Forum für

Autisten und interessierte Zeitgenossen

Der zur Zeit "prominenteste" Autist der USA:
Garry the retard
http://www.youtube.com/watch?v=E1ceHdNH3EY&feature=fvw
aus dem Team der umstrittenen und bekannten "Howard Stern Show"

@ azrael... ich kann mir nicht helfen ...ich auch L.G.Gabi

wie kommt es zu dem eindruck?

was mich interessieren würde wäre, ob er selbst das so will und versteht, was mit ihm gemacht wird, oder ob er es nicht versteht und denkt, die freuen sich - aber lachen nicht über ihn?
erinnert mich an kinder, die sich freuen, freunde zu haben, die immer fröhlich sind und nicht realisieren, dass sie ausgenutzt und dem amüsement unfreiwillig dienen.
lese ich mir die kommentare zu dem video dort durch, weiß ich nicht, was ich dazu denken soll. wäre das keine "show", wäre es mobbing. dort wird geschrieben, dass es gut ist, dass sie mit ihm, obwohl er "behindert" ist, genauso umgehen wie mit anderen auch (ob er das versteht oder nicht, sei dahin gestellt).
und es erinnert mich mehr an meine schulzeit, wo ich mit bauchschmerzen nicht mehr hingehen wollte und die anderen sagten, es sei nur spaß. was daran spaß ist so behandelt zu werden, entzieht sich meiner kenntnis. über so etwas kann ich weder lachen noch anerkennung zollen.

Wenn über einen Menschen gelacht werden kann und soll, der den Eindruck erweckt, er habe sich selbst absichtlich zum Clown gemacht und beherrsche die Situation, richtet sich der Betrachter oberflächlich auf den Witz aus.

Wenn ein Mensch wie ein Clown agiert aber das Gefühl erweckt, für den Spaß mißbraucht zu werden, stellt sich bei vielen Menschen ein Zustand des Erbarmens ein. Das resultiert aber weniger aus der Sicht auf diesen Menschen sondern aus dem meistens nicht analysierten Gefühl heraus, dass man selbst in dieser Situation ebenso hilflos ausgeliefert sein könnte.

Ein Paradebeispiel war im Kölner Schauspielhaus vor ein paar Jahren "Othello". Jago war ein exzellenter Schauspieler, der sich für sein Handeln sehr geschickt beim Publikum Zustimmung suchte und auf Grund seiner Präsenz auch fand. Das Publikum folgte ihm blind und amüsiert in seinen Machenschaften, Othello vollkommen aufzuwiegeln.
Inmitten der Bühne, die unter Wasser stand, war eine tiefe unsichtbare Wassergrube eingelassen. Als Othello rasend Desdemona packte und dann mehrere Minuten versuchte sie zu ertränken, die wild um sich schlagend nach Luft schnappend immer wieder untergetaucht wurde, herrschte erst Totenstille, dann sprangen die Leute von den Sitzen auf und schrien "Aufhören", die Seitentüren flogen auf und die Besucher rannten aus der Vorstellung.
Sie liefen nicht weg, weil Desdemona so grausam sterben musste: das Publikum reagierte zu Tode erschreckt, weil es mit Jago gemeinsam scherzend diesen Tod herbeigeführt hatte und nun nicht mehr vermeiden konnte, die Folgen auf sich zu nehmen. Das Schauspiel war zum Leben erwacht!
Interessanterweise öffnet vielen Menschen erst die Kreuzigung die Augen.

@ Fundevogel,

danke für deine Erklärung, obwohl ich zugeben muss, dass ich nur 5% verstehe, nicht dass deine Worte nicht klar wären, aber der Gedankengang ist für mich total fremd und ich benötige sicher einige Zeit, um dort irgendwie rein zukommen.



Wenn der Zustand nicht aus der Sicht auf diesen Menschen heraus resultiert, was ist dann der Ausgangspunkt des Zustands?
Du schreibst, dass er aus einem meistens nicht analysierten Gefühl entsteht.
Wie kommt dann NA zur Erkenntnis, dass er in dieser Situation ebenso ausgeliefert sein könnte?



Was ist mit Desdemona? Ich denke NA zeichnet sich durch die viel gerühmte Empathie aus? So wie ich es verstehe, geht es hier aber wieder nur um die eigenen Befindlichkeiten.
Wozu diente ihre Handlung? Ist es Selbstschutz? Absolution für das eigene Gewissen oder führt solch eine Erkenntnis zur nachhaltigen Wirkung? Kann diese auf andere Situationen übertragen werden oder kommt sie immer erst zum Schluss, wenn alles offensichtlich wird?

Scheinbar verstehe ich heute gar nichts mehr oder habe das berühmte „Brett vor dem Kopf“, aber ist
das nicht ein Widerspruch oder kann man sich auch am eigenen Zustand des Erbarmens weiden?