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Metastudie: Psychologische Fachpublikationen weisen überwiegend grob fehlerhafte Ergebnisse aus

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28.08.15, 10:39:00

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Zitat:
In dem mehrjährigen Großprojekt prüften die Psychologen seit 2011 systematisch, wie zuverlässig publizierte Resultate tatsächlich sind. Dazu wählten sie 100 Studien aus, die im Jahr 2008 in drei renommierten psychologischen Fachzeitschriften veröffentlicht wurden.

Diese 100 Versuche stellten dann diverse Forscherteams unter möglichst identischen Bedingungen nach. Resultat: In nicht einmal der Hälfte der Fälle konnten sie das frühere Resultat bestätigen. Während 97 Prozent der Originalstudien klare Ergebnisse hatten, waren es bei den Wiederholungen lediglich 36 Prozent.

Quelle
30.03.16, 17:28:56

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Zitat:
Willenskraft nutzt sich ab – und ist trainierbar. Hunderte Veröffentlichungen, Zeitungsartikel und Alltagstipps basieren auf dieser 1998 erstmals veröffentlichten Theorie, die seit der Jahrtausendwende fester Bestandteil psychologischen Fachwissens ist. Doch 24 unabhängigen Arbeitsgruppen gelang es nun in einer gemeinsamen Studie nicht, den vermeintlich fundamentalen, als "ego depletion" bekannten Effekt aufzuspüren. Für sich betrachtet ist das nur ein Einzelergebnis. Aber es legt beispielhaft offen, wie ernst die methodischen Probleme in der Psychologie und auch den restlichen empirischen Wissenschaften inzwischen sind.

Denn der Befund ist nur die neueste Eskalationsstufe eines Streits, der die Psychologie seit einem Jahr in ihren Grundfesten erschüttert. Im Juni 2015 nämlich versuchten Freiwillige das eigentlich Selbstverständlichste der wissenschaftlichen Welt: Experimente zu wiederholen und dabei das Gleiche herauszubekommen. Die Forscherinnen und Forscher kamen zu einem dramatischen Ergebnis – nicht einmal die Hälfte der untersuchten Experimente aus der Verhaltenspsychologie sei reproduzierbar.

Quelle
30.03.16, 19:53:39

Anima

Das wundert mich ehrlich gesagt gar nicht...

Eigentlich erschreckend, wie viele Ergebnisse aus psychologischen Studien in das allgemeine gesellschaftliche Wissen eingeflossen sind und sich dann nicht einmal replizieren lassen.
23.09.16, 21:32:21

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Zitat:
Seit Jahren wartet die moderne psychologische Forschung mit spektakulären Einblicken in die menschliche Natur auf. Wenn Forscher zum Beispiel herausgefunden haben, dass ein Mensch, der lächelt, automatisch glücklicher wird oder Kinder von Geburt an Nachahmungstalente seien, werden diese Erkenntnisse schnell zu unumstösslichen Wahrheiten. Der Weg in populärwissenschaftliche Magazine und Fernsehserien ist dann nicht mehr weit.

Jetzt hat der britische Neurowissenschaftler Christian Jarett die Studien gesichtet, in denen unabhängige Forscher die einleuchtendsten Erkenntnisse noch einmal unter die Lupe genommen haben. Sie versuchten, die Fragestellung mit neuen Probanden zu wiederholen. Doch die plausibelsten Erkenntnisse, die wir so gerne glauben, lassen sich oft nicht bestätigen. Das bedeutet noch nicht, dass sie falsch sind. Sie zeigen einfach, dass die Seele des Menschen schwierig wissenschaftlich messbar ist. Wir zeigen eine Reihe berühmter Erkenntnisse, die noch immer fraglich sind.

Quelle
 
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