HundundKatz
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"Da sich meine Struktur im erheblichen Maße verändert hat, vermag ich diese Strategien nicht mehr zu verstecken"
Inwiefern hat sich deine Struktur geändert. Meinst du wegen des Beziehungsende ?
"Jedesmal wurde er wütend, weil ich ihn kaum ansah bzw. gar nicht (je nach Situation). Ihm sei es sehr wichtig, das ihn jemand ensieht, während man sich mit ihm unterhält.
Zum Weiteren konnte er nicht verstehen, dass ich nicht in Konzerte wollte,Märkte, Groß-Veranstsltungen, Kino u.s.w..."
Ich kenne das in umgekehrter Weise von meinem Partner, der sich dann auch von mir getrennt hat. Es ist einfach verzwickt. Ich konnte auch nichts verstehen und war verzweifelt. Und ich liebe ihn. Es ist so, dass man sich erst mal gar nicht vorstellen kann, dass es eine
so andere Welt gibt. Man sieht mit den eigenen Augen, mit dem eignen Verständnis so wie man es erst mal kennt und für "normal" hält. Das Verhalten des Partners bezieht man auf sich selber, ....er liebt mich nicht..... Da kommen dann Ängste hoch, Ängste vor einer Trennung,
die dann auch noch eintrifft.
"Das beängstigt mich- weil gesagt wurde, das ist nicht normal. Ich kann doch nichts dafür. Wieder bekomme ich vermittelt, dass ich nicht normal bin-nicht so, wie andere."
Wenn mein Freund zu mir gesagt hätte. Ich bin Autist. Ich brauche meinen Rückzug, um zu mir zu kommen. Ich kann dir nicht in Augen sehen, weil es mir nichts bedeutet und mich
von meiner Konzentration ablenkt. Wenn ich nicht so sein kann, wie ich es brauche, muss ich die Beziehung beenden..... DANN hätte ich die Chance gehabt anders zu reagieren, wieder innerlich zur Ruhe zu kommen, mich zu informieren und ihm das was er braucht zu lassen.
Du kannst nichts dafür, er kann nichts dafür !
"Ich vermisse nichts, was ich zuvor in der Beziehung hatte und kann mir auch nicht vorstellen, dass ich solch eine Art von Beziehung jemals wieder haben möchte."
Du vermisst vielleicht nichts, weil es in der Form nur anstrengend für dich war, "leider".
Aus meiner Sicht, hilft Klarheit auch zur Veränderung. Und wenn dein Freund die Klarheit gehabt hätte, hätte er anders agieren können und ihr hättet vielleicht eine wunderbare Beziehung geführt. Es liegt an den Umständen und nicht an den Menschen.
"Ich habe den Boden unter den Füßen verloren"
Ich kann das nur aus meiner Sicht sagen aus NT Sicht. Ich habe durch die Trennung auch den Boden unter den Füßen verloren. Es ist ein wenig wie Sterben.
Es äußert sich natürlich anders als bei dir. Ich glaube bei dir ist es die Struktur, aber vielleicht wird sich eine neue Struktur bilden.
Für mich ist es sehr schwer nach zu vollziehen, dass scheinbar der Partner in keiner Weise vermisst wird oder an ihn gedacht wird (?). Ich denke täglich an ihn. Auch wenn wie du beschreibst, es eine Achterbahn war.
So wie ich versuche euch so anzunehmen wie ihr seid, zu verstehen, zu hinter fragen, sachlich zu bleiben. Ich freue mich auf eure Beiträge und lerne täglich dazu. So würde
ich mir manchmal wünschen ihr würdet unsere emotionale Seite versuchen zu verstehen.
Du schreibst:
" Es macht mich traurig, dass das nicht akzeptiert wurde."
Genau so hat er sich, mit großer Wahrscheinlichkeit, nicht akzeptiert gefühlt. Nur mit gegenseitigem Verständnis, viel Geduld miteinander kommunizieren (auch über
Mails oder Briefe) ist ein Miteinander möglich. Doch ich hab das Gefühl das Partnerschaften hier keinen großen Stellenwert haben im Gegensatz zu Eltern-Kind Beziehungen.
(Ich möchte das hier nicht bewerten und ich weiß, dass hierauf einige Anmerkungen von euch kommen werden.) Was alles versucht wird, um ein autistisches Kind zu unterstützen, finde ich bewundernswert, einzigartig. Warum ist einem der Partner nicht so viel wert.
Diese Frage lässt mich einfach nicht los. Bitte verzeiht mir, wenn ich etwas falsch formuliert habe. Ihr kennt mich ja schon eine Weile. Und ich glaube ich schwer abgeschweift.
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