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Autor Nachricht
drvaust
(stillgelegt)

Ich bekam einen Link zu einem Film im Internet. Interessanter Film.
Zitat:
Peter Schmidt ist Autist. Er ist 44 Jahre alt, verheiratet, hat zwei Kinder. Er führt ein ganz normales Leben, obwohl er schon immer anders war als andere Menschen.
Er bringt sich mit drei Jahren das Lesen selber bei, gilt als hochbegabt und macht mit 28 Jahren seinen Doktor in Geophysik. Doch zwischenmenschlich hapert es: Peter Schmidt kann die Mimik seiner Mitmenschen nicht lesen, und auch in seiner Ehe kommt es immer wieder zu Missverständnissen. Erst vor drei Jahren erfährt Peter Schmidt durch einen Zufall, dass er Asperger Autist ist.

30.04.10, 05:18:36
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Hans
(Autistenbereich)

Der Film ist etwas kurz, aber er bringt es am Ende auf den Punkt.
Ich finde auch, ein interessanter Film.
30.04.10, 13:01:29
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

Peter Schmidt zolle ich Respekt...und habe dennoch Bedenken.

Mein Sohn meinte, es bereite ihm Unbehagen, dass Filme immer von Autisten handeln, die durch ihren außergewöhnlichen Bildungsstand und ihren Wert für die Gesellschaft der Nichtautisten "ertragbar und vertretbar" gemacht werden, nach dem Motto: "Wenn der Autist sich bezahlt macht, darf er schrullig sein."
Mit Akzeptanz gegenüber dem Anderen hat das wenig zu tun.



Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
01.05.10, 01:23:16
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drvaust
(stillgelegt)

Zitat von Fundevogel:
... "Wenn der Autist sich bezahlt macht, darf er schrullig sein."
Ja, das ist der Unterschied zwischen einem eigenartigen Genie und einem Geistesgestörten, übertrieben gesagt.
Wer sein Leben erfolgreich bewältigt, Leistung bringt, ist nur eigenartig.
Wer sein Leben nicht richtig in den Griff bekommt, ist geistesgestört und gehört ins Heim.
Die Grenze dazwischen ist manchmal nur zufällig, gute oder schlechte Bedingungen und die Weichen sind gestellt.
Solche Filme zeigen, daß Autisten auch selbständig und erfolgreich leben können.
Es werden noch Filme gebraucht, die zeigen, daß auch normal intelligente Autisten selbständig leben können.
Das darf aber keine Freak-Show werden, Kuriositäten und Supermind.
Zitat von Fundevogel:
Mit Akzeptanz gegenüber dem Anderen hat das wenig zu tun.
Fernsehen ist hauptsächlich Unterhaltung und Bestätigung des Publikums.
Das Publikum will gute Stimmung und Sensationen, keine lästigen Wahrheiten.
01.05.10, 05:35:11
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Leah
(Autistenbereich)

geändert von: Leah - 01.05.10, 09:46:46

Zitat von drvaust:
Solche Filme zeigen, daß Autisten auch selbständig und erfolgreich leben können.
Es werden noch Filme gebraucht, die zeigen, daß auch normal intelligente Autisten selbständig leben können.


Da hast Du, meiner Meinung nach, das Problem und die Lösung "auf den Punkt gebracht".

edit: zu dem Film über Peter Schmidt selbst: er beeindruckt mich sehr. Danke für den Link!
01.05.10, 09:43:03
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Das ist schon länger ein Thema, bei dem sich die Autistenszene selbst gerne heftig zerstreitet. Es gibt auch nicht wenige "Aspies", die sich mehr Respekt verschaffen wollen, indem sie sich genau auf diese Art von "Schlechteren Autisten" (Nicht-Aspies) abgrenzen. Diese Darstellung kann also durchaus bewußte Taktik sein.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
01.05.10, 09:59:52
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

55555: Im Alltag begegne ich hin und wieder hochleistenden anonymen Autisten (was an wissenschaftlichen Einrichtungen nicht selten ist), die sich aber für Autisten nicht einsetzen, um die erreichte Position nicht zu gefährden oder was auch immer?

Das setzt mir zu, weil sie verstehen, was ich nur mühsam erahnen kann. Wenn ich das Wort für Belange von Autisten ergreife, fühle ich mich von ihnen manchmal belächelt.

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
01.05.10, 21:18:10
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Leah
(Autistenbereich)

geändert von: Leah - 03.05.10, 06:23:21

Zitat von Fundevogel:
oder was auch immer?


Ich unterstelle mal, dass nicht alle Autisten wissen, dass sie welche sind. Wofür sollte man sich dann (als Aufklärer?) einsetzen (können)?

02.05.10, 09:12:52
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

Ich unterstelle mal, dass sich viele Menschen, die das Gefühl haben, anders zu "funktionieren" als andere, irgendwann auf die Suche danach begeben, warum das so ist. Informationen sind vorhanden, sich selbst näher kommen zu können.

Solange es klappt nicht aufzufallen, dümpeln die meisten in der Masse dahin. Das sind Mechanismen, die mir auch von NA zu Genüge bekannt sind. Und solange dies so ist, ändert sich nichts.

Die Frage, ob man sich in einer Angelegenheit engagiert, ist weniger die Frage danach, wer man ist sondern mehr die Frage danach, wer man sein könnte und möchte.

Autisten in leitenden Positionen können die Arbeitsbedingungen für Autisten angenehmer gestalten. Sie können Autisten einstellen und Arbeitsplätze auf sie zuschneidern.

Nichtautisten können das Thema in Gesprächen aufgreifen, nachfragen ob an ihrem Arbeitsplatz Barrierefreiheit thematisiert und umgesetzt wird, Informationen auslegen, Vorträge organisieren, selbst Autisten gute Arbeitsbedingungen schaffen...

...am besten hier bei der ESH nachfragen, wo und wie sich engagiert werden kann.

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02.05.10, 22:30:56
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