Aus meiner Erfahrung weiß ich, je mehr Druck erzeugt wird, desto mehr Gegendruck entsteht.
Bewerte Deine Art der Kommunikation nicht zu hoch, denn das gesagte Wort macht nur 30 % der gesamten Kommunikaton aus. Der Rest fällt auf Mimik, Gestik, Körpersprache, Betonung und Blickkontakt.
Sie kommuniziert mit Gesten, warum denn nicht? Wenn es funktioniert, würde ich sie garnicht zu den Karten bewegen wollen.
Die Lehrer und Psychologen sind dumm wenn sie meinen einen Autisten Konditionieren zu können, sie teilt sich mit, was will man mehr. Wenn Druck ausgeübt wird, dass sie es auf eure Art machen muss, kann es später zu Depressionen führen. Ihr wird mehrmals täglich vor Augen gehalten, sie ist falsch, sie ist defekt, funktioniert nicht richtig.
Die Lehrer und Psychologen sollten lieber mit Deiner Tochter und nicht gegen Deine Tochter arbeiten.
Wenn man mit Dir ab Morgen nur noch Spanisch redet, weil es so ist und alle nur so kommunizieren, Du aber weiter deutsch reden willst, die anderen Dich trotzdem verstehen, kannst Du nicht nachvollziehen, warum man Dich dazu zwingt jetzt spanisch zu reden.
Kommunikation ist der erste und wichtigste Schritt, sein Kind verstehen zu lernen - wenn sie kommuniziert sollte man lieber sich darauf konzentrieren, sein Kind und dessen Bedürfnisse zu verstehen und beim Ausleben behilflich sein.
Nicht zu sprechen (ich gehe mal davon aus, dass es nicht daran liegt, dass ihr Sprechen motorisch schwer, bzw. unmöglich wäre) und das Verweigern von Karten, gibt ihr den einzigen Schutz vor den unsensiblen Menschen, öffnet sie diese Tür, gibt es kein zurück. Ich denke, sie ist intelligenter als Du es ihr zutraust. Wenn sie sich wegdreht, ist es eine Ablehnung. Niemals sollte man gegen den Willen arbeiten, wenn man mit dem Kind in Einklang ist, entsteht ein gegenseitiges Verständnis, es liegt in der Natur des Menschen, sich zu entwickeln und zu lernen. Seinen Horizont zu erweitern. Deine Tochter wird lernen, wird sich entwickeln. Nur weil sie sich nicht den U-Untersuchungen kompatibel entwickelt, wird es nicht so sein, dass sie nicht lernt.
Ich würde sie dann wie einen Mensch behandeln, der es vorzieht nicht reden zu "können". Denn für Autisten ist das Kommunizieren mit Nichtautisten meist sehr anstrengend und unter Umständen auch sehr nervenaufreibend, da die Nichtautisten vieles falsch verstehen und auch die Autisten vieles was Nichtautisten sagen falsch verstehen. Denn Nichtautisten sagen etwas und meinen etwas anderes, sie deuten etwas an und denken sich den Rest und setzen voraus, der Gesprächspartner wird das gedachte trotzdem verstanden haben. Autisten verstehen alles wörtlich und berücksichtigen nicht gesagte und lediglich gedachte Dinge nicht.
Ist sie bloß Autistin oder hat sie einen angeborenen Hirnschaden?
Es ist nicht schön, das Anderssein wollen heißt, wegsperren in Einrichtungen. Es ist zu früh davon auszugehen, dass Deine Tochter ohne euch nicht leben kann. Es gibt heute viele Autisten in Einrichtungen, weil es bequem ist und Geld bringt.
Die Forschung ist nicht weit genug um zu wissen, wie sich ein Autist wirklich entwickelt. Welche Entwicklungsstufen kommen wann?
Wenn ein Mensch sich mit Gestik verständlich machen kann, ist es meistens wohl auch möglich, dass er alleine versteht Körperpflege zu betreiben. Alleine versteht von A nach B zu kommen und dann kann man auch vermitteln, einkaufen zu gehen und andere Dinge, die ein selbstständiges Leben möglich machen. Ausbildung, Beruf halt Geld verdienen.
Wenn Du jetzt schon an Einrichtungen denkst, arbeitest Du vielleicht nicht bewusst, aber doch mittels Deines Unterbewusstseins unbeabsichtigt darauf hin (Eines meiner Lieblingsbücher Dr. Joseph Murphy, Die Macht Ihres Unterbewusstseins).
Ich weiß, mein Sohn wird niemals in einem Heim Leben, ich weiß er hat frühkindlichen Autismus, ich weiß, dass er weiß was er will und einen starken Willen besitzt - also weiß ich, dass er sein Leben meistern wird. Daran glaube ich ganz fest, weil ich weiß das er es kann.
Ich würde mir meinen Plan A suchen und Plan B gibt es nicht. Für mich wäre Plan B ein Heim - und ich mag die Heime in denen
Menschen mit Autismus [Laut Forenregeln diskriminierender Begriff] untergebracht werden nicht - sie können keine Alternative sein.
Irgendwann weggesperrt zu werden weil man anders ist - keine gute Zukunftsaussicht um Leben und Lernen zu wollen.
Du hast doch viel mit Pflanzen zu tun (schließe ich aus Deinem Profil) - wie verschieden sind die Kakteen und die Azaleen, die Palmen sind ganz anders als die Zimmerlinde. Das eine Pflänzchen braucht viel Wasser, das andere kaum Wasser. Die eine will gedüngt sein oder hell stehen, die andere eher dunkel im kargen Boden. Die Pflanzen gab es schon viel länger auf der Erde als uns Menschen, die Evolution hat einiges gezaubert wenn man die Unterschiede sieht.
Wir Menschen sind noch nicht so lange da - trotzdem sehe ich da einige Zusammenhänge, was die unteschiedlichen Bedürfnisse betrifft. Sie es so, Deine Tochter ist ein ganz besonderes Pflänzchen, sie bedarf viel Liebe, noch mehr Selbstvertrauen und das Gefühl akzeptiert zu werden, so wie sie ist. Nicht ertränken in Bedingungen, die erfüllt werden müssen, sondern lieber freuen, an Dingen die sie neu erlernt hat und mit Freude macht.
Dann blüht sie auf und ist glücklich.