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Inklusion vs. Professionalisierung

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10.06.13, 18:22:39

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In etlichen Lebensbereichen Behinderter reguliert der Staat kräftig mit. Er bestimmt welche Ausbildung Assistenzkräfte haben müssen, macht gerade bei kleinen Lösungen erhebliche Probleme mit solchem Hintergrund.

Der Fürsorgegrundsatz sagt: Behinderte sollen gute Hilfe und Förderung erhalten, daher muß ein bestimmtes Grundwissen vorhanden sein. Auch wenn Behinderte selbst andere Personen einstellen würden, so läßt der Staat das in vielen Bereichen nicht zu, oft indem Finanzierungen selektiv verweigert werden.

Der Staat weiß also nach eigener Auffassung besser als die jeweiligen Behinderten, was gut für sie ist.

So hält der Staat weiterhin behinderte Bevölkerungsminderheiten in einer bestimmten engen Parallelwelt gefangen, die zudem noch in bestimmter Weise indoktriniert wird. Die Ausbildungsinhalte werden schließlich von den jeweiligen Bürokratien reguliert und bestimmt. So zwingt dieses Exklusionssystem den Behinderten auch in weiten Teilen ein vorgegebenes Weltbild auf und sorgt dafür, daß auch weiterhin Inklusion und Selbstbestimmung nicht umgesetzt werden, die behinderte Bevölkerungsgruppen in der Gesellschaft fester etablieren würden. Behinderte oder deren Erziehungsberechtigte sollen auch nicht bestimmen dürfen, mit welchen weltanschaulichen Voraussetzungen Assistenzkräfte an ihre Aufgabe herangehen - im Gegensatz zu viel weiterreichenden Selbstbestimmungsrechten bei allgemeinen Erziehungsfragen.

Welche Beispiele für diese Inklusionsbremse fallen euch ein?
10.06.13, 22:41:31

PvdL

Mich belastet am meisten, daß diverse Hilfsangebote nur in der Theorie zu existieren scheinen: "persönliches Budget" und "persönliche Assistenz" kennt man nicht oder weiß zumindest nicht, wo es das gegben solle. Ich weiß wirklich nicht, ob ich weiter daran glauben soll, daß es das gibt.
10.06.13, 22:56:30

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Die Sachbearbeiter denken wohl meist noch in den Kategorien üblicher Leistungsvereinbarungen, die pauschal mit irgendwelchen Heimen, etc. geschlossen werden. Die Erfordernisse hinsichtlich Inklusion werden bei der Prüfung noch kaum berücksichtigt.
 
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