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Autor Nachricht
i-c-e-berg-goas
(Gastzugang)

vieles sehe ich nicht mehr als defizit, das meiste find ich toll an mir und kann "normale" menschen (ich hoffe, an dem ausdruck wird sich nicht aufgehangen) grösstenteils nicht verstehen.
warum muss mann anderen absichtlich weh tun? warum müsser WIR gemobbt werden? warum werden wir als "anders" angesehen? warum können viele nicht ehrlich sein und umgeben sich mit lügen, betrügen und solchen sachen? warum kann man nicht aufrichtig sein? usw...........

ich bin extrem überreizbar, wenn nicht sogar hochsensibel, gegen allerlei licht, sonne, bewegungen von menschen, autos und andere dinge die an mir vorbeiflutschen. das führt tagtäglich zu heftigen kopfschmerzen, bis hin zu migräne der übelsten art...............
auto fahren geht u.a. fast nicht mehr, wobei ich gern lkw fahre und ich da oberhalb der dinge bin, und sie somit für mich weniger belastend sind.

auch würd ich gern, wie hier beschrieben, als "teetrinker" unter kaffeetrinkern sitzen und einfach mal die seele baumeln lassen und blöd vor mich hinlabern, und aus "meiner welt" herauskommen.
aber das sind dinge, die ich willentlich nicht beeinflussen kann.
keine chance, auch nicht mit ohrstöpseln, sonnenbrille und autogenem training und co.

manchmal hätt ich gern affekte, einfach mal ausrasten oder meine meinung sagen. sicher kann man das lernen, aber diese barriere zu überschreiten macht mir dann körperliche und seelische schmerzen, also lass ich es lieber.

ich versuche positiv zu denken, aber mein allheilmittel bleibt nach wie vor, der rückzug. das ist das einzigste, was hilft.

ich hoffe, das verständlich gemacht zu haben.
lg

2005 bewusst angefangen zu suchen
2010 Eigendiagnose
2012 Diagnose erhalten
(zig-wieviele lebenslange Fehldiagnosen hinter mir!)
23.01.13, 13:08:02
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Zitat von i-c-e-berg-goas:
ich bin extrem überreizbar, wenn nicht sogar hochsensibel, gegen allerlei licht, sonne, bewegungen von menschen, autos und andere dinge die an mir vorbeiflutschen. das führt tagtäglich zu heftigen kopfschmerzen, bis hin zu migräne der übelsten art.

Auch wenn es soweit ich sehe nichts mehr mit dem Thema des Threads zu tun hat:

Hast du schoneinmal dran gedacht, daß das auch damit zusammenhängen könnte, daß du wegen anderer Belastungen z.B. durch autistenungeeignete Umstände chronisch überlastet bist? Wenn ja wäre das kein Naturzustand, sondern würde darauf zurückgehen, daß Autisten in dieser Welt eben eine Minderheit sind, die ihr Naturell aufgrund von diskriminierender Ausgrenzung nicht bei Entscheidungen über die Gestaltung der gesellschaftlichen Kulturlandschaft einbringen kann? Weißt du noch wie du das als Kind erlebt hattest?

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
23.01.13, 15:12:26
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i-c-e-berg-goas
(Gastzugang)

als kind ging ich in die schule,
danach hauste ich ausschliesslich in zelten, buden, unter tischen, unter der eckbank................alles, nur kein licht!

auch jetzt sitze ich bei 2/3 geschlossenen jalousien.

die fenster waren immer abgedunkelt, nur ein kleines licht reichte mir fürs schulabeiten machen.

ich wünschte mir arbeitsstellen für autisten, wo man das macht, was man am besten kann, mit entsprechenden pausen und flexiblen arbeitszeiten.

lg

aber zum thema. für mich ist liebe ein schönes warmes brummen im bauch.
ich bevorzuge möglichst viel gemeinsamkeiten und akzeptanz in einer partnerschaft.
dann möchte ich meinem soviel wie möglich geben, von dem was er braucht,
und ich bekommen, was mir fehlt und ich brauche.
dass man füreinander da ist und sich um freud und leid des partners kümmert.

2005 bewusst angefangen zu suchen
2010 Eigendiagnose
2012 Diagnose erhalten
(zig-wieviele lebenslange Fehldiagnosen hinter mir!)
23.01.13, 16:42:05
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[modmod]
(Globalmoderator)

Ich habe einige Beiträge aus 'Wie fühlen Autisten Liebe' in dieses neue Thema verschoben,
weil das dort eine Abschweifung war.

23.01.13, 17:13:36
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55555
(Fettnäpfchendetektor)

Da die Abschweifung ausgelagert wurde will ich hier erstmal ein Resümee ziehen:

i-c-e-berg-goas hat eine Lebensgeschichte hinter sich, die sicher oft schwierig war. Zur heutigen Erkenntnis von Autismus war es ein Prozess. Das Finden von Autismus mit den Beschreibungen von Eigenschaften von Autisten wurde als hilfreich erlebt. Letzteres ist bei Spätausgezeichneten oft der Fall. Dieser Erkenntnisschub hängt jedoch nicht an pathologisierenden (lückenhaften) Beschreibungen, wenngleich sich die betreffenden Eigenschaften durchaus auch in diskriminierender medizinischer Literatur finden lassen. Das an sich ist also durchaus nützlich, was die Beschreibung angeht. Was Schlußfolgerungen angeht ist die medizinische Literatur jedoch voll von gefährlichen Irrtümern. Was das angeht wurde hier wohl bisher etwas aneinander vorbeigeschrieben?

Weiter beschreibst du einiges aus deinem Erleben. Das ist auch völlig in Ordnung. Darin aber vermittelst du auch eine weltanschauliche Wertung und diese möchte ich nicht so stehenlassen.

Viele Autisten empfinden Licht intensiver, allerdings gibt es auch im Rahmen von Migräne mitunter eine schwere Lichtempfindlichkeit. Migräne ist meines Wissens nichts was in besonderem Bezug zu Autismus stünde. Offenbar war es in Kindertagen bereits so. Also war damals die Lebenssituation schon schwer belastend (was angesichts der Schilderungen der Einstellung der Eltern durchaus vorstellbar ist) oder es hat mit anderem zu tun. Ich muß das auch gar nicht alles aus dir herausfragen, es geht mir ja wie erwähnt eher um den weltanschaulichen Anklang, den du deinen Schilderungen teilweise gabst.

Selbst wenn diese Lichtempfindlichkeit bei dir wirklich eine rein autistische Eigenschaft wäre, spielt bei der Deutung eben eine große Rolle was man als Norm erlernt hat. Davon hängt auch ab, was jemand für sich selbst als wünschenswert betrachtet. Wenn einem hier NA-Normen vermittelt wurden kann das zu Komplexen führen, die so auch möglich wären bei einem Schwarzen, dem man lebenslang liebevoll vermittelte, wie ungünstig doch seine Hautfarbe sei. Der wird dann auch glauben seine Hautfarbe sei das Problem, so wie du zu glauben scheinst es läge an dieser Lichtempfindlichkeit, daß du von dir erwartest zu leben als würde diese nicht vorhanden sein und gesellschaftliche Ausgrenzung auf dein so-sein beziehst, obwohl du eigentlich ein Recht hättest deswegen nicht ausgegrenzt zu werden.

Mancherorts steckt man Eltern ins Gefängnis, die ihre Kinder aus ideellen Gründen nicht zum Arzt bringen. Anderswo schützt man fremde Kulturen mittels Strafen vor Kontakt und Einmischung.
23.01.13, 18:12:50
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