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Autor Nachricht
55555
(Fettnäpfchendetektor)

Nehmen wir an ihr trefft bei einer Messe auf einen ESH-Stand. Was fändet ihr gut, welche Gestaltung würdet ihr empfehlen?

Nehmen wir an dort würde angeboten barrierefrei fernschriftlich mit Autisten zu kommunizieren. Wie würde euch das von den Rahmenbedingungen her angenehm vorkommen? Die Kommunikation wird wohl über Bildschirme ablaufen, wären kleine Netbook-Bildschirme gut (kleiner Bildschirm erweckt den Eindruck von Nähe)/ausreichend (Größe nicht so wichtig)? Oder würdet ihr mit einen größeren Bildschim mehr Lust darauf haben in solche Kommunikation einzutreten?

Wie könnte man im Vorfeld vorbeigehenden Besuchern schnell klarmachen, daß diese Autisten nicht Personen sind, die Dinge äußern wie man sie von Klischee-Geistigbehinderten erwartet? Solche Vermutungen könnten wohl sehr dazu führen, daß das Kommunikationsangebot nicht wahrgenommen würde, weil befürchtet wird bloßgestellt zu werden oder in eine sehr peinliche Situation zu geraten?

Würde es dabei helfen den Chatverlauf des Hauptchatraums oder die gesamte ablaufende Kommunikation deutlich sichtbar und somit selbsterklärend an eine Wand zu projizieren?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
25.09.10, 13:02:36
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Gabi
(Angehörigenbereich)

also ich glaube mit zu kleinen Bildschirmen Netbook würde ich nicht so gerne kommunizieren wollen ... größer währe für mich persöhnlich angenehmer ...
Den Chatverlauf an die Wand zu projezieren finde ich eine gute Idee so kan man sich das erstmal anschauen und bekommt dann doch mehr Lust darauf fragen zu stellen ...ich glaube dadurch könnte man das Interesse an der Sache doch schon steigern ...L.G.Gabi

Wenn du zur Welt kommst und geliebt wirst und geliebt wirst wenn du sie wieder verlässt ,dann ist alles in Ordnung - mit allem was dir dazwischen passiert kannst du dann fertig werden. M.J.Jackson
25.09.10, 14:15:16
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drvaust
(stillgelegt)

Zitat von 55555:
Die Kommunikation wird wohl über Bildschirme ablaufen, wären kleine Netbook-Bildschirme gut (kleiner Bildschirm erweckt den Eindruck von Nähe)/ausreichend (Größe nicht so wichtig)? Oder würdet ihr mit einen größeren Bildschim mehr Lust darauf haben in solche Kommunikation einzutreten?
Ein Netbook halte ich für ungeeignet. Wenn man privat mit einem Netbook arbeitet, geht das, da kommt es auf die Mobilität (bzw. Mode) an. Aber an einem Messestand ist alles größer, da muß man das auch besser erkennen können. Wenn ich mich erst ganz dicht an einen kleinen Bildschirm heranbeugen muß, ist die Hemmschwelle größer, da kann ich nicht mal unverbindlich hinsehen. Wenn ich erst meine Nahbrille herausholen muß, hat sich das meistens erledigt.
Zitat von 55555:
Wie könnte man im Vorfeld vorbeigehenden Besuchern schnell klarmachen, daß diese Autisten nicht Personen sind, die Dinge äußern wie man sie von Klischee-Geistigbehinderten erwartet?
Das kommt auf das Umfeld an. Wenn es z.B. eine Freizeitmesse ist, ist das Problem größer, als wenn es eine Messe von Behinderten ist.
Ich würde im Vorfeld nicht betonen, daß da Autisten sind. Es geht um Autisten, und wer sich dafür interessiert, kommt an den Stand. Dann informiert der sich und nimmt vielleicht Kontakt auf. Wenn Kontakt aufgenommen wird, erfährt der, daß da Autisten sind, die er echt erlebt. Bevor da ein Vorurteil entsteht, wurde schon ein richtiges Urteil gebildet.
26.09.10, 05:58:15
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Löwenmama
(Autistenbereich)

Für mich wären kleine Netbooks auch äusserst ungünstig (ich sehe sehr schlecht) und wenn die Leute sich da sehr anstrengen müssen, könnte ihnen schnell die Lust verhgehen.Ein grosser übersichtlicher Bildschirm wäre meines Erachtens vorteilhafter. Projektion an die Wand ist auch eine gute Idee, dann können auch Leute, die sich selbst nicht "trauen" sehen, dass Autisten durchauch nicht geisig behindert sind, sondern zu tiefsinniger Kommunikation fähig sind. Drvaust´s Argument würde ich so auch unterstützen: erst die Leute auf einen zukommen lassen, die Leute bilden sich einen 1.Eindruck,machen sich ein Bild von ihrem Gegenüber und erst DANN sagen, dass man Autist ist, so dass dieses Wissen "Der ist Autist" den 1.Eindruck gar nicht erst beeinflussen kann...

Die Hoffnung ist der Regenbogen
über den herabstürzenden Bach
des Lebens.
Friedrich Wilhelm Nietzsche
26.09.10, 08:08:09
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Fundevogel
(Angehörigenbereich)

Folgendes Szenario hat sich bewährt:

Sehr kommunikative Menschen sprechen im Publikum herumgehend an, laden zum Stand ein und entwickeln ein Gespräch, um die Hemmschwelle abzubauen.
Im Verlauf des Gesprächs ergeben sich meist konkrete Fragen.

Dann können Gesprächspartner zur/zum Fachfrau/Fachmann geleitet werden, die/der sich außerhalb der Konversation zum Thema äußert.
Fachleute agieren im Inneren ruhigeren Teil des Standes und stellen für die Fragenden eine geschützte Sphäre her.

Eine Person sollte, solange keine konkreten Fragen vorhanden sind, für den öffentlichen Chat eingeplant werden und einen Fragenkatalog für die Übertragung abarbeiten, auf den von der ESH über Leinwand etc. geantwortet wird.

Es fällt leichter, in einen bereits laufenden Fragenprozess im Chat einzuhaken, weil sich nicht so auf dem Präsentierteller empfunden wird: "Fragen Sie mal gerade..."
Es kann dann freigestellt werden, ob der Fragende etwas abseits selber chatten will.

Nach dem Gespräch sollte ein Flyer mit den wichtigsten Angaben mitgegeben werden, je kleiner je besser: Visitenkarte wäre ideal, Prospekttaschen werden von Männern eher selten genommen.

Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. (Johannes 8.12).
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es denn allen, die im Hause sind. (Markus 4.21) (Lukas 8.16)
26.09.10, 11:50:41
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