Das mag für viele weit weg sein, für mich ist es das nicht so, weil ich mal mit Exil-Iranern befreundet war. Vor kurzem drückte mir eine unglaublich sympathische Iranerin ein Faltblatt des Menschenrechtszentrums für ExiliranerInnen e.V. in die Hand. Demnach hat es im persischen Kalenderjahr 1384 (20.3.2005 - 20.3.2006) im Iran 182 Hinrichtungen gegeben, darunter auch Kinder bzw. Jugendliche unter 18 Jahren. Außerdem 63 Stilllegungen von Tageszeitungen und 7000 Inhaftierungen aus politischen Gründen. Eine UN-Resolution vom 18.12.2005 verurteilt die Menschenrechtsverletzungen im Iran, insbesondere die Hinrichtungen Minderjähriger und die ständigen Verletzungen der Versammlungs- und Meinungsfreiheit, die Verletzung der Rechte von Frauen und ethnischen und religiösen Minderheiten.
Trotz der enormen Repression gibt es zahlreiche Proteste: Nach Auskunft der Menschenrechtsorganisation gab es im vergangenen Jahr über 4100 Proteste, Streiks und Zusammenstöße zwischen Bevölkerung und unterdrückenden Truppen. Mindestens 1380 der Proteste seien von Arbeitern, 737 von Studenten, Akademikern und Universitätsprofessoren organisiert worden. Auch in den Gefängnissen gab es Hungerstreiks.
Weitere Informationen:
http://www.iranmei.de
Jahresbericht von Amnesty International für 2005
Ich poste das mal hier, weil ich so den Eindruck habe, dass die Menschen im Iran, die für Freiheit und Selbstbestimmungs kämpfen, vom Rest der Welt ziemlich vergessen werden.