Wie wurde die Diagnose frühkindlich begründet?
Damals, also vor einem Jahr, sprach Thaddäus wenig,auch sehr monoton, hat stets echolaliert, hatte allerdings ein Repertoire von ca. 20 Liedtexten mit allen Strophen, Blickkontakt war auch kaum vorhanden; er benutzt keine Gesten, kann auch nicht mit Ja/ Nein antworten, hält sich für du und umgekehrt, leckt am Fußboden, dreht sich wie ein Derwish im Kreis, interessiert sich nur für Fahrzeuge und ein wechselseitiges Gespräch (z.B. antworten) war nicht möglich. Gleichaltrigen gegenüber war er sehr aggressiv (er flog aus dem regulären Kindergarten), auch Augen bohren/stechen; Rituale waren aber nicht vorhanden, wir konnten mit ihm alles machen.
Heute: geändert hat sich nur seine Sprachkompetenz; er kommentiert alles und immer, korrigiert einen sogar, und ständig kommen Sätze mit logischem Umkehrschluß, wie:"Da ist aber der Weihnachtsmann traurig, wenn er selber keine Geschenke kriegt." (kurz vor dem 3. Geburtstag). Es gibt auch viele lustige Sequenzen: wir kommen an einer Tür vorbei, auf der steht "Zutritt verboten", ich lese es ihm vor und beim weitergehen schnattert Thaddäus vor sich hin: "Da kann man zu dritt nicht rein gehen." Des weiteren übt er fleißig Ja/Nein, auch mit Kopfbewegung; seine Liedtexte scheint er vergessen zu haben und seit neuestem führt er Rituale ein, an die man sich streng halten muß.
Die Gutachter vom ATZ sprechen von einem besonderen Fall, aber Ihr wißt ja, wie das ist: erst zu Hause kommen plötzlich Fragen auf und man weiß, daß nach all den ausgefüllten und bewilligten Anträgen der nächste Kontakt erst nach drei, vier Monaten stattfindet. U.a. auch deshalb bin bei Euch im Forum gelandet und danke herzlich für die Antworten.
Viele Grüße,
Isabella, Mama von Thaddäus