Unsere Welt?
16.07.13, 09:46:00
Unpassend
Es passiert viel in der letzten Zeit, meistens Unerfreuliches. Zum Beispiel das Programm zum globalen Überwachung der Bürger. Man muss sich doch fragen kennen: ist das die Welt die wir uns wünschen? Is das nicht ähnlich wie bei Käfighühnern, denen man erzählt "es is nur zum Schutze vor dem bösen Fuchs"?
Es gibt Menschen die ihr Leben riskiert haben, um die Realität zu beleuchten. sie sind Helden, Hoffnung und Vorbild für künftige Generationen. Wir schulden diesen Menschen unsere Solidarität.
Der erste Schritt ist einfach: unterschreibt diese Petition!
http://www.change.org/de/Petitionen/norwegisches-nobel-komitee-friedensnobelpreis-f%C3%BCr-bradley-manning-und-edward-snowden#share
16.07.13, 11:02:58
55555
Das mit dem Friedensnobelpreis ist eine gute Idee.
Wo man sich in D gerade darüber erregt, daß diesem bösen Rapper sein Integrationspreis vom Burda-Verlag noch nicht aberkannt wurde wäre die Fortsetzung dieser Logik Obama seinen Friedensnobelpreis wieder zu entziehen und diesen dafür Assange, Manning und Snowden zu verleihen.
16.07.13, 11:10:12
Unpassend
Das mit dem Entziehen ist schwierig und gar nicht nötig. Für die Sache Manning Snowden ist es irrelevant, wer vorher diesen Preis erhalten und wer diesen Preis für Obama angestoßen hat.
Jetzt ist nur wichtig, dass die Bürger dieser Welt sich für IHREN Kandidaten einsetzen und dann ist das erzkonservative Nobel-Preis-Komitee am Zug.
16.07.13, 21:09:24
akurei
geändert von: akurei - 16.07.13, 21:10:37
Wichtig: wenn Obama was haben will sei es auch, weil man es ihm weggenommen hat, dann holt er es sich (wieder) und zwar mit der mit Abstand mächtigsten Armee der Welt.
Die Bürger werden nicht überwacht, weil es Terrorismus gibt. Der islamische Terrorismus sieht alt aus gegen die Zahlen derer, die in tödliche Unfälle verwickelt werden.
Angst ist das Stichwort der letzten dreißig Jahre. Angst vor der Arbeitslosigkeit und dem "sozialen Abgrund", den Schikanen der Behörden. Angst vor Rechts- und - jetzt wirds lustig - Linksextremismus. Angst vor China und Indien (schon krass, daß die nun auch über nen Euro pro Stunde haben wollen, was).
Die Medien helfen mehr denje bei der Verbreitung der Angst. Und wenn keine Angst geschürt wird, wird Dummheit verbreitet; Ablenkung: das sogenannte Reality-Tv oder der neuste geistige Bohlendünnschiss. Irgendein bedeutungsloser Kamerageiler muss immer in irgendeinen Pool springen, gefüllt mit Wasser oder Kakerlaken.
Die betreffenden Stellen schauen auf die Testgelände des Deutschlands wie es in zehn Jahren sein wird. Griechenland, Spanien, Portugal. Die erst kürzlich gewonnenen Prügelkenntnisse aus der Türkei werden auch sicher von Vorteil sein. All daß, damit Polizei und Armee vorbereitet sind, wenn die 90% Deutschen ihre für sie geplanten zukünftigen Rollen verstanden haben; wenn die Angst allein nicht mehr ausreichen wird.
16.07.13, 23:39:13
Fundevogel
Wäre nicht der erste Friedensnobelpreisträger, der ein Arbeitsverhältnis mit einem Geheimdienst einging, wissend, dass er sich auch mit aus Staatsräson mordenden Kollegen einlässt, deren Ziel er selber werden kann, wenn er die Spielregeln verletzt?
Und dann jammern, dass demokratische Grundsätze verletzt werden könnten, wenn man ihm den Prozess macht?
Mich interessiert, welche Beweggründe Snowden hatte, dieses ihm bekannte Arbeitsfeld zu beackern, welches Einkommen er wie lange erhielt und warum er nicht krank wurde (wenn ihm die Methoden nicht mehr gefielen) und sich unspektakulär von seinem Arbeitsplatz davon stahl, um vielleicht später in Sicherheit Informationen geschickt zu platzieren.
Großmannssucht?
17.07.13, 13:37:28
PvdL
Man kann Versprechungen (oder mündliche Zusagen oder Ähnliches) offenbar als verbindlich oder als unverbindlich ansehen. Oft ist es schwer, die Verantwortung für Geschehenes richtig zu zu ordnen. Ich hoffe, daß die beiden Pfeifenbläser den Nobelpreis bekommen, weil auf diese Weise wieder der persönliche Einsatz gewürdigt werden würde. Das Ansehen der Institution Nobelpreis hat meines Erachtens durch die automatische oder politische Vergabe an den usanischen Präsidenten Schaden genommen. Die Würdigung des selbstlosen Einsatzes der beiden Pfeifenbläser würde auch helfen zu reparieren.
17.07.13, 16:07:47
Fundevogel
@PvdL: Es handelt sich bei einem Arbeitsvertrag um eine schriftlich eingegangene Verpflichtung (gegebenenfalls an Eides statt und mit Schweigegebot), das ist bei Geheimdiensten nicht anders als bei jedem anderen Arbeitsvertrag. Ob man diese Verpflichtung einhält oder nicht, ist jedem überlassen...aber bei Vertragsbruch sollte man die Verantwortung dafür übernehmen, wie es jeder Postzusteller auch muss, wenn er vertragsbrüchig wird.
Mit einer nach Meinung der Allgemeinheit guten Aktion eine schlechte unsichtbar und unbelangbar machen zu wollen, war über Jahrhunderte Praxis überwiegend vermögender Menschen, wobei ich auch geistige Vermögen meine. Es ist das selbe Prinzip, mit dem großzügige Sozialspender davon ablenken, dass sie ihr Geld z.B. mit Ausbeutung verdient haben.
17.07.13, 22:52:05
PvdL
geändert von: PvdL - 17.07.13, 22:53:49
Kann schon sein, daß er in der Pflicht stand, so wie fast ausnahmslos die Soldaten der Wehrmacht, die sich alle auf Befehlsnotstand berufen haben, wenn sie für Kriegsverbrechen zur Verantwortung gezogen werden sollten. Auch Herr Snowden hätte sich darauf ausruhen können. Er hat aber erkannt, daß die Grundrecht vieler Menschen verletzt werden und deshalb den Weg gewählt mit allen damit verbundenen Risiken, den er eben gegangen ist.
Jeder Mensch sollte das Recht haben, von einem Vertrag zurück zu treten, wenn die Vertragserfüllung bedeutet, Rechtsverletzungen zu begehen oder zumindest zu begünstigen.
18.07.13, 00:04:09
Fundevogel
Der Vergleich "hinkt" gewaltig. Während die meisten Soldaten der Wehrmacht völlig überrascht wurden, wenn sie Hinrichtungen von Zivilisten vornehmen mussten und unter dem Druck handelten, selbst au der Stelle standrechtlich erschossen zu werden oder ihre Familie in Sippenhaft genommen wussten, hat sich Snowden freiwillig, gut bezahlt und von der Richtigkeit seiner Arbeit und der Arbeit der Kollegen überzeugt ins Reich des Bösen begeben und das nicht als verdeckter Ermittler sondern als Sympathisant und gewollt Aktiver.
Zu was Geheimdienste fähig sind, kann Tageszeitungen entnommen werden und vielen Geschichtsbüchern, da fällt es mir schwer, einer Unschuldsvermutung zu folgen. Grundrechte sind ihnen völlig egal.
Geheimdienste lassen hinrichten und richten selbst hin, außerhalb jeder Rechtsordnung. Wer sich - staatlich abgesichert - mit ihnen außerhalb des geltenden Rechts bewegt oder zuarbeitet, läuft in Gefahr mit dem Maß gemessen zu werden, mit dem er gemessen hat.
Es ist wohl eine brüderliche Laune des Schicksals, dass er in einem Land Asyl erhält, dessen Präsident einmal Direktor des Inlandgeheimdienstes der russischen Föderation war?
Von einem Vertrag kann man durch Kündigung zurück treten, das geht - wenn auch schwieriger - bei Geheimdiensten ebenfalls. Ein entsprechender Passus findet sich in vielen Verträgen.
Bleibt die Frage: Warum kein "geordneter Rückzug" sondern ein versuchter "Paukenschlag"?
18.07.13, 01:22:50
drvaust
Bleibt die Frage: Warum kein "geordneter Rückzug" sondern ein versuchter "Paukenschlag"?
Konnte er sich geordnet zurückziehen? Es gibt das Klischee, einen solchen Geheimdienst kann man nur in einer Art verlassen, durch Tod. Bei einem geordneten Rückzug hätte er für immer schweigen müssen. Vielleicht wollte er aber die Welt warnen. Der Soldat Bradley Manning (WikiLeaks-Informant) wollte nur die Welt warnen, jetzt droht ihm die Todesstrafe.
Ich vermute, Edward Snowden ist mit guten Absichten, als Patriot, zur NSA gegangen. Erst dort wird er richtig gemerkt haben, wie dreckig die NSA ist. Die meisten Menschen wollen an die guten Absichten ihres Staates, mit allen Organisationen, glauben. Die Vorstellung, daß man in einem verbrecherischen Staat lebt, Teil der organisierten Kriminalität ist, ist nicht schön.
Ich denke, der Friedens-Nobelpreis ist schon lange entwertet. Nicht erst, seit Barack Obama den Preis bekam, weil er den Wahlkampf gegen Bush gewann. Den Preis bekamen schon Kriegsverbrecher, weil sie ihren Krieg unterbrachen.
19.07.13, 21:25:48
Unpassend
hallo Fundevogel,
Der Vergleich "hinkt" gewaltig. Während die meisten Soldaten der Wehrmacht völlig überrascht wurden...
da bin ich einer anderen Meinung. Es gab zwar nicht viele in der Führungsebene der Wehrmacht, die sich gegen Hitler gewagt hatten. Heute werden sie als Helden und Vorbild für künftige Generationen gefeiert. Ein Mensch ist vor Allem eigenen Gewissen verpflichtet und nicht irgendwelchen Verträgen.
Du darfst zwar Manning und Snowden als Verräter verstehen, verstehe aber bitte was Zweck und die Motivation dieser Menschen war. Insbesondere ist Snowden zu bewundern, denn er wußte ganz genau, wie es um sein Leben bestellt wird, welche Gefahren drohen, wenn er nur Russland oder China um Asyl bittet und zwar dass man ihm zu kommunistischen Agenten erklärt und seine Arbeit für die Menschheit so abwertet. Denke an andere Verräter: Ethel und Julius Rosenberg. Sie haben dafür gesorgt, dass es ein militärisches Gleichgewicht für Jahrzehnte gab und kein globales Krieg ausbrach.
Sind wir nicht wieder zu solchem Punk angelangt? Es ist was im Busch unsere Medien werden immer einseitiger in der Berichtserstattung ein Quintchen Skepsis ist geboten. Das ist der Gebot der Stunde.
19.07.13, 22:54:14
Hans
Bei Nelson Mandela hat der Preis was bewirkt ...