Engelfrau64
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Hallo, Zusammen!
Ich bin neu in diesem Forum.
In meinem 44-jährigen Leben mit den verschiedensten Krankheiten und anderen Schicksalsschlägen konfrontiert.
Ich habe einen frühkindlichen Gehirnschaden.
In meinem 30. Lebensjahr bekam ich Epilepsie.
Seit 1996 bin ich Dank Medikament vollkommen anfallsfrei.
Ich habe zwei Schwestern.
Die eine Ergotherapeutin, die andere Musiktherapeutin.
Meine Mutter ist 76 Jahre alt.
Und hat bisher eigentlich immer zu mir gehalten.
Denn meine beiden Schwestern sehen mich nur als therapiebedürftigen Menschen und nicht als Schwester.
Dabei habe ich mein Leben im Griff, bin berufstätig, habe keine Schulden und nehme keine Drogen.
Der Beruf strengt mich sehr an und bin daher in meiner Freizeit sehr ruhebedürftig. Ich arbeite in Bielefeld und meine Mutter wohnt in Münster. Zwei meiner Geschwister und mein Neffe wohnen bei Münster. Früher bin ich immer jede Woche hin und hergefahren, was ich inzwischen abgeschafft habe, weil es so oder so nichts bringt. Die Familie ist auseinander gebrochen. Allen voran mein Elternhaus verkauft worden und mit der Fahrerei habe ich nur meine Gesundheit ruiniert. Also wurde es an der Zeit, dass ich auch mal nur an mich denke. Wenn ich an den Wochenenden dann doch noch hin und her fahren muss, ist es für mich zunehmend eine hohe Belastung. Denn auf der Arbeit muss ich inzwischen in 2 Abteilungen gleichzeitig arbeiten, was mich noch mehr anstrengt. Als Angestellte hat man es ja "so gut" nach dem Motto, den ganzen Tag die Füße nur auf den Tisch und ständig Kaffeepausen. Von wegen.
In der Woche von Fronleichnam war meine Mutter bei meiner Musiktherapeuten-Schwester in Berlin. Ich sollte/durfte nicht mit, weil u. a. Dinge besprochen werden sollten (wie Testament), die mich nur gelangweilt hätten. Wahrscheinlich wurde aber eher über mich gesprochen als über das eigentl. GRundthema der Berlin-Reise meiner Mutter.
Ich kann natürlich nichts dagegen machen, falls bei mir irgendwann demnächst ärztlicherseits Autismus bzw. autistische Züge festgestellt werden sollte. Und ich habe auch nichts gegen chronisch Kranke bzw. Behinderte, weil ich schließlich selber eine bin. Dieses Urteil meiner Mutter bzw. Familie trifft mich dennoch sehr hart. Denn die Biographie meiner Mutter ist auch nicht ganz sauber in Bezug auf eventuelle Reinheitsgebote.
In meiner Verhaltensbiographie mag es schon Hinweise darauf geben und ich habe die Autismustests im Internet gemacht, die auf leichte autistische Züge hinweisen.
Manchmal wünsche ich mir jedoch, lieber Krebs zu haben, weil dann die Ungewissheit eines fragwürdigen Lebens ein Ende hätte (jedenfalls meins).
Immer nur Krankheiten und Schuldzuweisungen, dass ich nicht perfekt bin und Herumgezerre.
Man kann es nicht immer gut ertragen so ein Leben.
Gruss,
Engelfrau64
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