Ich sehe auch kein Problem darin dies gegenseitig anzuzweifeln, das sollte aber bitte keine Einbahnstraße sein, so daß ein Wissenschaftler Religion für falsch erklärt und Wissenschaft für richtig.
Eigentlich ignorieren wir die Religion, weil sie nicht in unser wissenschaftliches Weltbild passt. Das Problem ist, dass die Religion uns nicht ignoriert, nicht ignorieren kann, weil wir erfolgreicher sind. Deshalb versucht sie, sich mit unserer Hilfe zu beweisen. Ich verweise auf den Ausgangspunkt der Diskussion: Energieerhaltungssatz für die Seele. Da wäre auch noch Intelligent Design. Dagegen wehren wir uns.
Religionen sind Hypothesen, die nur in sich selbst beweisbar sind (häufig nicht mal das vollständig) und keinen beweisbaren Bezug zur Realität haben. Das ist in Ordnung, jeder kann glauben, woran er will.
Die Wissenschaft ist eine an der Realität mess- und beweisbare Theorie, die in sich in weiten Teilen konsistent ist. Hierin ist genügend Platz für Hypothesen, auch für welche, die in sich geschlossen sind. Aber, und das ist ein wesentlicher Unterschied, alles, was Anspruch auf Akzeptanz erhebt, ist zu beweisen, in dem es sich in Bekanntes einfügt
und Vorhersagen macht, die nachgemessen werden können.
In diese Lücken, falls tatsächliche Erkenntnisse nicht gleich komplett ignoriert werden, wird die Religion geschoben, uns gleichzeitig unsere Unvollkommenheit vorgeworfen und zum Beweis auch noch eine Einzelheit unserer Methodik aus dem Sinnzusammenhang gerissen, um sie mit einem spitzfindigen bis hirnrissigen Einwand zu widerlegen, der sich im Gesamtzusammenhang sofort selbst entlarven würde.