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Gast
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Lost_Moriggan

Verfasst am: 08.05.2007, 08:46

Ich schreibe hin und wieder wenn auch seltener selbst Gedichte wobei mich meine eigene Metaphorik nicht so stört. Leider habe ich Probleme damit die Gedichte anderer Leute zu interpretieren.
Manchmal bin ich nah dran sie zu verstehen aber wenn ich die Gedichte einer anderen Person vorlege dann fallen ihr noch viele andere "kleine Dinge" auf die mir in Zuge der Erläuterung einleuchten.
Gibt es "Techniken" das herrauszufinden?
Kennt jemand Sarah Kirsch? Die ist ja so ein "Extremfall" was Metaphern anetrifft. Mit fliegenden weißen Fliesenschafen durchs Fenster zb. konnte ich nie was anfangen. Klingt an sich nicht schlecht und man spürt eine Art Traurigkeit im Gedicht aber das erstmal zu "enträtseln" fällt mir sehr schwer.
05.01.08, 00:54:31
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eraser
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eraser

Verfasst am: 08.05.2007, 14:44

Vermutlich benutzt jeder seine eigene Assoziationsketten. Ich hab jetzt gerade die Biografie von Axel Brauns gelesen und da erklärt er zum Beispiel, wie er auf diese verrückten Worte kommt, welches Ereignis, welches Bild daran gekoppelt ist und so erschließen sich die Metaphern so klar wie eine frisch geputzte Fensterscheibe.
Bei Sarah Kirsch, deren assoziative Bildfolgen mir nicht autobiografisch erläutert sind, ist es also wie mit einer verdreckten Fensterscheibe, die aber auch ihre Schönheit und vor allem Rätselhaftigkeit hat.
Metaphern sind etwas persönliches und so muss es auch sein. Woher soll jemand anderes wissen, wie jemand aussieht, der wie erdige Wärme aussieht? Man ist doch allein in seinem Kopf. Das Bild, das die Metapher im Kopf des Rezipienten auslöst, kann ein ganz anderes sein, als das im Kopf des Künstlers.
LGE
05.01.08, 00:55:08
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Gast
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Lost_Moriggan

Verfasst am: 08.05.2007, 16:00

Ja, damit magst du Recht haben. Ich denke auch, dass es so eine Metapher in Gedichten was Persönliches ist. Natürlich würde niemand wissen was Fliesschafe wirklich sind aber Menschen die einen besseren Bezug zu Metaphern haben können das Gedicht in ihrer Ganzheit interpretieren zumindest. In der Schule hat es mich schon erstaunt, dass die meisten Schüler bei einen Gedicht interpretationsmäßig auf einen Nenner kamen.
Aber Axelbrauns macht es wirklich einfach. Anderseits ist ja ein Gedicht dafür da, dass man darüber nachdenkt.
05.01.08, 00:55:49
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eraser
(Autistenbereich)

eraser

Verfasst am: 08.05.2007, 16:24

Ich war in der Schule in der Gedichtinterpretation immer recht gut, weil ich wirklich eine Stunde oder was darüber gebrütet habe und so immer pro Gedicht drei mögliche Lesarten vorschlagen konnte, die ich dann zu einem Konsens zusammenfügte. Dabei war es von Vorteil, dass ich vieles wortwörtlich nehme und dass ich auch oft über Wortbedeutungen und - verwandschaften nachdenke. Eine Metapher ist ein Knobelrätsel und wenn es nicht zu lösen ist, muss man sich sozusagen den Geschmack des Wortes auf der Zunge zergehen lassen oder die Bilder, die das Wort hervorruft, beschreiben. Die persönlichen Assoziationen quasi. Ein lyrischer Text verlangt in der Analyse ein lyrisches Gemüt. Ich verstehe hier auch nicht alle Gedichte, genießen kann ich sie trotzdem.
LGE
05.01.08, 00:56:25
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Gast
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Lost_Moriggan

Verfasst am: 08.05.2007, 18:31

Naja, wenn ich die Umstände kenne in der das eine Person geschrieben hat dann kann ich schon was damit anfangen aber es ist auch eine gute Übung wenn man die Umstände eben nicht kennt. Und jede einzelne Metapher muss ich ja nicht verstehen. Es reicht also aus sich die Emotionen einer Person vor Augen zu führen daraus erschließt sich wahrscheinlich auch die Metapher. Das ist recht schwierig aber eine Stunde + werde ich mir dafür Zeit nehmen müssen.
Das ist wahrscheinlich auch eine gute Übung um die Emotionen anderer richtig wahrnehmen zu können.
05.01.08, 00:57:02
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