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Autor Nachricht
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat:
Vor mehr als 100 Jahren schon berichtete der britische Forscher Sir Francis Galton von mehreren Bekannten, die natürliche Zahlen als ein wellenförmiges, leuchtend blau, gelb und rot gefärbtes Band beschrieben. Synästhesie nennen Psychologen dieses Phänomen, das in verschiedenster Form bei etwa jedem 20. Menschen auftritt.

Manche schmecken Töne. Bei anderen ähnelt der Buchstabe Y dem Grüngelb einer Zitrone. Die Wissenschaft weiß inzwischen, wieso: Im Gehirn von Zahlen-Synästhetikern werden zum Beispiel beim Lesen schwarz gedruckter Ziffernkolonnen auch jene Regionen aktiviert, die für die Verarbeitung von Farben zuständig sind. Bei Testpersonen ohne Synästhesie zeigen Hirnscans derartige Aktivitäten nicht.

Ein amerikanisch-italienisches Forscherteam berichtet nun über neue Hinweise dafür, dass Lernprozesse eine wichtige Rolle bei der Synästhesie spielen. Die Fähigkeit wäre demnach nicht nur angeboren - sondern zumindest teilweise auch erworben. "Wir glauben, dass es tatsächlich diese zwei Komponenten der Synästhesie gibt", sagt der US-Psychologe Edward Hubbard im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE.

Quelle

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
08.01.10, 12:08:17
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haggard
(Autistenbereich)

geändert von: haggard - 20.08.10, 16:45:00

hinsichtlich des erlernens oder als vereinfachte darstellung, wie farbige töne "wirken" könnten sind vielleicht auch kleine videos wie dieses interessant: klick. würde es bisher ungeübten durch eine farbliche verknüpfung leichter fallen, die richtigen töne zu treffen/finden?
20.08.10, 16:44:37
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

Warum sollte mit Farbe nicht möglich sein, was mit Bildern gut klappt, die ja auch aus Farben zusammen gesetzt sind?

Wenn ich mit Kindern musiziere, dann bitte ich sie, Töne zu erzeugen, die zu einem Zustand passen oder einer Situation. Kinder wissen instinktiv die "richtigen" Töne...wie sich z.B. Müdigkeit, Chaos oder Liebe anhören.

Viele Menschen, die Musik anhören, formen im Geiste dazu Bilder, Landschaften, Zustände oder fallen unbeabsichtigt in sie hinein? Es können auch Düfte wieder erinnert werden, die man beim Hören der Musik einmal roch.

Bei der Rhapsody in Blue ist der Sonnenaufgang so warm und golden zu spüren, dass die Sonne in einem selbst aufzugehen scheint?!

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
20.08.10, 22:14:25
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Quadriga
(Irrgeleitetes Subjekt)

geändert von: Quadriga - 23.08.10, 08:43:47

Das Gehirn ist ja nicht starr in einzelne Bereiche untergliedert, welche nicht miteinander interagieren. Wie es auch Fundevogel erwähnt, kann man bestimmte Harmonien einer Stimmung zuordnen, und diese Fähigkeit ist wohl eher angelernt, als angeboren. Orientalische Musik erklingt z.B. für die meisten westlichen Menschen sehr befremdlich, weil sie diese Harmonien wohl mit nichts Vertrautem/Anerlerntem in Verbindung bringen können. Umgekehrt wird es wohl genauso sein. Wobei das nicht der Definition von Synästhesie entspricht, welche ja "hauptsächlich die Kopplung zweier physisch getrennter Bereiche der Wahrnehmung" (Quelle) umfasst.

Ebenso benutzt man bei Kindern diese Eigenschaft, wenn man ihnen etwas beibringen will. Bei einigen Spielen werden heutzutage Klangliches und Bildliches Erleben miteinander verbunden, z.B. dass beim Abbild eines Esel beim Drücken jener Taste ein Esel-Geräusch erklingt. Ich denke solche Verbindungen von solchen Wahrnehmungsbereichen sind allgemein menschlich.

Daher verstehe ich Synästhesie eher als ein Verbindung von unterschiedlichen Wahrnehmungen, die seltener bei Menschen auftritt. Viele Menschen verbinden die Farbe grün wohl eher mit dem Wort Hoffnung, ich mit der Zahl 3, was seltener ist als ersteres.

In Wikipedia wird ja weiters von physisch getrennten Bereichen der Wahrnehmung gesprochen, welche bei Synästhetikern verbunden sind; als Beispiel wird Temperatur und Farbe erwähnt. Aber selbst bei dem Beispiel ist es so, dass z.B. ein Mensch ein glühendes Eisen in der Farbe Orange bis Rot wahrnehmen wird, und ebenso die Wärme spüren wird, dennoch wird das nicht als Synästhesie definiert. Wenn jener Mensch dadurch dann beim Sehen der Roten Farbe Wärme verspürt, wird es ohne diesen Zusammenhang als Synästhesie beschrieben, folglich ist diese Fähigkeit dann durch Erfahrung angelernt, die Eigenschaft sowas zu können aber angeboren.
Demnach wären dann wohl alle Menschen Synästhetiker, wobei der eine stärker, der andere weniger, der eine eher gesellschaftsorientierter, der andere eher eigener/seltsamer.

Ebenso kann es bei Geräuschen sein. Wenn eine Person beim Drücken einer 4-eckigen Taste immer eine Pfeife erklingen hört, wird jener später, wenn er eine Pfeife erklingen hört, sich diesen Klang wohl als viereckiges Objekt vorstellen.
Mit diesem Phänonem arbeitet ja auch die Werbeindustrie, indem sie z.B. für ihr Produkt einfache aber spezielle Klangmuster verwendet. Wenn ich z.B. die Themenmusik einer mir beliebten Serie höre, dann stelle ich mir sofort das Video bzw einzelne Bilder der Serie im Kopf vor, weil ich das miteinander verbunden habe. Ich habe es mir quasi angelernt, bzw mein Gehirn hat es selbstständig miteinander verbunden. Ähnlich ist es z.B. auch bei meiner Verbindung von Zahlen und Farben. 3 ist meine Lieblingszahl, grün meine Lieblingsfarbe. Es gibt dabei eine Gemeinsamkeit, und jene stellt bei mir die Verbindung dieser zwei unterschiedlichen Wahrnehmungen dar.
Es wurde also eine Verbindung aufgebaut, und im Gehirn wurde diese Verbindung dieser zwei physisch unterschiedlichen Bereiche hergestellt, so dass nun beim Abrufen einer Sache, das andere ebenso abgerufen wird, weil jene mit einander verbunden wurden.

Wenn aber nur jeder 20. Mensch Synästhetiker ist, dann würde z.B. die ganze Psychologie der Werbeindustrie nicht funktionieren, da dann nur 5% der Menschen darauf angesprochen werden würden, was nicht sonderlich viel ist.
Folglich denke ich, dass jeder Mensch diese Eigenschaft besitzt unterschiedliche Wahrnehmungsbereiche miteinander zu verbinden, der eine eben leichter, der andere eher schwieriger, aber jeder hat diese Eigenschaft und jene kommt auch in irgendeiner Form zum Vorschein. Daher kann sowas sicherlich auch angelernt werden, ob nun unbewusst (worauf die Werbeindustrie vorallem abzielt) oder bewusst.

Beim Lernen z.B. machte ich es auch manchmal bewusst oder oft unbewusst so, dass ich mir nicht nur die Wörter und deren Übersetzung merkte, sondern auch mir die Seite bildlich im Kopf abspeicherte, so dass ich dann auch wusste, welche Seite es war, wo das Wort ungefähr stand, usw. Oder bei Texten speicherte ich auch die bildliche Struktur des Textaufbaus im Kopf auf, was mir eine Orientierungshilfe war, sofern ich jenen Inhalt wieder abrufen musste. Ich verband also verschiedene Wahrnehmungsbereiche miteinander, um mir etwas besser merken zu können.

Aus diesen Überlegungen zu diesem Thema heraus, bin ich nun der Auffassung, dass Synästhesie eher die besonderen Bereiche dieser menschlichen Eigenschaft abdeckt, aber diese Eigenschaft allgemein bei jedem Menschen vorhanden sein müsste.

Ich erlebte es ja z.B. auch schon im Musik Unterricht, dass der Lehrer sagte, dass man bei jener abgespielten Musik jetzt evtl das Bild einer Werbung im Kopf haben könnte (hatte ich jedoch nicht), da in der Werbung jener Anfang des Liedes verwendet wird. Wenn ein Lehrer darauf hinweist, muss dieses Phänonem sicherlich häufiger bei den Menschen vorhanden sein, als nur bei 5% der Menschen, da wohl sonst darauf nicht hingewiesen würde, wenn es nicht einen größeren Anteil von Menschen betreffen würde.

Edit:
Ich denke ja auch, dass der Begriff der Synästhesie nur daraus resultiert, dass einige Menschen "entdeckt" wurden, welche fern ab der "Normalität" waren, also wie oben erwähnt grün jetzt nicht mit der Hoffnung verbanden, sondern ganz saltsamerweise mit einer Zahl. Diese Eigenschaft an sich ist meiner Meinung nach absolut menschlich; oder gibt es hier einen Menschen, der z.B. mit der Farbe Rot nichts anderes verbindet in seinem Denken?

Für mich ist ein e ja auch häufig wie ein a, da beide Buchstaben einen unvollständigen Kreis mit horizontaler Mittellinie darstellen, und etwas "Schwerfälliges", "Hartes" darstellen, wie runde Steine. Und A verbinde ich ebenso wie E mit einer HArmonie, welche ich aus der Musiklehre her kenne; auch in der Musik harmonieren diese beiden Harmonien miteinander und sind eher schwerfällig, voll, rund im Klang. D hingegen, ist wie das Smilie lachen signalisiert, leichter, offener, aber nicht grün, sondern eher gelblich. Was ist aber nun ein gelber Klang, oder ein leichter Buchstabe?
Manche Menschen äußern ja auch häufiger, dass ihr Leben schwer sei. Für mich ist ein großer Betonblock schwer, aber ein Leben ist keine Materie, sondern ein Zustand, und hat daher kein Gewicht an sich. Man findet also selbst im üblichen Sprachgebrauch synästhetische Erscheinungen. Nur ist es da eben "normal", aber es ist nich normal Zahlen mit Farben zu verbinden. zwinkern

Ich könnte das wohl jetzt pausenlos fortsetzen hier zu diesem Thema Vergleiche zu finden und zu nennen. Ich finde es jedenfalls sehr schön im Grunde sich zu vielen Sachen etwas Anderes/Differenziertes vorstellen zu können, und Dinge miteinander zu verbinden, welche eigentlich getrennt sind. Es fördert die Kreativität und die Phantasie, denke ich. Wenn z.B. eine bestimmte Zusammensetzung von Worten, ein Bild ergeben können, welches nicht in Worten zu beschreiben ist, oder wenn buchstabenfolgen und Bilder Klänge ergeben, oder wenn Zahlen zu Farben werden, usw.

Edit:
Dazu fällt mir noch was ein; es gibt ja eine häufig gespielte Atmosphärische Art von Musik (kenne keinen Titel und keinen Künstler), welche gespielt wird, wenn man sich in den scheinbar unendlichen Weiten des Weltalls befindet in einem Spiel oder Film. Hierbei wird dann auch bestimmte Art von Musik mit der Weite verbunden, bzw auch mit dem Weltall dann. Wobei Musik eine klanglichliche Wahrnehmung ist, und die Weite eine visuelle Wahrnehmung. Man spricht ja auch von einem weiten Klangspektrum in einem Lied; hiebrei wird ja auch in einem Wort das auditive Wahrnehmen mit dem visuellen Wahrnehmen verbunden. Klang ist auditiv, das Spektrum an sich Visuell; oder kann sich jemand ein Spektrum auch klanglich vorstellen? Denke ja. Ein Spektrum würde ich dann wieder mit der Weite assoziieren, welches dann evtl wieder mit einer atmospärischen Musik verbunden werden kann, wie bei der "Weltraummusik".

Als ich zum ersten mal vom Autismusspektrum hörte, stellte ich mir, ohne nachzudenken, eine lange 3-dimensionale Kurve vor, welche über eine große Anzahl von Menschen sich entlang zieht, und scheinbar nicht endet, und keine sichtbaren Stufen aufweist. Aus einer eher mathematischen Darstellung wurde für mich sofort ein Bild im Kopf, so dass ich es mir besser vorstellen konnte, als allein durch das Wort und/oder Zahlen.

Man kann wohl also auch bei Synästhesie, wie beim Autimus nicht in "Schubladen" denken, da es stufenlos ist. Der eine hat das, der andere das, manche haben beides, aber wieder etwas anderes als beide, und andere hat nichts von den dreien, dafür wieder das vom vierten, und so weiter. Jeder gleicht sich einem anderen, aber nicht in allem, und jeder gleicht sich keinem, aber dennoch gibt es gleiches zwischen jedem. Wie so eine Kette, die sich unendlich oft verzweigt und fortsetzt, aber dennoch ist jedes Glied irgendwie mit einem anderen über ein oder mehrere andere Glieder verbunden.

Edit:
Wenn mir jemand eine Zeit ansagt, stelle ich mir dabei auch eine analoge Uhr im Kopf vor, und rechne damit dann auch eine Zeitdauer aus. Das sehe ich auch wieder als Synästhesie an, da eine Zahl im Wortlaut kein Bild ist, ich aber mir ein animiertes Bild dabei vorstelle, weil ich damit dann besser rechnen kann. Und das ist angelernt, denn zuerst musste ich ja lernen, was eine Uhr ist, und wie ich Zahlen addiere.

I'm only a unidentifiable broken piece of myself.

-

[Aufgrund eines Kniggeverfahrens zu dauerhafter Sperrung nach Nutzerabstimmung verurteilt, gesperrt, auf Bewährung nach Nutzerentscheid wieder freigeschaltet und nach einem weiterem Regelverstoß nach Verständigung in einem Kniggeverfahren dauerhaft gesperrt, mfg [55555]]
23.08.10, 07:43:26
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haggard
(Autistenbereich)

geändert von: haggard - 23.08.10, 09:14:35

synästhesie ist etwas "automatisches" und meiner meinung nach nichts künstlich antrainiertes.

das alphabet nannte ich mal "schaschlik". ich musste die bilder auswendig lernen, die mir so erschienen/erscheinen wie wild durcheinander wachsende schattenwiese.
erfolgen durch andere vorgegebene zahlen oder buchstaben nicht in schwarz sondern in anderen farben (schwarz ist für mich auch eine farbe), irritiert mich das massivst, wenn damit nicht "meine" farben dargestellt sind für zahlen und buchstaben.

wenn ich geräusche höre, sehe ich auch gleichzeitig dazu farben, muster und bewegungen. ich muss mir nicht imaginär beispielsweise ein "bildschirmprogramm passend zur musik" vorstellen.
23.08.10, 09:14:01
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

Der Organist und Komponist Oliver Messiaen war ebenfalls Synästhet und verfügte über dieses erweiterte Sehen und Hören.

Ich habe bei einer Nahtoderfahrung ein solches Erleben gehabt und gehe seither davon aus, dass es in allen Menschen angelegt aber bei den meisten nicht angeschlossen ist.

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23.08.10, 10:32:01
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

In der Schlafforschung hat man festgestellt, dass Menschen, die in der 1. Traumphase geweckt wurden, Träume hatten die aus Farben und geometrischen Formen bestanden.

Manche Leute, die schlecht einschlafen können und in einen Schlaf-Wachzustand fallen, berichten ebenfalls davon, dass sie geometrische Formen und Farben bewußt wahrnehmen, während ihre Handlungsfähigkeit ausgeblendet ist.

Personen, die LSD genommen hatten, erzählten ähnliches.

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24.08.10, 11:13:16
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Quadriga
(Irrgeleitetes Subjekt)

Manchmal, vorallem wenn ich überreizt bin, habe ich beim schließen der Augen schwarzweise Quadrate vor den Augen, welche sich drehen oder gegen einen Fluchtpunkt sich bewegen. Manchmal sehe ich auch Blitze und ein Flackern, wobei ich mir denke, dass sind die Nervenreize, die ich dann sehen kann. Evtl hat das auch mit dem Thema zu tun.

>synästhesie ist etwas "automatisches"

Das dachte ich auch immer, versuche dabei aber weiter zu denken, ob es eben anlernbar ist, ob es jeder Mensch (auch automatisch) besitzt, usw. Ich denke ja auch, dass ein Mensch, der zue iner Werbung eine bestimmte Musik hört, sich das nicht bewusst merkt, bzw miteinander verbindet, sondern "automatisch" bzw unterbewusst.
Es stellt sich mir da dann eher die Frage, wo man die Grenze zwischen "Normal" und Synästhsie setzt, wenn synästhetische Eigenschaften auch bei Nicht-Synästhetikern auftreten können.

Ich denke momentan, dass für jede Synästhetische Erscheinung ein bestimmtes Ereigniss vorausgegangen sein muss, da man ansonsten nicht zwei Dinge in den Zusammenhan bringen kann. Wenn ich z.B. keine Geometrischen Formen kenne, kann ich jene auch nicht wahrnehmen. Und das Gehirn muss eine Verbindung zwischen 2 Dingen herstellen können, sonst gibt es keine Verbindung. Die Bedingung für socl heine Verbindung, ist die Kenntnis beider Dinge, und ein Ereignis bzw eine Sache, welches jene miteinander verknüpft.

Wenn ich z.B. hoch-frequente Töne höre, sehe ich im Kopf immer ein Bild einer sinusgeformten Kurve, welche auf mich mit einem gespitzten Ende zusticht. Dieses Bild kam automatisch, ohne dass ich daran gedacht hätte. Doch kam jenes Bild wohl daher zustande, dass ich eben erstmal wusste, wie eine Sinuskurve aussieht, wie Schwall sich ausbreitet und bildlich dargestellt werden kann, und ebenso dass ein spitzer Gegenstand schmerzt.

Mein Kopf hat das dann alles miteinander Verbunden, also den Schmerz, die Schemazeichnung einer Sinuskurve, und den Klang, welcher schmerzend ist.

Auch andere Frequenzen verbinde ich mit anderen Eindrücken, aber es ist für mich nicht alles beschreibbar. Wenn ich z.B. Bässe höre, sehe ich auch den Druck dahinter, aber habe kein konkretes Bild davon im Kopf. Ich weiß nur, dass ich es gerne mag, wenn es Basslastig ist, weil es für mich kräftig und angenehm ist, wie ein scharfes/klares Bild. Wie gesagt, es freut mich, wenn ich vieles verbinden kann, vorallem, wenn es automatisch geschieht, und nicht bewusst, aber auch bewusst ist es gut; für mich.

Weiter zu Fundevogel: Zu den Träumen; sowas habe ich auch, wie gesagt, wenn ich nur die Augen schließe, und vorher vieler Reize ausgesetzt war. Neben den Quadraten, gibt es auch Kreisförmige Bewegungen. Dabei kann es auch, vorallem bei den Kreisförmigen Beweungen, so sein, dass dabei auch die Grundfarben, vorallem Rot und Grün, an den Rändern erscheinen. Und es bewegt sich. Ich beschreibe es häufig als ein Flimmern.

Ich weiß nicht, ob LSD sowas bewirken könnte. Bei mir bewegen sich keine Wände, oder erscheinen Monster aus der Wand, oder erscheint mir die Umwelt wie eine Farbenfrohe irreale Wirklichkeit. Weiß nicht, ob man das was ich davon extern kenne, damit vergleichen kann; ich glaube nicht.
Ich weiß, dass der THC-Konsum, solche Wahrnehmungen verstärken kann, wobei das scheinbar auch von Mensch zu Mensch verschieden ist, da sowas bei mir häufig nur auftritt, wenn ich die Augen schließe, und viele Reize auf mich einwirkten.

Mir bleibt dabei aber weiterhin die Frage, wo man die Grenze zur Synästhesie genau setzt? Mir scheint es eher als willkürlich gesetzt.Azrael beschreibt es als "automatisch", aber auch bei NTs scheint sowas häufig automatisch zu sein, also stellt das keine klare Abgrenzung dar, wenn man sagt, es sei automatisch.

Ich denke weiterhin, dass jeder Mensch die Eigenschaft dazu besitzt, jene aber sehr individuell ausgeprägt ist, und die Masse definiert, was "normal" und was "anders" ist. Es steht zumindest fest, dass der Mensch dazu in der Lage ist verschiedene Wahrnehmungsformen zu verbinden. Da das Gehirn nur Bekanntes/Erlebtes verarbeiten kann, muss es eben auch ein Ereignis dazu gegeben haben. Da vieles auch unbewusst wahrgenommen und verarbeitet wird, kann man sich evlt auch an jenes Ereignis nicht mehr konkret erinnern, so dass es einem scheint es wär einfach so, bzw automatisch so?

Die Erfahrung/das Erlebnis ist für mich zumindest das entscheidene Element. Man ist das, was man erlebt/erfahren hat. Das Jetzt ist das Ergebnis aus der Summe der Vergangenheit. Viele können z.B. auch Reden, wissen aber nicht mehr bewusst, wie sie das erlernt haben, bzw wie es dazu kam, dass sie das können. Bei der Synästhesie könnte es evtl genau so sein, dass man sich nicht mehr bewusst ist, wie es dazu kam, aber es eben nach und nach erlernt wurde. Im erlebten Jetzt ist es nun einfach so, aber man weiß nicht, wieso es so kam. Ich bin hier, aber ich weiß nicht mehr wieso ich hier im Jetzt bin, da ich immer im Jetzt bin. Ich bin immer hier, aber niemals da, wo ich war, als ich jenen Weg zum Hier beschritten habe.

Weißt du wirklich, Azrael, dass es automatisch sei?

Woher willst du wissen, dass es sich unbewusst entwickelt hat, wenn du das Unbewusste nicht steuern kannst?
Jeder ist partiell determiniert, keiner kann wohl absolut frei und absolvent etwas machen, bzw sich entwickeln zu dem, was man im Jetzt ist, bzw sein wird.

Mit dem "automatisch" kann ich mich nicht zurecht geben. Für mich hat alles Grund und Ursache; ein "einfach so" gibt es für mich da nicht. ;)

I'm only a unidentifiable broken piece of myself.

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[Aufgrund eines Kniggeverfahrens zu dauerhafter Sperrung nach Nutzerabstimmung verurteilt, gesperrt, auf Bewährung nach Nutzerentscheid wieder freigeschaltet und nach einem weiterem Regelverstoß nach Verständigung in einem Kniggeverfahren dauerhaft gesperrt, mfg [55555]]
26.08.10, 04:34:43
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haggard
(Autistenbereich)

Zitat von MoRtiFeR:
Weißt du wirklich, Azrael, dass es automatisch sei?
Woher willst du wissen, dass es sich unbewusst entwickelt hat, wenn du das Unbewusste nicht steuern kannst?


automatisch = unwillkürlich
ich weiß es aus mir selbst heraus und durch späteres wissen über das warum.;) s.o. oder s.u.
menschen mit unwillkürlichen bewegungen wissen wahrscheinlich auch, dass das unbewusste/automatische vorgänge sind und nicht ihrer willkür/ihrem bewusstsein entspringen. woher wissen sie das?

im übrigen finde ich es erstaunlich, dass du scheinbar meine äußerung in frage stellst, obwohl du selbst vorher angabst, was automatisch daran ist:

Zitat:
Und das Gehirn muss eine Verbindung zwischen 2 Dingen herstellen können, sonst gibt es keine Verbindung.
02.09.10, 10:49:12
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