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Autor Nachricht
biene63
(Standard)

Hallo,

in der Meta-Nische hab ich eben geschafft meinen "Dank" zu posten wegen Azarels Info an mich, ich brauche mich nicht neu einzuloggen, es sei alles in Ordnung. Bin sehr erleichtert.

Wenn da ein sachlicher Beitrag ist, ne Ja-Nein-Frage oder so, kann ich relativ schnell antworten. Es sei denn, diese Frage verursacht in mir einen Gefühlssturm.

Wenn da ein Angebot ist, irgendein Element auf den traditionell ein Dank erwartet wird aufgrund anerzogener gesellschaftlicher Regeln, dann gibt es in mir eine Barriere: "Ne, mach ich nicht".

Wenn es in mir tatsächlichen Dank gibt, dann kommt dieser Dank hoch und will seinen Ausdruck finden....irgendwie ist dieser Weg mitunter sehr lang...und manchmal trifft dieser Dank auf solche blöden Barrieren.

Darum meine Frage an Euch:
Wielange braucht Ihr zum Beantworten sachlicher Informationen - wielange braucht Ihr, um auf solche Information ein erkennbares Feedback geben zu können?

Gibt es / entwickeln sich auch in Euch solche "Barrieren", denen Ihr dann erstmal ausgeliefert seid. Habt Ihr Möglichkeiten gefunden, um solche Barrieren zu bearbeiten? Tragt Ihr sie ab, baut Ihr Häuschen damit, pflanzt Ihr Blumen drauf, grabt Ihr Tunnel, nutzt Ihr solche Barrieren fürs Marathon-Training und für Hürdenlauf?
Wielange braucht Ihr, um solche Barrieren in eine für Euch annehmbare Form zu geben?

Wielange braucht Ihr, um auf Infos mit emotionalem Gehalt Feedback geben zu können?

Fragende Grüsse von biene63
20.01.11, 08:27:28
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

Wenn eine Freundin von mir Informationen erhält, die ihr bisheriges emotionales Weltbild beunruhigen, beendet sie abrupt das Gespräch und verhält sich Tage später so, als hätte die Unterhaltung nie stattgefunden. Ich weiß, dass sich das Gesagte bei ihr ablegt. Sie inszeniert Theaterstücke und transportiert darüber das, was sie an Wahrheiten und Emotionen los werden muss.
Schriftlich wirkt sie sehr distanziert, so als habe sie sich wie ein Paket verschnürt. Mündlich geht sie nur aus sich heraus oder ist auch schon mal unkontrolliert, wenn sie die Unterhaltungspartner sehr gut kennt und zu ihnen Vertrauen hat. Ich denke, dass diese Sicherheitssysteme eine Schutzfunktion haben.

Mit Ausnahme sentimentaler teils kleingeistiger Kindheitsrituale (Elternpaket) versuche ich täglich bewusst gegen meine Barrieren anzugehen und benutze den Humor, eine gewollte Distanzlosigkeit nicht undespektierlich erscheinen zu lassen. In dieser "Wärmezone" können viele Menschen erreicht werden, die hohe Mauern um sich herum errichtet haben.

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
20.01.11, 10:48:03
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Entscheidend ist wohl was für Emotionen im Spiel sind, ob es nach NA-Art gehen dürfte oder nach autistischer Art.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
20.01.11, 11:10:53
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haggard
(Autistenbereich)

geändert von: haggard - 20.01.11, 12:07:40

vollkommen emotionale äußerungen schrecken mich irgendwie ab. bei denen wird oft so viel geäußert, dass ich gar nicht weiß um was es überhaupt geht. meine erfahrung ist, wenn nachgefragt wird, kommt noch mehr davon. das überfordert mich so wie zu kinderzeiten die ganzen kinderbücher in meinem regal, die ich alle gar nicht gelesen habe, weil dort für mich nur unverständliches stand. eines musste ich lesen, tat ich auch wort für wort, doch der inhalt der geschichte: ?. den titel weiß ich noch, so wie ich bei ähnlichen threads vielleicht auch etwas mit dem titel anfangen kann - doch selbst die titel sind manchmal schon nur ein rätsel. in diesem forum ist das selten so schlimm.

feedback gibt es dann also entweder gar nicht, oder es dauert so lange, bis ich etwas sinnvolles zum beantworten gefunden habe - oder ich finde es unsinnig zu beantworten.

wenn es um eltern geht, die was wegen ihrer kinder fragen, denke ich oft schon: egal. in der vergangenheit wurde ich schon so oft in frage gestellt. eltern fragen eltern: bitte. sollen sie mit sich selbst "glücklich" werden. irgendwann äußern sie solche unwahrheiten oder krass schädliches in bezug auf autisten oder anderes, dass ich mich dann doch wieder "ungefragt" einmische. mir ist es dann herzlich egal, ob den anderen dann "der kragen platzt".

ferner habe ich phasen, in denen kommunikation meinerseits ziemlich unmöglich ist. das kann eine "barriere" sein - doch diesbezüglich hilft nur warten. das ist wie bei einem epileptischen anfall - da "hilft" auch nur "abwarten" bis der zustand wieder vorbei ist.

bei für mich unverständlichen äußerungen habe ich irgendwann auch keine lust mehr zu versuchen, mir die aussagen zu übersetzen oder übersetzen zu lassen.

dann gibt es menschen, die mir irgendwann einmal sehr früh sehr dumm gekommen sind - selbst wenn sie gravierende probleme hätten und ich die lösung wüsste - nada.

bei manchen leuten verstehe ich deren problem nicht. wenn sie wiederholt das gleiche fragen, scheinen sie selbst doch nicht in der lage zu sein, sich ihre fragen selbst zu beantworten - dann bin ich manchmal "gnädig".

manche schreiben immer wieder das gleiche, obwohl sie das selbe vor einer weile schon einmal äußerten und auch antworten erhielten, die weitergeholfen hätten - da "steige ich aus".

selbst bei "ja/nein fragen" ist es oft nicht klar kurz in einem satz zu antworten, wenn zwar die frage an sich klar ist, der fragende aber ganz offensichtlich bestimmte zusammenhänge gar nicht kennt und die frage an sich eigentlich falsch ist. dann muss - geht ja oft um kinder - erklärt werden, nachgefragt werden etc., weil ich es unverantwortlich finde, auf eine falsche frage dann eine halbfalsche antwort zu geben. aber so etwas führt bei nichtautistischen menschen oft zu problemen. da kann ich mich im vorfeld lange selbst fragen - soll ich antworten? soll ich nicht antworten? soll ich? soll ich nicht? manchmal antwortet dann ein anderer so ähnlich wie ich geantwortet hätte und dann "muss" ich nicht mehr antworten.

ähnliches prinzip: wenn irgendwer schon die antwort gab, ist es für mich unsinnig, wenn danach noch 100 leute die gleiche antwort schreiben würden. aber nichtautisten scheinen so etwas zu wollen? so etwas wie einen publikums-joker? wenn die meisten antworten übereinstimmen, wird das richtig sein?

wenn ich irgendwo x-antworten gelesen habe, die meiner meinung nach/vom eigenen erleben her gar nicht zutreffend oder grob falsch sind, antworte ich. dass ist dann natürlich eine "abweichende" antwort - und der fragesteller nimmt solche "abweichenden" antworten wohl nicht ernst nach diesem publikums-joker. dann verfolge ich das thema noch eine weile - und selbst wenn erst nach tagen, wochen, monaten oder vielleicht auch jahren der fragesteller aktualisiert und dann genau das angibt, was ich irgendwann einmal geantwortet hatte, wird das aktuelle des fragestellers (ggf. auch durch ihn selbst) als total neue erkenntnis gewertet, worauf noch niemand vorher gekommen wäre. dann habe ich wieder einen punkt erreicht, an dem ich "alle" menschen für ziemlich blöd halte, worunter dann quasi andere menschen leiden, weil ich dann für eine weile keine lust mehr auf kontakte zu anderen jeglicher art habe - außer zu meinen vertrauens-/bezugspersonen (die bei mir einen anderen status besitzen als bloß "mensch").

dann gibt es auch die situation, in denen mir tatsächlich auch jemand antwortet, wenn ich mal wegen mir eine frage habe - in der regel erhalte ich eigentlich keine antworten. woran das liegt, weiß ich noch nicht. wenn also zu einer mir wichtigen sache doch eine antwort erfolgte, bin ich erst einmal überrascht, weil ich schon davon ausgehe, eher keine antwort zu erhalten. manchmal ist die antwort auch positiv überwältigend, dann freue ich mich tagelang darüber und lese immer wieder die antwort oder rezitiere sie geistig immer wieder auswendig - selbst wenn das mehrere seiten sind, bis mir einfällt, dass ich vielleicht auch mal antworten sollte. manchmal ist aber auch so viel zeit vergangen, dass ich nicht weiß, ob es sinnvoll ist, dann noch zu antworten - und wenn ich mich nicht entscheiden kann, passiert meinerseits gar nichts.

oder ich antworte wochen oder monatelang vielleicht auch jahrelang gar nicht, weil ich entweder noch darüber nachdenke, ich erst andere dinge abarbeite (da sonst meine innere ordnung chaotisch wird, was dann zu stagnation führt, das außen wird dann auch chaotisch und ich "bearbeite" nur noch super-eilt-sachen zwecks chaosschadensbegrenzung) oder die vorgegebenen gedanken bei mir ganz neuartige gedanken auslösen, von denen ich "ewig" keine ahnung habe, wie ich sie in worte umwandeln soll.
beispielsweise überlege ich jetzt immer noch, wie ich einen seidenschal mit pandabärmotiv bearbeite. den auftrag bekam ich irgendwann in den 80ern... zwischenzeitlich hat sich noch eine tasche hinzugesellt, die bemalt werden soll mit "lass dir was einfallen, du findest schon das, was mir gefällt" - also erst seidenschal, dann tasche bearbeiten. wer weiß, wann ich innerlich damit fertig bin. motive auf seide hatte ich noch nie gemalt und ich will nicht erst x-seidentücher verplempern, sondern das gleich richtig machen.

"wie lange" das jeweilige dauert - unterschiedlich. es ist nicht wirklich messbar. meistens habe ich gedanken schnell geistig fertig und dann kann es trotzdem noch tage dauern, bis das bei den fingern ankommt zum schreiben oder bei den augen um den ausgang wiederzufinden oder beim mund zum sprechen etc.
erschöpftseinszustände können antworten verhindern.
reizüberflutungen können antworten verhindern.
ferner externe ursachen wie wackelkontakte am kabel und die geschriebene antwort ist weg oder falsche taste gedrückt. dann lasse ich dieses ereignis "allein" und beschäftige mich damit vielleicht am nächsten tag noch einmal.

auch gibt es ganz viele fragestellungen oder inhaltliche beschreibungen zu denen ich gar keine erfahrungen besitze - was oder wozu sollte ich äußern? in mir ist dann nichts.
20.01.11, 11:59:05
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payaniva
(Angehörigenbereich)

Bei mir ist es so ähnlich wie bei der Freundin von Fundevogel.
Wörtlich kann ich mich so gut wie fast gar nicht ausdrücken, wenn mich was beschäftigt, wobei ich aber von mir selber immer denke, ich könnte das, aber egal an wenn ich gerate, mit dem ich spreche,ich werde oft doch missverstanden, also muss es ja doch an mir liegen. Über meine Gefühle Emotionen kann ich gar nicht sprechen. Ich hab dann immer Angst das ich jemanden zu sehr dann an mich heran lasse und meine Schutzmauer dann zerbricht.

Schriftlich gelingt es mir um einiges besser, wenn ich über oder von meine Emotionen schreibe.
Ich schreibe kann es mir nochmal durchlesen, kann korrigieren, löschen, nochmal durchlesen und es abschicken wenn ich selbst dann alles korrekt finde, wörtlich geht das nicht, Worte die man gesagt hat, kann man nicht wieder zurück holen und ich rede dann viel, auch viel kreuz und quer, springe von a nach b, der gegenüber ist gedanklich nicht so schnell wie ich wörtlich die Themen wechsel, das passiert mir auch beim schreiben, aber da kann ich löschen, oder einzelne Passagen besser aneinander reihen das nicht alles kreuz und quer ist, ohje, versteht man mich jetzt eigentlich ? Hab das Gefühl ich schreibe gerade auch wirr. "schäm" Aber ich bin nunmal ADHS`ler, meine Gedanken schweifen dauernd ab und so komme ich von Thema A ganz schnell zu Thema B auch ungefragt, weil meine Gedanken von jetzt auf gleich von A nach B springen. Ich kann in einem ernsten Gespräch sein und mitten im Gespräch denke ich dann zb was könnte ich heute kochen nur als Beispiel und das mach ich unbewusst. Viele denken dadurch das ich sie nicht ernst nehme, aber ganz im gegenteil, ich kann das nur nicht steuern beim Thema zu bleiben, hm schwer zu erklären.

Ansonsten geht es mir da teilweise auch wie Azrael, wenn ich antworte und ich merke nach einer Zeit dreht sich alles nur noch im kreis, hab ich keine Lust mehr, auch habe ich keine Lust mehr zu schreiben, wenn ich mich immer wieder wiederholen muss, weil man mein Beitrag entweder nicht verstanden wird, oder absichtlich dauernd falsch ausgelegt wird, das weiß ich nicht immer.

Texte die mir zu komplex sind, habe ich auch keine Lust zu lesen, ich fange an, aber beim 3. Satz breche ich dann auch ab, weil für manche Texte bräuchte ich eine sehr hohe Konzentration, um diese zu begreifen, oder das gefragte herauszufiltern und mit meinem ADHS sehr schwer, die Konzentration da zu behalten. Wenn ich dann am Ende bin, weiß ich nicht mehr was am Anfang stand.

Manchmal vergeht mir auch die Lust zu lesen, wenn ich ein Thema anklicke und dann ein ellenlanger Text erscheint, ich fühle mich dann so erschlagen, komisch ist aber so und klicke wieder weg, oder lese nur die Antworten und weiß dann auch ungefähr was der/die TE wollte.

Feedback von mir in Foren,
1.Kommt drauf an, ob mich das Thema interessiert
2. Kurze Texte sind mir generell lieber, wie lange und werden von mir öfterer gelesen, als lange, obwohl ich selber auch Probs habe, mich kurz zu fassen.
3. Kommt auch auf das gesamte Forum an, wenn ich merke, das ich egal was ich schreibe, zerpflückt werde, schreibe ich nicht mehr, das Inet benutze ich schließlich in meiner freien Zeit und habe dann keine Lust mich auch da dauernd zu rechtfertigen und lass es dann irgendwann sein zu schreiben.

naja mehr fällt mir gerade nicht ein...
20.01.11, 13:04:56
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Amesu
(Autistenbereich)

geändert von: Amesu - 28.01.11, 18:51:51

Ich habe irgendwann mal unter Schmerzen gelernt auf jede Frage zu antworten. Aus mir sprudelt es so raus. Ich Antworte auf die dümmsten Fragen. Selbst dann wenn ich weiß dass sie keine Antwort wert sind. Aber wenn es darum geht zu entscheiden was ich am Abend mit meiner Freundin tun will, also wenn es um Entscheidungen geht. Dann kann ich das wieder nicht, dann sitz ich da und die schnellste Antwort die ich liefern kann ist weiß nicht.

Bei sachtehmen schießt es aus mir raus wie eine Kanonenkugel, so dass der Fragende nicht mal den Satz beenden kann. Ich weiß nicht woran es liegt, dass ich bei den einfachen Fragen ewig brauche und bei den anderen Themen dann wiederum ein Schießhund aus mir wird.
28.01.11, 18:50:50
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

Vielleicht liegt der Unterschied darin, dass im einen Fall Wissen abgerufen wird und in dem anderen Fall Gefühle?

Bei Wissensvermittlung werden andere Gehirnteile aktiv als bei gefühlsinvolvierten Abfragen?!

Michael Friedmann, der Worte wie Messer handhabt, wurde einmal gefragt, ob es Situationen gäbe, in denen er nicht wortgewandt parieren könne. Er antwortete, dass er bei Gefühlen vollkommen verstumme.

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
29.01.11, 01:48:22
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baum
(Gastzugang)

Hat die Kommunikation Inhalt, also einen sachlichen, theoretischen, tatsachenbezogenen, kann ich mich sehr gut artikulieren und diskutieren. dann kann ich, wenn es mich interessiert und ich ahnung davon habe, drauflosreden ohne punkt und komma. ich habe schon oft gesagt bekommen, dass ich andere "totreden" könne. (das geht manchmal sogar, wenn ich gar nicht so viel weiß über ein thema.) auch kann ich meine meinung sehr gut vertreten, sowohl verbal als auch schriftlich. allerdings nur meine meinung zu bestimmten dingen.
ich erlebe die inhalte solcher gespräche (also thema, meinung, fragen etc.) dann als mittel zum kommunizieren. ich kommuniziere dann irgendwie nicht wirklich, nicht im eigentlichen sinn, sondern ÜBER diese mittel. das fühlt sich dann so an: ich - mittel - gegenüber. (kann man das verstehen? es findet also eigentlich kein direkter austausch statt, zumindest nicht zwischen mir und meinem gegenüber.)
geht es aber um mich als person, meine persönlichkeit und meine gefühle, stellt sich alles irgendwie ein. mein gehirn, dass sonst eigentlich auf hochtouren arbeitet, wird in einer gewissen weise "lahm", ein bisschen wie schockgefrostet. solche situationen verwirren mich häufig, manchmal reicht da schon die frage nach meinem musikgeschmack. mir fehlen dann die worte, meine artikulationsfähigkeit lässt nach und ich weiß manchmal überhaupt nicht, was ich sagen soll. wenn ich in einer konkreten situation antworten "muss", passiert es öfter, dass ich irgendetwas sage, nur um was gesagt zu haben. das ist dann manchmal sinnlos, manchmal entspricht es nicht den tatsachen oder widerspricht anderen dingen, die ich zuvor in so einer situation sagen "musste".
ich kann mir das nur so erklären, dass dann auf einmal mein mittel/mittler fehlt, ich bin direkt damit konfrontiert, dass mein gegenüber etwas über MICH wissen will. ich merke dann ganz deutlich, dass mein gegenüber denkt/fühlt/handelt und von mir das selbe erwartet. ich bin gefordert, mich mit der gefühlswelt meines gegenübers auseinanderzusetzen, was mich genauso überfordert wie die tatsache, dass ich spätestens dann merke, dass der andere das mit meiner bereits die ganze zeit tut (zumindest glaube ich das). bis zu diesem punkt ging es ja ausschließlich um sachliche aspekte, ich habe keine vorstellung davon bzw. stelle keine überlegungen darüber an, was mein gegenüber mit seinem gesagten meint. es kommen die worte, der inhalt und ihre aussagekräftigkeit bei mir an. das ist sehr schwer zu beschreiben.
über meine gefühle, über mich und meine person kann ihc nur mit sehr sehr wenigen menschen sprechen. zum einen muss eine große vertrauensbasis vorhanden sein, zum anderen muss ich mir aber vorher bereits gedanken über das angesprochene gemcaht haben oder brauche eine teilweise längere pause zum antworten. diese pause kann ich mir in gesprächen mit vertrauenspersonen nehmen, ich antworte dnan einfach erstmal nicht, "gucke löcher in die luft" und überlege. wenn ich dann eine antwort gefunden hab, kann ich die manchmal mehr, manchmal weniger gut mitteilen.

manchmal kommt es auch vor, wenn ich nicht direkt gefordert bin sofort zu antworten (also anruf, der mir mitgeteilt wurde; anfrage schriftlich o. über dritte; stellungnahmen,..), dass ich sehr lange brauche, bis ich antworten kann, egal, ob telefonisch, schriftlich o. verbal. ich weiß dann zwar oft genau was ich sagen will, habe die fertig formulierten sätze im kopf, kann das, was ich sagen will, eigentlich auswendig, aber dennoch schaffe ich es nicht, das nach "draußen" zu bringen. ähnlich ist es auch, wenn ich mich bei jemandem melden müsste, beispielsweise die verwandtcshaft anrufen, einer bekannten eine email schreiben o. ä. ich weiß dann meist sehr lange, was ich schreiben/sagen möchte, aber irgendwie tue ich es nicht. viele kontakte haben sich so schon im "sand verlaufen".
29.01.11, 14:31:20
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