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Thema: schulbehörde feuert alle lehrer (http://autismus.ra.unen.de/topic.php?id=3605)


Geschrieben von: haggard am: 26.02.10, 21:51:38
Zitat:
Es ist ein wohl einmaliger Vorgang: Die Schulbehörde hat das gesamte Kollegium der Central Falls Highschool entlassen, weil die Leistungen der Schüler zu schlecht sind.

quelle
das sollte sich deutschland vor allem in bezug auf förderschulen wie das meiste andere auch aus amerika zum vorbild nehmen.


Geschrieben von: Fundevogel am: 27.02.10, 02:18:22
Gegenbeispiel;): Eine Verwandte von mir in den USA ist aus einem leitenden Businessjob ausgestiegen und als Hilfslehrer und "Mädchen für alles" an eine Schule gegangen.
Als die Lehrerschaft ihre emphatische Begabung erkannt hatte, wurden ihr die autistischen Schüler zur Förderung anvertraut. Das wäre bei uns undenkbar.

Forthebeautyoftheearth


Geschrieben von: zoccoly am: 27.02.10, 08:16:38
Ich habe immer Probleme mit Pauschalurteilen. Vielleicht ist es wirklich so, dass an dieser Schule kein einziger engagierter Lehrer arbeitet, ungewöhnlich wäre es doch. Wenn das Schulklima als familiär bezeichnet wird, spricht es zumindest für einen Großteil der Lehrer.
Interessant finde ich es auch, wie an "Brennpunktschulen" nach der Ursache gesucht wird, oft wählt man den "bequemen" Weg, die schnelle Lösung, ohne überhaupt das Kernproblem zu erfassen.
Ich unterrichte im Augenblick in einer Klasse, bei der ich einen Notendurchschnitt von 5 erreiche, betrachtet man alle anderen Klassen nicht, in denen ich auch unterrichte, müsste man zur Erkenntnis meiner Unfähigkeit kommen. Speziell in dieser Klasse liegt es aber daran, dass die Schüler zB. aus der Nachtschicht in den Unterricht kommen, enorme Überstunden leisten müssen, aus dem Unterricht zur Arbeit sollen,erst gar nicht zum Unterricht erscheinen, da der Arbeitgeber bestimmt, dass er sie auf der Arbeit braucht....
Den Einblick in Förderschulen habe ich noch nicht (erst in den nächsten Wochen) auch hier vermute ich, dass es nicht unbedingt an fehlendem Engagement liegt, sondern an Unkenntnis, bestehenden, festgefahrenen Strukturen und Weisungen vom "grünen Tisch", von Behörden, deren Mitarbeiter scheinbar lange nicht mehr die eigentlichen Probleme der Schule nachvollziehen wollen oder können.


Geschrieben von: Fundevogel am: 27.02.10, 12:32:22
In dem extremen Beispiel der Gesamtentlassung sehe ich auch eine große Chance.

Durch den Schock sehen sich Schüler und Lehrer vor die Überlegungen gestellt, was ihnen die Schule, ihr Unterricht, ihre Mitmenschen bedeuten und was ihnen daraus für Möglichkeiten erwachsen, sie haben zu dürfen; Wie sich Schüler für Ihre Lehrer engagieren wollen, wie Lehrer für ihre Schüler da sein wollen und wie sie künftig dem Lehrstoff gegenüber stehen.

Das erinnert mich an die Kunstaktionen von Christo: Etwas verhängen, um etwas Altes neu sehen zu können.

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