie ein Einkommen gehabt und nie ein Instrument so gut gelernt. Es ist im Grunde genauso brutal wie diese Festhaltetherapie, wo man durch Zwang lernen soll, Dinge zu ertragen oder wenigstens so zu tun. Das ist so, wie wenn man jemanden zwangsverheiratet und dann sagt: Wirst sehen, die Lieben kommt dann schon irgendwann. Das ist einfach nur noch zynisch.
Aber irgendwie scheint es darum auch zu gehen: man soll KLEIN bleiben und abhängig. Ein Alptraum, der sich nicht in Worte fassen lässt.
11.02.13, 00:40:13
Fundevogel
Als Eltern und "Erziehungslaien" haben wir wie viele andere auch das eine oder andere Buch gelesen, um zu erfahren, wie wir "richtig" erziehen lernen.
Wenn ich denn mal was Angelesenes umsetzen wollte, sagte mir unser Knirps ins Gesicht: "Mama, hast du wieder ein Buch gelesen?".
Wir wurden sehr früh von unserem Kind gespiegelt, was uns wahrscheinlich davor bewahrte, größere Schäden anzurichten.
12.02.13, 21:10:47
wolfskind
man könnte die selbsthilfegruppe auch ausweiten
auf "therapiegeschädigte" ?
12.02.13, 21:28:17
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Auf "Verhaltenstherapie" beziehen? Das Problem ist halt wohl, daß es einen Dschungel an Bezeichnungen gibt und die alle sich angesprochen fühlen sollten und zwar auch konkret, nicht nur irgendwie allgemein vielleicht oder vielleicht auch nicht.
12.02.13, 21:54:25
wolfskind
man könnte es "gruppe für autismustherapiegeschädigte" nennen
denn das was zb im ATZ durchgeführt wird
oder was gängige praxis ist, ist oft eine mischung aus mehreren therapien
ein bisschen ABA ein bisschen teaach und vielleicht noch ein bisschen rumprobieren.
(so hab ich das erlebt)
12.02.13, 22:08:16
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Stimmt, es wird oft verschiedenes vermischt.