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Thema: [Hausrecht:] Beleidigungen (http://autismus.ra.unen.de/topic.php?id=4888)


Geschrieben von: [feder] am: 29.05.11, 18:32:10
Das Hausrecht im Titel wurde ergänzt und die Beiträge wegverschoben.

Sollen pauschal Beiträge von Lichtgestalt in diesem Thread in den Abschweifungsthread wegverschoben werden?


Geschrieben von: Mama am: 29.05.11, 18:32:57
Ja


Geschrieben von: schneeweiß am: 29.05.11, 19:14:54
@ Fundevogel
Du hast natürlich Recht, dass pauschale Kritik vordergründig etwas über die Oberflächlichkeit des Kritisierenden aussagt. Es trifft mich vor allem dann, wenn der Kritisierende eine Person ist, die mich gut kennt und es eigentlich besser wissen müsste. Bei einer Person, die mich nicht so gut kennt, fühle ich mich auch beleidigt, aber nicht so tief getroffen. Da habe ich dann eher den Gedanken: "Was weiß DER denn!"


Geschrieben von: an3010 am: 29.05.11, 19:58:06
Wenn jemand sagt
Du dumme Ziege
kann ich nicht beleidigt sein , weil die Ziegen sind hoch intellegient.
Du frisst wie ein Schwein
finde ich total schön ,weil ein Schweini schmatzt und schmatzt so toll
Blöde Kuh
doofer Affe

...., es stimmen die Bezüge nicht
ich wäre nicht beleidigt,weil ich die Tiere kenne.
Ein anderer schon.


Geschrieben von: PvdL am: 29.05.11, 21:10:31
Ich meine, daß man als (vorsätzliche) Beleidigung jede (gezielte) Herabwürdigung einer Person auffassen sollte, die nicht rein philosophich (z.B. Schule der Zyniker) oder künstlerisch (z.B. Hieronymus Bosch) gemeint ist.


Geschrieben von: RavenX am: 29.05.11, 21:36:38
Meiner Ansicht nach kann niemand von jemanden anderen beleidigt werden,
da es schwer ist zu wissen, wann sich jemand denn überhaupt beleidigt fühlt.
Das ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich.
Eine Beleidigung benötigt das Wissen um den anderen.
Selbst dann weiß man nicht, ob sich dadurch der andere beleidigt fühlt oder nicht.
Heute ist jemand von allen Dingen angepisst.
Morgen ist jemand von überhaupt nichts mehr angepisst.
Menschen sind jeden Tag immer etwas anders bei Laune.
Da kann ja keiner mehr wissen, wann sich eine andere Person denn beleidigt fühlt und wodurch denn überhaupt.

Hier geht es um die Frage,wann man sich beleidigt fühlt.
Mir geht es eher um die Frage, warum man sich beleidigt fühlen lässt.
Bin es doch ich, der fühlt, und nicht der andere.
Ich bin es, der sich beleidigen lässt, und niemand anders ist dafür verantwortlich.

Da kann ja noch so ein durchgedrehter Halbstarker daher kommen und mich Wichser oder Penner nennen,
solange ich mich davon selbst nicht beleidigen lasse, fühle ich mich dadurch auch nicht beleidigt.

Wieso auch?
Was kann der mir schon antun?
Ja.. beleidigen!

Beleidigen tu ich mich eher selbst, wenn ich mich von sowas beleidigen lasse und mich beleidigt fühle durch solche Dinge.
Ich beleidige mich selbst, wenn ich die Verantwortung meines eigenen Gefühlslebens auf andere schiebe.
Wenn ich dort die Ursachen für mein eigenes selbstverantwortetes Fühlen suche.

Fühle ich für andere?
Oder fühle ICH?


Geschrieben von: PvdL am: 29.05.11, 21:49:47
Zitat von RavenX:
… da es schwer ist zu wissen, wann sich jemand denn überhaupt beleidigt fühlt.


Zumindest sollte man dann aber auf versuchte Beleidigung erkennen, wenn ganz objektiv der Wert eines Menschen in Frage gestellt wird, auch wenn sich der Adressat der Verbalinjurie nicht eingeschränkt fühlt.


Geschrieben von: feder am: 29.05.11, 22:03:20
Und wie soll das mit der Objektivität gehen? Ich z.B. habe mit Tiervergleichen kein Problem, Antika offenbar schon. Wo ist da die objektive Grenze?

Problematisch finde ich, wenn Personen etwas äussern und dann nicht bereit sind, auf Nachfrage nachvollziehbar zu erklären, wie sie das gemeint haben. Dann bin ich ggf. mal wieder frustriert, weil viele Menschen offenbar oft nicht in der Lage sind, ihre Aussagen auch zu begründen.


Geschrieben von: RavenX am: 29.05.11, 22:26:53
"Schlau wie ein Fuchs"
für Antika eine Beleidigung.
für viele andere ein Lob.

Beim Essen schmatzen
für manche unhöflich.
für manche eine Dankesäußerung für das schmackhafte Essen.
für manche gleichgültig.

Mit der Peitsche geschlagen werden
für viele eine Gewalttat.
für manche eine Wohltat.

Es kommt nicht darauf an, was andere tun.
Es kommt darauf an, wie jemand das Tun der anderen für sich selbst wertet.


Geschrieben von: 55555 am: 29.05.11, 22:43:37
Wenn jemand beleidigt ist hat das denke ich mit Beleidigungen nicht unbedingt etwas zu tun. Manche Leute sind beleidigt, wenn man ihnen nichts zum Geburtstag schenkt, ein Nazi ist vielleicht beleidigt, wenn man ihn nicht mit "Heil Hitler" begrüßt. Ist es deswegen eine Beleidigung jemanden nicht so zu begrüßen?


Geschrieben von: Antika am: 30.05.11, 00:00:05
"Die Beleidigung ist die Kundgabe der Miss- oder Nichtachtung einer anderen Person."

Wenn das stimmt, was ich dazu auf Wikipedia gefunden habe, dann ist es anscheinend eine Beleidigung jemanden so nicht zu grüßen.

Und wer kein Geschenk zu seinem Geburtstag erhalten hat, müsste demnach auch beleidigt worden sein, da er ja mit Nichtachtung "bestraft" wurde.

"Achtung ist der Respekt vor jemanden oder etwas."

Beleidigt sein und Beleidigung, scheinen wohl nicht das selbe zu sein, so wie ich das jetzt verstehe.


Geschrieben von: Zweiundvierzig am: 30.05.11, 09:06:22
@antika
So verstehe ich das auch.

Zu einer Beleidigung gehört demnach die Missachtungsabsicht.
Beleidigt sein kann man unabhängig davon, ob eine solche Absicht vorlag.

@55555
Nein, steckt ja nicht die Absicht dahinter. Wobei ich bei deinem Beispiel denke, dass Nazis es gewöhnt sein müssten, nicht mit Heil Hitler begrüßt zu werden...