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Autor Nachricht
Isabella
(Angehörigenbereich)

Zitat von 55555:
Klar ist das hier im Forum möglich. Derzeit bin ich zwar etwas limitiert, aber würde auch schauen, daß ich in diesem Rahmen ggf. etwas beitrage, sofern mir sinnvoll erscheinend.

Ich habe mit dem offenen Brief bereits angefangen, muß und möchte aber noch allerhand recherchieren - habe einen Argentinier kennengelernt (zufällig der Mann aus der "Cliff"-Werbung), der als Kind in den 60er Jahren als autistisch diagnostiziert wurde. Er sprach davon, daß damals Argentinien, Chile und Brasilien ziemlich weit in der Autismusforschung waren. Jetzt habe ich auch noch eine Brasilianerin getroffen, die mir dasselbe erzählt hat. Ihr Onkel Prof.Dr.Edmar Oliveira leitet in Rio de Janeiro die Klinik Nise da Silveira (Psychotherapie/ Nervenheilanstalt), die haben ganz andere Ansatzpunkte zum Thema Autismusforschung. Hier im Forum habe ich mal erwähnt, daß wir auf unserer Thailand- Rundreise mit Thaddäus ziemlich viele Extreme mit positiven Stress durchlebt haben (wild water rafting, speedboot, banana, Para sailing, Tiger streicheln, im Dschungel schlafen ...), mit durchschlagendem Erfolg. Jetzt haben wir erfahren, daß man rein zufällig im australischen Autismuszentrum genau dieselbe Erfahrung gemacht hat. Also für mich gestaltet sich auch gerade sowas wie die Spitze des Eisbergs. Für Dich ist diese gewiss eine andere, aber vielleicht treffen wir uns irgendwo.
Zunächst sehe ich im offenen Brief als Punkte die Stellung von Autisten in der Autismusforschung in Deutschland und weltweit, dann eine Wertung zu Therapiemaßnahmen; letztendlich sollen konkrete Beispiele (Geschichten/ Erfahrungen/ Beiträge/ Wünsche/ Forderungen das Ganze bildhaft untermalen.
Oh man, das ist ganz schön viel, aber ich will das unbedingt machen. Der eigentliche offene Brief sollte nicht länger als zwei,drei Seiten lang werden, weshalb eine stringente Essenz aller Infos erforderlich ist, sonst ließt sich das keiner durch. Konkrete Beispiele/ Beiträge sollten es dann ganz viele werden, ähnlich der Wirkung einer Unterschriftenliste - je mehr desto wirkungsvoller.
Ich wähne auch eher ein hier aus dem Forum heraus gemeinsam gestalteten offenen Brief - das wäre das allerbeste. Ich würde mich bereit erklären, dann alles per Post zu verschicken - aber das ist sekundär.
Was meinst Du - ist es vielleicht sinnvoll, hier im Forum einen Beitrag zu eröffnen unter: "Offener Brief - was Autisten fordern und bewegt" oder "Tief im Hirn - Autisten und Angehörige beantworten Fragen"?
09.12.08, 02:22:29
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Wäre es für dich möglich den Begriff "Therapie" fallenzulassen? Es handelt sich um Erziehung von und Bildung bei Angehörigen einer veranlagungsbedingten Minderheit. Dieser pathologisierende Sonderstatus richtet viel Schaden an, wenn es nur das Wort wäre, wäre es mir egal, aber die Schlußfolgerungen vieler NA sind nicht tolerierbar aus meiner Sicht und daher ist solche Begrifflichkeit auch nicht tragbar.

Eröffne ruhig einen neuen Thread dafür.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
09.12.08, 15:26:09
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Isabella
(Angehörigenbereich)

Zitat von 55555:
Wäre es für dich möglich den Begriff "Therapie" fallenzulassen? Es handelt sich um Erziehung von und Bildung bei Angehörigen einer veranlagungsbedingten Minderheit. Dieser pathologisierende Sonderstatus richtet viel Schaden an, wenn es nur das Wort wäre, wäre es mir egal, aber die Schlußfolgerungen vieler NA sind nicht tolerierbar aus meiner Sicht und daher ist solche Begrifflichkeit auch nicht tragbar.


Bei Wikipedia steht: "Die Therapie (griechisch θεραπεία therapeia „[Gottes-]Verehrung“) bezeichnet in der Medizin die Maßnahmen zur Behandlung von Krankheiten und Verletzungen. Ziel des Therapeuten ist die Heilung, die Beseitigung oder Linderung der Symptome und die Wiederherstellung der körperlichen oder psychischen Funktion."
Insofern hast Du völlig recht. Nur wie würdest Du einem Leser einen Begriff umschreiben, der sich in allen Köpfen fest etabliert?
11.12.08, 02:09:52
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Ich finde es nicht einzusehen, wenn eine Bildungsmaßnahme bei NA z.B. "Frühförderung" (der imaginäre Blick geht in eine vielversprechende Zukunft) genannt wird, bei Autisten aber "Therapie" (der imaginäre Blick haftet sorgenvoll am vermeitlich mangelhaften Kind)

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
11.12.08, 12:44:51
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Isabella
(Angehörigenbereich)

Zitat von 55555:
Ich finde es nicht einzusehen, wenn eine Bildungsmaßnahme bei NA z.B. "Frühförderung" (der imaginäre Blick geht in eine vielversprechende Zukunft) genannt wird, bei Autisten aber "Therapie" (der imaginäre Blick haftet sorgenvoll am vermeitlich mangelhaften Kind)

Habe eine Freundin, die eine sehr gute Altphilologin ist. Gibt es ein geeignetes Wort, eine geeignete Umschreibung, was die Sache trifft? Man könnte diese, ins Altgriechisch übersetzte Neuschöpfung selbst benutzen und auch den "Fachleuten" im offenen Brief vor die Füße werfen.
12.12.08, 02:13:09
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Eine Trennung der Begriffe nach Bevölkerungsgruppen finde ich nicht gut.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
12.12.08, 13:01:24
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Isabella
(Angehörigenbereich)

Zitat von 55555:
Eine Trennung der Begriffe nach Bevölkerungsgruppen finde ich nicht gut.

Das war auch nicht im vollen Ernst gemeint, eher als Überspitzung, da ja nun das altehrwürdige Wort "Therapie" mittlerweile für viele Bereiche fehlbesetzt ist, bzw. mißbraucht wird.
12.12.08, 23:16:48
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Lumpi
(Standard)

Mein Sohn hat aufgrund starker Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsdefiziten Methylphenidat verschrieben bekommen - die Wirkung war fatal, er weinte nur noch den ganzen Tag und wußte nichts mit sich anzufangen, ich würde es als stark depressive Versimmungen deuten. Nach dem Auftauchen dieser "Nebenwirkungen" wurde dieses Medikament sofort abgesetzt.

Viele Grüße

Lumpi
10.12.10, 09:59:40
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baum
(Gastzugang)

Hat jemand im erwachsenenalter erfahrungen mit methylphenidat gemacht?

mein arzt sprach neulich die möglichkeit der vorrübergehenden gabe dieses medikaments an, ist sich jedoch selbst nicht sicher und möchte sich vorher informieren/mit anderen ärzten beranten, da er sich nach eigener aussage im bereich autismus/adhs nicht gut genug auskennt.(es besteht verdacht auf eins davon/beides, jedoch noch keine diagnose)
23.01.11, 07:41:08
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haggard
(Autistenbereich)

geht es um dich selbst?
falls ja, was hast du denn für einen eindruck hinsichtlich "hyperaktivität"? hängt das mit äußeren faktoren zusammen und ist nicht so, wenn äußere faktoren geändert sind?
23.01.11, 13:01:45
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baum
(Gastzugang)

ja, es geht um mich. bin zur zeit permanent reizüberflutet, so massiv, dass eigentlich nichts mehr geht. kann aber an den gegebenheiten für einige, wenn auch absehbare, zeit, nichts ändern.

ich bin nicht sicher, ob ich deine frage richtig verstanden habe, azrael. ich versuche sie mal zu beantworten.
wenn es mir gut geht, mich also nichts/wenig stresst, könnte ich bäume ausreißen. und das dann auch morgens um fünf direkt nach dem aufstehen nach wenigen stunden schlaf. dann am liebsten manchmal aufwachen, sofort aus dem bett springen und irgendwas tun.
bin ich jedoch so überlastet wie zur zeit permanent, geht nichts. dann mag ich nichtmal aufstehen. muss es aber, weil es mich sonst innerlich zerreißen würde. meine gedanken rasen wirr durcheinander, manchmal tut das (fast) körperlich weh. manchmal fühlt es sich aber auch an, als könnte ich mich gar nicht mehr bewegen und es reicht noch zum hin und herschaukeln oder mit dem fuß "zappeln" im sinne einer gleichförmigen, immer gleichbleibenden bewegung um eine konstante in irgendeiner form zu finden.
ich hab als ich kelin war schon sehr sehr wenig geschlafen, wollte permanent beschäftigung, etwas tun, am liebsten alleine bzw. mit anleitung/unterstützung. hab immer alle auf trab gehalten.

also kurz, wenn die äußeren faktoren optimal sind, platze ich vor energie, motivation, denkfreudigkeit in den abstrusesten verzweigungen. sind die äußeren faktoren belastend, finde keine sekunde ruhe. ich habe dann auch oft das geüfhl, die kontrolle zu verlieren/verloren zu haben. wohingehen ich mich im zuerst beschriebenen "zustand" völlig ausgeglichen fühle.
23.01.11, 14:16:34
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Wie wäre es damit dich mal auszuruhen?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
23.01.11, 14:19:54
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