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bianka018
(stillgelegt)

geändert von: [55555] - 30.11.08, 21:06:47

[Dieser Thread ist eine Auslagerung aus einem anderen Thread. Der letzte Beitrag vor der Auslagerung, der bereits das Thema zum Inhalt hat, ist dieser, mfg [55555]]

Zitat von 55555:
[quote="bianka018"]
Die Lebensumstände des Autisten von dem ich hier sprechen kann waren und sind ziemlich geordnet.


Zitat von 55555:
Ich lese ständig solche Aussagen, sie sind für mich allgemein gesehen erstmal ohne jeden Erkenntniswert.


Gut. Ich spreche hier von meinem Sohn. Seine privaten Lebensumstände sehe ich ziemlich geordnet und klar. Ein wenig monoton. Jedoch an den Wochenenden daran orientiert neuen Input zu erfahren. Zuhause sowie auch unterwegs.

Nur die Schule macht ihn manchmal zu schaffen, obwohl schon Besserungen erwirkt wurden. Die Oase biete ich ihn dafür in seinem privatem Umfeld.


Zitat von bianka018:
Aus Berichten in den Medien habe ich erfahren dass sie dann ein Gehirnareal zum erlernen der Sprache nutzen, welches in den sonstigen Fällen nicht für die Sprache vorgesehen ist. Bei ihnen ist das eigentliche Sprachzentrum nicht ausreichend vernetzt, um mit diesem Zentrum die Spache umsetzen zu können.


Zitat von 55555:
Es wird gerne mit Hirnstrukturen argumentiert. Oft ist offenbar nicht bekannt, daß das menschliche Gehirn sehr plastisch ist, es kann sich aufgrund äußerer Umstände deutlich verändern, auch was sichtbare Hirnstrukturen angeht. Daher ist auch diese scheinbar so feste Tatsache nicht so eindeutig ursächlich, wie es oft angenommen wird.


Richtig. Jedoch solltest du nicht ausser acht lassen dass Kinder keinesfalls kraftlos sind, wenn sie sogar zeigen dass sie gewillt sind zu sprechen. Selbstverständlich ohne ABA-"Training" und solche ominösen Dressuren.

Würden sie aufgrund von schwierigen sozialen Umständen garkeine Anzeichen zeigen, zu sprechen, dann könnte man annehmen dass sie aus reiner Kraftlosigkeit nicht mehr sprechen können.

Unter dem von mir genannten Vergleich empfinde ich diese Aussage von dir sehr oberflächlich, verallgemeinernd und klischeehaft. Wenn auch vielleicht unbeabsichtigt. Hier nochmal zur Verdeutlichung:
Zitat von 55555:
Wenn Autisten nicht sprechen liegt das aus meiner Sicht eher an Lebensumständen, die so belastend sind, daß keine Kraft zum Sprechen mehr da ist.

Stell dir vor mein Sohn bekommt im Supermarkrt einen Overload. Die Verkäuferinnen nennen dies ein schlechtes Benehmen und führen es auf die schlechte Erziehung der Eltern zurück. Hier zeigen die Verkäuferinnen ein sehr Vorurteilhaftes und klischeebesetztes Verhalten meinem Sohn und mir gegenüber. Selbiges tatest du in diesem Zitat, wenn auch vielleicht unbedacht dessen dass es Jemand als klärungsbedürftig wahrnimmt.




Schöe Worte sind nicht wahr - Wahre Worte sind nicht schön

---

[Gesperrt wegen mutmaßlicher übler Nachrede im Forum, die auf Widerspruch auch noch [url="topic.php?id=2610"]mehrfach bekräftigt[/url] wurde. In diesem Forum kann kein Raum für mutmaßliche Straftaten sein. Daher erfolgt die Sperrung bis versichert wird, daß üble Nachrede im Forum künftig unterlassen werden wird oder dem Admin per Email bewiesen wird, daß die gemachte Aussage richtig war, mfg [55555]]
29.11.08, 00:16:37
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von bianka018:
Jedoch solltest du nicht ausser acht lassen dass Kinder keinesfalls kraftlos sind, wenn sie sogar zeigen dass sie gewillt sind zu sprechen.

Das hatte ich berücksichtigt.
Zitat:
Würden sie aufgrund von schwierigen sozialen Umständen garkeine Anzeichen zeigen, zu sprechen, dann könnte man annehmen dass sie aus reiner Kraftlosigkeit nicht mehr sprechen können.

Da sehe ich keine Zwangsläufigkeit. Es kann durchaus sein, daß ein Autist wegen solcher Gründe etwas nicht schafft, was er eigentlich will.
Zitat:
Die Verkäuferinnen nennen dies ein schlechtes Benehmen und führen es auf die schlechte Erziehung der Eltern zurück. Hier zeigen die Verkäuferinnen ein sehr Vorurteilhaftes und klischeebesetztes Verhalten meinem Sohn und mir gegenüber. Selbiges tatest du in diesem Zitat, wenn auch vielleicht unbedacht dessen dass es Jemand als klärungsbedürftig wahrnimmt.

Das kann ich nicht erkennen und halte die Aussage weiter aufrecht. Sie ist wie schon erwähnt bereits relativiert gewesen. Eine Art klassischen Vorwurf schlechter Erziehung stellt es so auch nicht dar.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
29.11.08, 00:26:39
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bianka018
(stillgelegt)

Zitat von bianka018:
Jedoch solltest du nicht ausser acht lassen dass Kinder keinesfalls kraftlos sind, wenn sie sogar zeigen dass sie gewillt sind zu sprechen.


Zitat von 55555:
Das hatte ich berücksichtigt.


Aber es geht doch um diese Aussage von dir:
Zitat von 55555:
Wenn Autisten nicht sprechen liegt das aus meiner Sicht eher an Lebensumständen, die so belastend sind, daß keine Kraft zum Sprechen mehr da ist.


Wo hattst du denn da berücksichtigt dass Kinder keinesfalls kraftlos sind, wenn sie sogar zeigen dass sie gewillt sind zu sprechen?

Zitat von bianka018:
Würden sie aufgrund von schwierigen sozialen Umständen garkeine Anzeichen zeigen, zu sprechen, dann könnte man annehmen dass sie aus reiner Kraftlosigkeit nicht mehr sprechen können.


Zitat von 55555:
Da sehe ich keine Zwangsläufigkeit. Es kann durchaus sein, daß ein Autist wegen solcher Gründe etwas nicht schafft, was er eigentlich will.


Das ist doch eigentlich meine Aussage. Deine Aussage lautete aber zuvor:
Zitat von 55555:
Wenn Autisten nicht sprechen liegt das aus meiner Sicht eher an Lebensumständen, die so belastend sind, daß keine Kraft zum Sprechen mehr da ist.


Das wiederspricht sich doch gerade. und genau diese oberfächliche Aussage empfand ich als klärungsbedürftig. Und nun sagst du das Gegenteil. Na gut.

Zitat von bianka018:
Die Verkäuferinnen nennen dies ein schlechtes Benehmen und führen es auf die schlechte Erziehung der Eltern zurück. Hier zeigen die Verkäuferinnen ein sehr Vorurteilhaftes und klischeebesetztes Verhalten meinem Sohn und mir gegenüber. Selbiges tatest du in diesem Zitat, wenn auch vielleicht unbedacht dessen dass es Jemand als klärungsbedürftig wahrnimmt.


Zitat von 55555:
Das kann ich nicht erkennen und halte die Aussage weiter aufrecht. Sie ist wie schon erwähnt bereits relativiert gewesen.


Ja, das habe ich gelesen. Jedoch war der Inhalt dieses Satzes um den es hier geht nicht relativiert gehalten. Und das finde ich sehr wichtig dass die Sätze so gehalten werden dass man auch die eigentliche (relativierende) Aussage darin erkennt.

Zitat von 55555:
Eine Art klassischen Vorwurf schlechter Erziehung stellt es so auch nicht dar.


Nein, schlechter Erziehung nicht, aber ein Vorwurf eines schlechtem sozialem Umfeld. Meines Erachtens fällt da auch die Erziehung, also der Umgang mit dem Kind mit rein. Mein Beispiel war aber nur als Vergleich anzusehen.

Schöe Worte sind nicht wahr - Wahre Worte sind nicht schön

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29.11.08, 00:56:34
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von bianka018:
Zitat von 55555:
Wenn Autisten nicht sprechen liegt das aus meiner Sicht eher an Lebensumständen, die so belastend sind, daß keine Kraft zum Sprechen mehr da ist.


Wo hattst du denn da berücksichtigt dass Kinder keinesfalls kraftlos sind, wenn sie sogar zeigen dass sie gewillt sind zu sprechen?

Ich verstehe deinen Gedankengang nicht. Nimmst du etwa an, daß es nur einerseits vollig fertige Autisten gibt, die gar nichts mehr von selbst tun und andererseits Autisten die unter idealen Umständen leben und alles das umsetzen, was sie wollen?

Ich fände es übrigens gut wenn du eine Ausagenlinie in mehreren Ebenen zitierst wie ich oben. Es ist irritierend, wenn jeder sein Privatsystem verfolgt.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
29.11.08, 13:16:41
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bianka018
(stillgelegt)

Zitat von 55555:
Nimmst du etwa an, daß es nur einerseits vollig fertige Autisten gibt, die gar nichts mehr von selbst tun und andererseits Autisten die unter idealen Umständen leben und alles das umsetzen, was sie wollen?


Nein, keinesfalls. Deine Sicht, dass es ehr an belastende Lebensumstände liegt, wenn Autisten nicht sprechen ist aus meiner Sicht viel zu einseitig dargestellt. Es ist mir sehr wichtig das man soeine klischeebehaftete Aussage nicht einfach so kommentarlos stehenlassen sollte.

Du gibst meines Erachtens immer seher gute und recht professionelle Beratungen hier im Forum für Schüler, Studenten und Eltern ab. Wenn auch manchmal etwas explizit, aber wirksam. Viele von den Interessierten vertrauen bereits deinen Aussagen. Und so soll es auch bleiben.

Jedoch bei dieser Aussage von dir fühle ich mich berufen einzulenken, um einen weiteren Mobbinggrund z.B. durch Mitschüler an nichtsprechende Autisten vorzubeugen. Durch solche Aussagen verstärkst du meiner Ansicht nach die Wahrscheinlichkeit dass die nichtsprechenden Autisten in der Schule noch mehr gemobbt werden. Nämlich deshalb weil die Verbreitung derart klischeebesetzter Aussagen wie deine, auch Mitschüler dazu animieren können den nichtsprechenden Autisten zu sagen: "Ich habe in einem Autistenforum gelesen dass Eltern daran schuld sind dass du nicht sprichst. Du musst ein schlechtes Elternhaus haben. Deine Eltern mussen schei...e sein. Oder: Deine Eltern sind genauso schei...e wie du". Willst du das? Ich glaube nicht. Kinder können sehr grausam sein.

Es geht mir hier nicht um die Eltern der Autisten, das möchte ich hier deutlich betonen. Denn die bekommen ja nur selten mit, wenn ihre nichtsprechenden Autisten in der Schule gemobbt werden. Und genau deshalb sollte man solche pauschalisierenden Aussagen entweder sein lassen, oder professioneller erläutern.

Ich finde es immer äusserst wichtig zu berücksichtigen, welche negativen Auswirkungen solche Pauschalaussagen für Autisten haben können.


LG Bianka

Schöe Worte sind nicht wahr - Wahre Worte sind nicht schön

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29.11.08, 18:21:06
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Ich kann deinen Gedankengang nicht nachvollziehen. Mir ist es stets ein sehr wichtiges Anliegen eben auf diesen Wirkzusammenhang hinzuweisen, der aus meiner Sicht eben eine große Rolle spielt. Inwiefern dies ein Klischee darstellt ist mir nicht einsichtig, vielleicht kannst du aufklären welches Klischee nach deiner Meinung dem entspricht?

Ich weise oft und zentral auf dies hin, damit den jeweiligen Entscheidungsträgern (z.B. Eltern), die Gewalt über die unmittelbare Lebenssituation klar wird, daß sie eine entscheidende Verantwortung haben. Viel zu oft glauben diese Personen nämlich Autisten seien so und erfassen nicht, daß es änderbare Gründe geben könnte. Es wäre aus meiner Sicht höchst fatal das zu verschweigen. Mit der These von den Kühlschrankmüttern hat das jedoch nichts zu tun, da es hier eben darum geht Autisten in ihrer Veranlagung zu erkennen und diese zu berücksichtigen, statt diese wie so oft bis auf Oberflächlichkeiten zu ignorieren.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
29.11.08, 18:59:54
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haggard
(Autistenbereich)

@bianka018:
wenn es darum geht, dass mitschüler (weitere) gründe für mobbing im internet suchen würden, würde es wahrscheinlich bereits ausreichend sein, wenn sie die diagnosekriterien lesen würden. oder der mögliche hohe grad der behinderung bzgl. schwerbehindertenausweis. sollten derartige informationen gänzlich verschwiegen werden - überall? vielleicht würden informationen sogar hilfreich sein, um verstehen zu können.
29.11.08, 22:20:24
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bianka018
(stillgelegt)

geändert von: bianka018 - 30.11.08, 12:46:36

Zitat von 55555:
Mir ist es stets ein sehr wichtiges Anliegen eben auf diesen Wirkzusammenhang hinzuweisen, .....


Das weis ich und das ist ja auch gut. Ich fände es genauso fatal wie du und azrael es findet, einfach zu verschweigen dass die Lebensumstände bei vielen Autisten eine grosse Rolle auf die Sprachentwicklung haben. Das man dieses verschweigen sollte habe ich eigentlich auch nicht mit meinen Ausführungen gemeint.

Ich verstehe dein Anliegen sehr gut, denn es ist schon richtig dass sich viele Eltern wohl viel zu sehr daran festhalten, dass sie ja angeblich nichts dafür können, das Kind hat eben kein gut entwickeltes Sprachzentrum.Und somit wird fleissig weiter tagtäglich auf die Psyche des Autisten herumgetrampelt, ohne zu bedenken dass er unter besseren Lebensumständen wohl bereits sprechen würde.Dem willst du sicher Vorbeugen, indem zu Halbwahrheit 2 (unten beschrieben) lieber aussen vor lässt. Ich kann deine Gründe wirklich sehr gut nachvollziehen.

Zitat von 55555:
Inwiefern dies ein Klischee darstellt ist mir nicht einsichtig, vielleicht kannst du aufklären welches Klischee nach deiner Meinung dem entspricht?


Das daraus entstehende Negativklischee könnte sich so definieren: "Wenn ein Autist nicht spricht, dann liegt es ausschließlich am chaotischem, verkommenen Elternhaus. Denn hier in der Schule ist ja alles ok".

...schluck...

...es wird eben immer alles aus Nichtautistensicht betrachtet. Ich denke dass für dieses Klischee dann wiedermal der Autist während des Schulbesuchs herhalten darf, indem er auch noch wegen diesem Klischee beschimpft wird, obwohl die Bedingungen zu Hause ja auch für den Autisten ganz gut sein "können". Also dieses Klischee garnicht auf ihn zutrifft.

Ich möchte die Aussage dass "Autisten aufgrund ihrer belastenden Lebensumständen nicht sprechen" hier mal Halbwahrheit Nr.1. nennen.

Und hier die Halbwahrheit Nr. 2:
"Nichtsprechen, oder der späte Beginn des Sprechens kann auch auf anatomische Begebenheiten zurückzuführen sein (geringe, oder keine Vernetzung des Sprachzentrums)".

Diese Tatsache sollte man in unserem Fall nicht ausser acht lassen. Auch wenn sich viele Eltern von Autisten genau auf diese Aussage ausruhen. Ich fände es in unserem Fall aber besser wenn man die Halbwahrheit Nr. 2 der Halbwahrheit Nr. 1 zufügt. Das verhindert die oben beschriebene Negativklischeeverbreitung, und zumindest kann man sagen dass man hier wenigstens das Entstehen eines weiteren Mobbing"grund" vorbeugt. Was ja für mich z.B. nicht wirklich ein Mobbinggrund darstellt. Aber dummerweise stellt für NT und deren NT-Kinder ein weiteres Negativklischee gleichzeitig ein Mobbinggrund gegenüber dem Autisten dar.

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[Gesperrt wegen mutmaßlicher übler Nachrede im Forum, die auf Widerspruch auch noch [url="topic.php?id=2610"]mehrfach bekräftigt[/url] wurde. In diesem Forum kann kein Raum für mutmaßliche Straftaten sein. Daher erfolgt die Sperrung bis versichert wird, daß üble Nachrede im Forum künftig unterlassen werden wird oder dem Admin per Email bewiesen wird, daß die gemachte Aussage richtig war, mfg [55555]]
30.11.08, 12:38:52
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von bianka018:
Das daraus entstehende Negativklischee könnte sich so definieren: "Wenn ein Autist nicht spricht, dann liegt es ausschließlich am chaotischem, verkommenen Elternhaus. Denn hier in der Schule ist ja alles ok".

Meine Aussage bezieht sich auf das gesamte Umfeld und da ist die Schule inbegriffen und dazu gibt es sogar ein Flugblatt der ESH. Jedes mögliche Mißverständnis verhindern zu wollen ist nur möglich, wenn man jede Äußerung vermeidet.

Es ist richtig, daß es zwei Faktoren gibt. Einerseits das Umfeld, andererseits vereinfach dargestellt die tatsächliche "Position" im Autismusspektrum. Nur wo diese tatsächliche Position ist, das zu bestimmen ist aus meiner Sicht äußerst schwer, da derselbe Autist nach meiner Einsicht in die Sache je nach Rahmenbedingungen von zuhause aus qualifiziert berufstätig sein kann oder als geistig behindert gelten.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
30.11.08, 13:32:46
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bianka018
(stillgelegt)

geändert von: bianka018 - 01.12.08, 13:02:25

Zitat von 55555:
Zitat von bianka018:
Das daraus entstehende Negativklischee könnte sich so definieren: "Wenn ein Autist nicht spricht, dann liegt es ausschließlich am chaotischem, verkommenen Elternhaus. Denn hier in der Schule ist ja alles ok".

Zitat von 55555:
Meine Aussage bezieht sich auf das gesamte Umfeld und da ist die Schule inbegriffen...


Das hatte ich ja auch mit berücksichtigt bei meiner Erkärung der Klischeebildung. Denn Nichtautisten sehen nun mal "alles nur aus Nichtautistensicht". Erfahrungesgemäss denken sie kaum daran sich in Gefühlslagen von Autisten hineinzuversetzten. Und deshalb ist für sie von vornherein nicht die Schule schuld, am Nichtsprechen des Autisten. Denn für die NTs ist ja die Schule insofern auch ok und nicht so belastend, denn die NTs sprechen ja. Also ist für sie das Bild eindeutig, dass das häusliche Umfeld den Autist so belastet, dass er nicht spricht. Und schon liegt der von mir genannte Mobbinggrund vor (Eltern schei...e = Autist schei..e).

Zitat von 55555:
...und dazu gibt es sogar ein Flugblatt der ESH. Jedes mögliche Mißverständnis verhindern zu wollen ist nur möglich, wenn man jede Äußerung vermeidet


Bin nicht in die ESH reingekommen. Hast du Leute die diese Flugblätter auch an Schulen verteilen? Wär doch schade drum wenn sie hier versteckt liegen.

Zitat:
Es ist richtig, daß es zwei Faktoren gibt. Einerseits das Umfeld, andererseits vereinfach dargestellt die tatsächliche "Position" im Autismusspektrum. Nur wo diese tatsächliche Position ist, das zu bestimmen ist aus meiner Sicht äußerst schwer,...


Die Abgesandten der Behörden, die Autisten testen, tun sich damit äusserst schwer nach meiner Erfahrung.

Zitat:
...da derselbe Autist nach meiner Einsicht in die Sache je nach Rahmenbedingungen von zuhause aus qualifiziert berufstätig sein kann oder als geistig behindert gelten.


Um Autisten wie mein Sohn es z.B. ist, gezielt und gerecht zu qualifizieren, dürfte ich ihn meines Erachtens erst garnicht in die Schule gehen lassen, denn seine Sinne überschlagen sich dort sehr schnell. Seine Voraussetzungen die er jetzt noch benötigt sind eben in keiner Schule vorhanden. Ein qualifizierter Privatlehrer in einem ruhigem Umfeld wäre ideal. Das ist aber sehr schwierig, denn ich bekam von der Lehrerin bereits jetzt schon zu hören dass für ihn Schulpflicht besteht, als wir nur mal einen Zahnarzttermin während der Schulzeit in Anspruch nahmen Zunge rechts

Mir war es jesenfalls wichtig meine Sichtweise darzustellen zur Aussage dass, wenn Autisten nicht sprechen es eher an Lebensumständen, die so belastend sind, daß keine Kraft zum Sprechen mehr da ist, liegt.

Wollts eben nicht so kommentarlos stehen lassen.

Schöe Worte sind nicht wahr - Wahre Worte sind nicht schön

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[Gesperrt wegen mutmaßlicher übler Nachrede im Forum, die auf Widerspruch auch noch [url="topic.php?id=2610"]mehrfach bekräftigt[/url] wurde. In diesem Forum kann kein Raum für mutmaßliche Straftaten sein. Daher erfolgt die Sperrung bis versichert wird, daß üble Nachrede im Forum künftig unterlassen werden wird oder dem Admin per Email bewiesen wird, daß die gemachte Aussage richtig war, mfg [55555]]
01.12.08, 12:46:29
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Die bisher veröffentlichten Flugblätter findet man im Lexikon-Unterforum in einem eigenen Thread.

Abgesandte von Behörden werden das auch nach meiner Einschätzung kaum richtig einschätzen können.

Wie wäre eine korrekte Darstellung des von mir gemeinten Sachverhaltes künftig zu deiner Zufriedenheit möglich?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
01.12.08, 19:11:37
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bianka018
(stillgelegt)

geändert von: bianka018 - 02.12.08, 08:59:27

Zitat von 55555:
Die bisher veröffentlichten Flugblätter findet man im Lexikon-Unterforum in einem eigenen Thread.

Das Flugblatt "Informationen über und zum Umgang mit Autismus für das Lehrpersonal" hab ich mir angesehen. Ist wirklich gut gelungen. Darf ich hier noch ein paar Vorschläge machen, dessen Texte ich mal aus meinen Empfehlungen an unsere Schulen entnommen habe? Nur als ergänzenden Vorschlag:

Vermieden werden sollte
Drängen, Zeitdruck, Schimpfen

Reizüberflutung
Sollte sich dennoch eine Reizüberflutung zeigen sollte man dem Schüler eine geräuscharme Rückzugsmöglichkeit bieten, die nur von ihm genutzt werden darf. In diesem Rückzugsraum sollten sich Dinge befinden, die seinen Interessen entsprechen.

Farben
Untersuchungen haben gezeigt, dass Farben des kühlen Spektrums (Blau, Grün. Violett) eher beruhigend auf wahrnehmungsgesteigerte Kinder wirken, die Farben des warmen Spektrums, insbesondere Rot, eher beunruhigend und aggressivmachend.

Licht
Tageslicht ist dem künstlichem Licht vorzuziehen. Dem Tageslicht angenäherte künstliche Beleuchtung eignet sich besser als Neonlicht (es gibt z. B. entsprechende Glühbirnen).

Sportunterricht
Die Motorik der autistischen Kinder unterscheidet sich oft von der Motorik seiner Mitschüler. Die autistischen Kinder wirken oft linkisch, setzten ihre Kräfte oft anders dosiert ein als ihre Mitschüler. Sie haben oft entweder eine sehr hohe oder eine sehr niedrige Muskelspannung und daher ein anderes Körpergefühl als die anderen Schüler. Aus diesen Feststellungen sollte sich für die Pädagogen folgende Einsicht ergeben: Die Einsicht, dass der herkömmliche, am Leistungsprinzip orientierte Schulsportunterricht bei Kindern mit Autismus [Laut Forenregeln diskriminierender Begriff] eigentlich nur zu Frustrationen und Blockaden führen kann.

Hinzu kommt der Aspekt, dass die meisten Kinder mit Autismus [Laut Forenregeln diskriminierender Begriff] in erster Linie Individualisten und keine Teamarbeiter sind. Situationen, die die Arbeit im Team erfordern, können für sie daher besonders anstrengend sein. Wenn Menschen mit Autismus [Laut Forenregeln diskriminierender Begriff] Sport treiben, dann tun sie es mit mehr Erfolg, wenn es sich um eine einsame Sportart handelt, wie Golf spielen oder Angeln.

Wichtig für den Erfolg bei mündlichen Prüfungen
-Vertrauensperson als Prüfer oder zumindest mit dabei
-Entspannende Atmosphäre ohne Zeitdruck
-Evtl. Arbeit mit visuellen Hilfsmitteln
-Evtl. Dinge niederschreiben lassen

Das war nur eine kleine Ergänzung. Velleicht könnt ihr sie irgendwo noch verwenden freuen .

Zitat von 55555:
Abgesandte von Behörden werden das auch nach meiner Einschätzung kaum richtig einschätzen können.

Aber nur diese Abgesandten der Behörden haben die Berechtigung dazu, die Kinder einzuschätzen traurig . Wo gibt es anerkannte Alternativen, welche eine wirklich richtige Einschätzung liefern können?
Zitat von 55555:
Wie wäre eine korrekte Darstellung des von mir gemeinten Sachverhaltes künftig zu deiner Zufriedenheit möglich?


Hm, hier mal die Ursprüngliche Ausführung:

[Wenn Autisten nicht sprechen liegt das aus meiner Sicht eher an Lebensumständen, die so belastend sind, daß keine Kraft zum Sprechen mehr da ist.]

Mein Vorschlag wäre:

[Wenn Autisten nicht sprechen liegt das aus meiner Sicht zumeist an das häusliche Umfeld, sowie auch an die schulischen Voraussetzungen, deren beider Umstände oft so belastend sind, daß keine Kraft zum Sprechen mehr da ist. Die anatomischen Begebenheiten in den Gehirnstrukturen, die bei nichtsprechenden Autisten Abweichungen zeigen können, sehe ich hier als zweitrangig an]

Schöe Worte sind nicht wahr - Wahre Worte sind nicht schön

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[Gesperrt wegen mutmaßlicher übler Nachrede im Forum, die auf Widerspruch auch noch [url="topic.php?id=2610"]mehrfach bekräftigt[/url] wurde. In diesem Forum kann kein Raum für mutmaßliche Straftaten sein. Daher erfolgt die Sperrung bis versichert wird, daß üble Nachrede im Forum künftig unterlassen werden wird oder dem Admin per Email bewiesen wird, daß die gemachte Aussage richtig war, mfg [55555]]
02.12.08, 08:57:33
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